SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner vorm Magdeburg-Spiel vom Verkauf von 10.200 Dauerkarten begeistert.

Löwen-Trainer Michael Köllner saß in seiner Angermaier-Tracht bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Magdeburg. 

Im ersten Heimspiel der Saison 2020/2021 empfangen die Löwen am Samstag, 26. September 2020, Anpfiff 14.03 Uhr, den 1. FC Magdeburg im Grünwalder Stadion. Zuschauer sind erneut keine zugelassen. Trotzdem konnte Cheftrainer Michael Köllner vermelden, dass bereits 10.200 Dauerkarten verkauft sind, die meisten in der Herz-Variante, die keine Rückerstattung bei Geisterspielen vorsieht.

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„Ich habe mit 11.000 gerechnet“, scherzte der Trainer, „Ihr lasst mich passend zum Wetter im Regen stehen. Aber es ist bis Samstag, 14 Uhr, noch Gelegenheit, die Marke zu knacken“, sagte er bei der Spieltagspressekonferenz. Nach der humoristischen Einlage wurde der 50-Jährige wieder ernst. „Ich möchte mich bei allen Dauerkarten-Käufern bedanken, vor allem, weil die überwiegende Mehrheit die Herz-Variante gewählt hat. Das wollen wir mit Leistung zurückgeben“, sieht der Oberpfälzer das Vertrauen der Fans als Verpflichtung und fügte hinzu: „Das ist genau das, was mir an diesem Verein so gefällt.“

Der Löwen-Coach kam passend zur Jahreszeit in Tracht. „Leider müssen wir wegen Corona auf unser Wiesnheimspiel gegen Magdeburg verzichten. Aber wir haben trotzdem von Angermaier unsere Tracht bekommen“, erklärte er. Um trotzdem etwas Oktoberfestflair zu versprühen, haben die Löwen unter dem Motto „Sechzig trägt Tracht“ dazu aufgerufen, sich im Wiesn-Outfit zu präsentieren. „Also trage ich meine Lederhose ein“, so Köllner. Beim Spiel verzichtet er aber auf das schmucke Kleidungsstück. „Es soll regnen, da habe ich Angst, dass sie zu Schaden kommt.“

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Zuletzt beklagten einige Spieler Wehwehchen, dramatisch sei aber nichts. Semi Belkahia hatte sich schon vor dem Meppen-Spiel das Nasenbein gebrochen, trainiert bereits wieder mit der Mannschaft. Matthew Durrans verletzte sich beim Spiel mit der U21 gegen den FC Ingolstadt II am Sprunggelenk, auch Milos Cocic setzte nach der Partie mit der U19 in Unterhaching erkrankt aus. Beide absolvierten am Freitag jedoch die Übungseinheit mit, ebenso wie Johann Ngounou Djayo, der am Donnerstag wegen eine Fußprellung pausiert hatte.

„Personell sind wir gut unterwegs“, stellte Köllner fest. Es gehe jetzt darum, die Neuzugänge „hundertprozentig spielfähig zu bringen“. Bei Stephan Salger sei das schon der Fall, mittlerweile sei auch Richard Neudecker „ein Startelfkandidat“. Den beiden Österreichern Martin Pusic und Tim Linsbichler bescheinigte Köllner, „gut unterwegs“ zu sein.

Eine Personalie steht bei den Löwen vorm Heimauftakt besonders im Fokus: Wird Dennis Erdmann gegen seinen Ex-Klub auf der Sechser-Position beginnen? Im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt hatte er den Vorzug erhalten, in Meppen durfte Konkurrent Daniel Wein ran. „Ich habe verschiedene Gedankenspiele im Kopf, überlege mir, welches die beste Herangehensweise ist“, ließ Köllner wissen. Abgesehen davon, dass der Trainer-Fuchs ohnehin nicht verraten hätte, wer von Beginn an spielen wird, sei er froh, „dass wir für diese Positionen gleich zwei sehr gute Spieler haben. Einem von beiden muss ich deshalb richtig wehtun. Das weiß ich.“

Sechsstellige Quote beim Löwen-Spiel im BR Fernsehen.

Etwas mit Unverständnis nahm der 1860-Coach die herbe Kritik von Magdeburgs Coach Thomas Hoßmang nach der 0:2-Heimdienderlage gegen Halle auf. „So schlecht habe ich die Mannschaft nicht gesehen. Wenn Magdeburg das 1:0 macht, dann geht das Spiel in eine andere Richtung“, erklärte Köllner. Die Tabelle – Erster gegen Letzter – diene für ihn ohnehin nicht als Maßstab. „Nach Platz 14 in der Vorsaison gehen die Warnsignale in Magdeburg schnell an. Sicher wollen sie eine deutlich bessere Saison spielen.“

Das traut der Löwen-Coach den Elbstädtern auch zu. „Sie haben einen größeren Umbruch als wir zu verkraften. Aber Magdeburg hat sich super verstärkt mit Spielern wie Korbinian Burger, Kai Brünker oder Raphael Obermair. „Dazu haben sie mit Luka Sliskovic auf links einen schnellen und dribbelstarken Spieler.“ Nicht ungelegen kommt Köllner, dass der Pole Adrian Malachowski, der aus der Ersten Liga seines Heimatlandes an die Elbe gewechselt war, nach der Gelb-Roten Karte gegen Halle in München gesperrt fehlen wird.

Zuletzt lieh der FCM Thore Jacobsen für ein weiteres Jahr von Werder Bremen aus. So wird der Defensivspezialist gegen Sechzig seine Saisonpremiere feiern. „Mit Christian Beck, Jurgen Gjasula und Morten Behrens haben sie super Spieler gehalten. Für uns wird das ein schwerer Brocken“, prophezeit Köllner, „auch wenn mit Tobias Müller ein Schlüsselspieler in der Innenverteidigung ausfällt.“

Positiv stimmt den Trainer, dass seine Jungs eine engagierte Trainingswoche abgeliefert haben. „Jeder ist hungrig auf den nächsten Sieg. Alle sind bereit, das Maximale zu investieren, damit es für den nächsten Dreier reicht.“

Dazu sei eine Steigerung im Vergleich zum Meppen-Spiel nötig. „Es reicht nicht, die Leistung nur zu bestätigen, sondern wir müssen besser sein. In vielen Bereichen habe ich noch Luft nach oben gesehen“, so die Analyse des Fußball-Lehrers. „Wir müssen uns immer weiterentwickeln. Das ist der Anspruch, den alle bei uns haben. Magdeburg wird mit einer großen Aggressivität und Wut im Bauch nach München kommen. Darauf müssen wir uns einstellen. Wenn wir uns nicht steigern können, werden wir nichts holen“, lautet seine Prognose.

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 1 Hiller (Tor) – 25 Willsch, 5 Moll, 6 Salger, 36 Steinhart – 13 Erdmann – 7 Lex, 8 Tallig, 14 Dressel, 11 Greilinger – 9 Mölders.
Ersatz: 12 Szekely, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 3 Lang, 17 Wein, 19 Pusic, 21 Ngounou Djayo, 22 Linsbichler, 26 Durrans, 27 Belkahia, 28 Mannhardt, 30 Cocic, 31 Neudecker, 32 Gresler, 33 Klassen.
Nicht dabei: 20 Agbowo (Mittelhandbruch).

FCM: 1 Behrens (Tor) – 14 Obermair, 4 Koglin, 10 Gjasula, 29 Perthel – 8 Jakubiak, 22 Jacobsen – 7 Sliskovic, 17 Conteh – 9 Brünker, 11 Beck.
Ersatz: 12 Schlitter (Tor) – 13 Steininger, 15 Rorig, 16 A. Müller, 20 Bertram, 21 Mai, 26 Weigel, 27 Burger.
Nicht dabei: 2 Ernst (Aufbautraining nach Knöchel-OP), 3 Bomheuer (Reha nach Kreuzbandriss), 5 T. Müller (Rippenbruch), 6 Malachowski (Gelb-Rot-Sperre), 19 Bell Bell (muskuläre Probleme), 23 Roczen (Knie-OP), 25 Harant (Muskelfaserriss), 30 Weiner (Bänderverletzung am Knöchel).

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