Trotz der Probleme bei der Anreise waren die Löwen in der Anfangsphase hellwach, erzielten die Führung. Auch am Ende hatten sie die besseren Chancen. So waren sich beide Trainer, Michael Köllner und Guerino Capretti einig, mit der Punkteteilung leben zu können.
Löwen-Trainer Michael Köllner sprach von einer schwierigen Anreise. Die Mannschaft saß bereits startbereit im Flieger. Aufgrund von technischen Problemen mussten die Motoren wieder ausgeschaltet werden. Nach Überprüfung hob das Flugzeug im zweiten Versuch ab. „Es ist trotzdem ein mulmiges Gefühl, wenn du mit der gleichen Maschine weiterfliegst. Aber es ist alles gutgegangen. Ich hoffe, dass die Maschine für den Rückflug wieder entsprechend hergestellt wurde“, scherzte der Oberpfälzer, der sich beim DFB und dem SC Verl bedankte, die den Anpfiff eine halbe Stunde nach hinten verschoben hatten. „Dadurch konnten wir uns vernünftig aufs Spiel vorbereiten.“
Schwerer tat sich der 50-Jährige bei der Analyse es Spiels „weil ich nicht weiß, ob wir einen Punkt gewonnen oder zwei liegengelassen haben.“ Köllner hatte ein sehr enges Spiel gesehen, bei dem sich beide Mannschaften nichts geschenkt hätten. „Es war sehr intensiv. Wir haben die ersten 20 Minuten richtig gut gespielt und uns mit dem 1:0 belohnt.“ Sein Team hätte es leider nicht geschafft, die Führung in die Halbzeit zu bringen. „Da waren wir leider beim zweiten Ball nach einem Standard unaufmerksam.“
SPIELBERICHT Löwen punkten in Paderborn gegen den SC Verl.
Im zweiten Durchgang sei es „munter hin und her“ gegangen. „In der Schlussphase waren wir gut unterwegs, hatten gute Möglichkeiten wie den Lattentreffer.“ Köllner musste aber auch feststellen, „dass wir die letzte Ruhe im Strafraum haben vermissen lassen. Sonst hätten wir das Spiel noch gewinnen können.“ Unterm Strich müsse und könne man mit dem Punkt leben. „Für uns war es heute wichtig, dass wir in der Englischen Woche mit einem Tag weniger Pause läuferisch und kämpferisch gut unterwegs waren. In dem Punkt haben wir ein richtig gutes Drittligaspiel gezeigt.“ Es gehe nun darum, gut nach Hause zu kommen, um sich auf das Münchner Stadtduell gegen Türkgücü gut vorzubereiten. „Wir wollen die Woche mit einem Dreier abschließen und in den drei Spielen ungeschlagen bleiben“, so seine Forderung.
Verls Coach Guerino Capretti war mit den ersten 20 Minuten seiner Mannschaft nicht zufrieden. „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir sind nicht gut reingekommen, waren zögerlich und zaghaft, 1860 war immer einen Schritt schneller. So schießen sie auch das Tor.“ Aber die Führung der Sechzger hätte fast wie eine „Erlösung“ auf sein Team gewirkt. „Warum weiß ich nicht. Aber über die Gründe müssen wir uns unterhalten. Danach haben wir Fußball gespielt“, stellte der Trainer der Ostwestfalen fest. „Wir haben 1860 wehgetan, waren bei Standards gefährlich. So machen wir auch das Tor.“ Seine Mannschaft hätte sich danach einige Möglichkeiten herausgespielt. „Wir hätten sicher noch ein Tor schießen können. Leider haben wir es nicht gemacht. Im Gegensatz zum Lübeck-Spiel haben wir aber diesmal die Nachspielzeit überstanden und kein Gegentor kassiert. Wir können auch mal mit einem Unentschieden zufrieden sein.“ Zumal seine Mannschaft viel Respekt vor den Löwen gezeigt habe. „Klar, das ist ein Topteam. Das müssen wir lernen, dass wir von der 1. Minute befreit aufspielen und nicht ängstlich und zögernd agieren.“ Besonders freute sich Capretti, dass Christopher Lannert bei seinem Startelfdebüt gleich sein erstes Tor für den Sportclub erzielte. Der gebürtige Münchner spielte in der Jugend auch für die Sechzger, stand bis Sommer beim FC Augsburg II unter Vertrag. „Das freut mich für den Jungen ungemein. Es ist eine schöne Geschichte - für ihn und uns alle.“