Über die 2. Halbzeit waren sich Löwen-Trainer Michael Köllner und FCS-Coach Lukas Kwasniok einig. Die einen rannten an, die anderen verteidigten ihren Vorsprung. Während Kwasniok von einem glücklichen Sieg sprach, monierte Köllner die vielen vergebenen Chancen.
Löwen-Trainer Michael Köllner hatte ein „rassiges Spiel“ gesehen. „Das war einem Topspiel würdig“, fand der 50-Jährige. In der 1. Halbzeit hätte bei seinem Team das „Ball- und Passtempo“ gefehlt. „Nach fünf Minuten hatten wir schon die Chance zur Führung, dann waren wir bei einem Standard nicht aufmerksam“, beschrieb er das 0:1. „Dann sind wir noch in einen Konter gelaufen. Aber die Reaktion der Mannschaft in der 2. Halbzeit war gut. Nach dem 1:2 haben wir immens Druck ausgeübt, viele hochkarätige Möglichkeiten herausgespielt, aber leider alle Großchancen liegengelassen.“ Letztlich sei die Niederlage verdient, „weil wir in der 1. Halbzeit nicht unser Spiel auf den Platz gebracht haben und bei den beiden Gegentoren Pate gestanden sind. Da hätten wir besser verteidigen müssen.“ Trotzdem hätte man gesehen, dass die Mannschaft Charakter habe. „Wir haben uns in der 2. Halbzeit extrem aktiv gezeigt und wollten unbedingt was mitnehmen. Heute haben wir uns ein Stück weit selbst geschlagen. Im Strafraum von Saarbrücken hat es lichterloh gebrannt, aber wir waren nicht effektiv genug.“ Es gelte jetzt, das Spiel in der Englischen Woche schnell abzuhaken. „Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen, gut regenerieren und am Montag in Unterhaching wieder angreifen.“
SPIELBERICHT Löwen verlieren gegen Saarbrücken unglücklich 1:2.
Die Auswechslung zur Pause von Stefan Lex begründete Köllner mit Oberschenkelproblemen. „Er konnte nicht mehr richtig sprinten.“ Für ihn kam Martin Pusic. „Für ihn war es schwierig, in ein solches Spiel zu kommen, weil sich der Gegner mit allen Spielern in der 2. Halbzeit um den Sechzehner herum postiert hatte“, fand der Löwen-Coach. Die Integration des 29-jährigen Österreichers sei ein Prozess, „der länger dauert.“
„Ich bin happy, dass wir hier bei 1860 München drei Punkte klauen konnten“, freute sich Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok über den Sieg und die Tabellenführung. „Unterm Strich war der Sieg glücklich, aber wenn sich eine Mannschaft so aufopfert und den Vorsprung über die Zeit bringt, dann ist es nicht unverdient.“ Kwasniok fand, dass sein Team fußballerisch nicht an die letzten Spiele anknüpfen konnte. „Wir mussten der Spielart von Sechzig mit zunehmender Spieldauer Tribut zollen. Die hatten sehr viele Spieler im Zentrum. Schon nach dem 1:0 haben wir keinen Zugriff mehr bekommen, haben es tiefer verteidigt. Bravourös, machen sogar das 2:0.“ In der 2. Halbzeit nach dem 1:2 sei es ein Überlebenskampf gewesen. „Den kennen wir aus den Pokalspielen. Und so haben wir es ab der 60. Minute auch gemacht. Das ist jetzt unser Pokalfight in dieser Saison, nachdem wir im DFB-Pokal nicht mehr dabei sind.“ Schlussendlich hätte es gereicht. „Hut ab vor der Mannschaft, vor der Bereitschaft, sich in jeden Ball zu schmeißen.“