SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Die Mannschaft hat sich für den Aufwand belohnt!“

Ein zufriedener Michael Köllner, der mit seiner Rochade, Quirin Moll auf die Sechser-Position zu ziehen, entscheidend zum Erfolg beigetragen hatte. 

Für 1860-Trainer Michael Köllner war es ein wichtiger Sieg, weil sein Team nach der Führung endlich mal wieder die Chancen genutzt hatte und für klare Verhältnisse sorgte. Dagegen ärgerte sich Waldhofs Coach Patrick Glöckner über das Auftreten seiner Mannschaft sowie die Höhe der Niederlage.

Löwen-Chefcoach Michael Köllner sprach von einem wichtigen Sieg, „vor allem für die Mannschaft, dass sie sich heute mal für ihren Aufwand belohnt hat.“ Unter der Woche hatte man die Dinge „gut angesprochen“ und entsprechend trainiert. Der 50-Jährige sah eine starke Anfangsphase seines Teams. „Nicht nur, wie wir das 1:0 gemacht haben, sondern auch, dass wir drangeblieben sind und das Spiel – im Gegensatz zu letzter Woche – früh eingetütet haben. Wir waren bis zum Schluss gierig und immer drauf und dran, ein weiteres Tor zu erzielen“, lobte der Oberpfälzer die Mentalität seiner Jungs. „Das war der Schlüssel. Wir hatten noch weitere gute Chancen, sind in die Englische Woche mit einem sehr deutlichen Sieg gestartet. Das freut mich. Wir genießen das heute, beginnen aber bereits morgen mit der Vorbereitung auf Kaiserslautern. Am Dienstag wollen wir weitere Punkte holen.“

SPIELBERICHT 5:0-Sieg gegen Waldhof Mannheim – Hattrick von Mölders.

Grundlage für diese Leistung sei eine gute Trainingswoche gewesen. „Wir haben noch nie so lange nach einem freien Tag wie am Dienstag trainiert“, erzählte Köllner. Nach zwei Stunden musste er wegen der einbrechenden Dunkelheit die Übungseinheit abbrechen, weil es kein Flutlicht auf Platz 1 gibt. „Am Mittwoch haben wir hart nachgelegt und unter der Woche das eine oder andere Einzelgespräch geführt, die Sinne geschärft und den Spielern nochmals klar gemacht, wie gut sie sind und wo ihre Stärken liegen.“

Besonders freute sich Köllner, „dass Sascha Mölders heute als Kapitän vorangegangen ist und der Mannschaft mit seinen drei schnellen Toren und der Vorlage zum 4:0 geholfen hat. Am Ende war es aber eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben defensiv kaum was zugelassen, obwohl die Standards von Mannheim sehr gefährlich sind. Aus dem Spiel heraus haben wir die Partie gut kontrolliert und über Mölders immer wieder angeschoben und aufs nächste Tor gedrängt.“

Ein Sonderlob hatte er für Quirin Moll parat. „Es war wichtig, dass wir eine kleine Rochade gemacht haben“, begründete er das Vorziehen von Moll auf die Sechser-Position, wofür Dennis Erdmann seinen Posten in der Innenverteidigung übernahm. „Quirin hat das beste Spiel gemacht, seit ich hier Trainer bin. Das hat mich gefreut. Man kann sich auf ihn verlassen, natürlich auch auf Dennis Erdmann.“ Molls Rolle sei der Schlüssel gewesen. „Wir wollten auf der Sechser-Position einen Spieler, der gegen den Ball aufmerksam verteidigt und in der Spieleröffnung gute Bälle spielt. Quirin hat das super gemacht und dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt.“

Die Herunternahme von Stephan Salger bezeichnete der Coach als „Vorsichtsmaßnahme“, nachdem der Innenverteidiger einen Schlag auf die Wade bekommen hatte. Dafür durfte Semi Belkahia nach langer Verletzungspause mal wieder ran. „Semi ist ein wichtiger Spieler für uns, der starke Konkurrenz vor sich hat.“ Dazu feierten Matthew Durrans und Lorenz Knöferl ihr Drittligadebüt. „Für Matt war es ein nachträgliches Geschenk zum 22. Geburtstag. Lorenz hatte die Woche richtig gut trainiert. Schade, dass er den einen Ball nicht reingemacht hat. Das wäre für ihn ein super Start im Profibereich gewesen.“ Gerrade die jungen Spieler, so Köllner, müsse man voranbringen, „damit sie sich entwickeln und ein wichtiger Faktor für uns in der weiteren Saison werden können.“

Waldhofs Trainer Patrick Glöckner beglückwünschte Michael Köllner und die Löwen. „Sie haben es heute sehr gut gespielt.“ Sein Team sei gut vorbereitet gewesen, die Sechzger wären genauso bei Ballbesitz und gegen den Ball aufgetreten, wie es das Mannheimer Trainerteam erwartet hatte. „Natürlich hatten wir viele Ausfälle zu kompensieren. Trotzdem war ich mir sicher, dass wir mit der Mannschaft genug Galligkeit und Spielfreude an den Tag bringen, um hier mithalten zu können.“ Doch das frühe 0:1 sei wie ein Genickschlag gewesen. „Das war viel zu einfach und wird durch einen Stürmer wie Sascha Mölders gnadenlos bestraft.“ Sein Team hätte nie „die richtige Ballruhe“ gefunden. „Wir konnten nie Druck auf die ballführenden ausüben, bekommen dann eine Standardsituation gegen uns, die zum 2:0 für die Heimmannschaft führt.“ In dieser Szene sei Mölders zwischen zwei Mannheimern vollkommen frei gestanden. „Wir hatten keine Zuordnung zu dem Spieler“, moniert Glöckner. „Nach dem 0:2 ist viel zusammengefallen.“ Es hätten die Führungsspieler und deren ordnende Hand in dieser Phase gefehlt. „Wir waren komplett verunsichert. Vor der Pause ist gar nichts mehr zusammengelaufen.“ In den ersten zehn Minuten in der 2. Halbzeit sah der Waldhof-Trainer Griffigkeit und Ballsicherheit bei seinem Team. „Leider haben wir rucki-zucki mit dem Elfmeter den Deckel draufgesetzt bekommen. Da war das Kind endgültig in den Brunnen gefallen. Wir waren heute nicht in der Lage, gegen eine solche Mannschaft mitzuhalten“, lautete sein bitteres Fazit. „Für uns geht es jetzt darum, das Spiel schnell aus dem Kopf herauszubekommen. Das ist eine Niederlage, die darf uns so – und in der Höhe schon gar nicht – niemals passieren. Wir müssen wieder in die Spur finden.“

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