SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Verzweiflung wäre der falsche Ansatz. Ich bin enttäuscht!“

War überhaupt nicht mit der 1. Halbzeit seiner Mannschaft in Saarbrücken zufrieden: Trainer Michael Köllner (Foto: Fabian Kleer). 

Die beiden Trainer Michael Köllner und Lukas Kwasniok waren sich über die Einschätzung des Spiels weitgehend einig. Während sich Kwasniok über drei Punkte freuen konnte, ärgerte sich Köllner über die verpassten Torchancen und sieht in den „nächsten Wochen und Monaten“ noch viel Arbeit auf sich zukommen.

1860-Chefcoach Michael Köllner sprach von einem packenden Fight „mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Die erste ist sicher an Saarbrücken gegangen. Wir haben in der 2. Halbzeit alles gegeben, uns viele Chancen herausgespielt. Diese haben wir nicht genutzt und so am Ende 1:2 verloren“, brachte es der 51-Jährige auf den Punkt. Er sei nicht verzweifelt, angesprochen auf den vergebenen Elfmeter und die Riesenmöglichkeit in der Nachspielzeit, als Keanu Staude den Ball an den Pfosten setzte, Merveille Biankadi aus kurzer Distanz an Sebastian Bösel scheiterte, der für seinen geschlagenen Torwart auf der Linie das 2:2 verhinderte. „Verzweiflung wäre der falsche Ansatz. Ich bin enttäuscht, solcher Spiele gibt’s im Fußball, das macht auch den Reiz aus. Das mir das heute persönlich nicht gefällt, ist auch klar!“

Hadern bringe nichts. „Das ist das Schöne am Fußball: Am Freitag gehen wir schon wieder auf den Platz. Wir müssen jetzt die Woche über gut trainieren“, fordert der Oberpfälzer. Natürlich beschäftige ihn so eine Partie noch eine gewisse Zeit. „Hintenraus hätten wir das Spiel drehen können. Aber wir können das Ergebnis nicht rückgängig machen, deshalb geht der Blick nach vorne.“

Durch die Niederlage hat sich der Abstand zur Spitze vergrößert. Der Aufstieg sei kein „deklariertes Ziel“ gewesen, stellte Köllner klar, sondern die Stabilisierung der Mannschaft. „Natürlich ist es toll, wenn du gut unterwegs bist. Momentan haben wir leider eine Phase, wo es von den Ergebnissen her nicht stimmt. Aber es geht weiter. Es sind noch jede Menge Spiele zu spielen und noch 42 Punkte zu holen. Wir schauen von Woche zu Woche, was möglich ist.“ Sehr wohl habe er einige Dinge gesehen, die nicht so gut gelaufen sind. „Daran müssen wir die nächsten Wochen und Monate arbeiten!“

Es seien anspruchsvolle 90 Minuten im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen gewesen. „Beide Mannschaften sind physisch an ihre Grenzen gegangen, taktisch war es auch herausfordernd, weil beide Teams im Spiel immer wieder etwas verändert haben. Das ist auch eine Qualität. Ob es darum ein gutklassiges Spiel war, möchte ich nicht beurteilen. Der Platz war schwer zu bespielen, was Technik und Passtempo betrifft. Das war für beide Mannschaften eine hohe Herausforderung.“ Trotzdem sei er für die Wetterverhältnisse zuletzt und die Jahreszeit „super präpariert“ gewesen, „obwohl man ihn gestern oder vorgestern erst aus dem Winterschlaf geholt hat.“

SPIELBERICHT 1:2-Niederlage gegen Saarbrücken – Staude scheiterte am Pfosten.

FCS-Trainer Lukas Kwasniok unterstrich Köllners Worte. „Es war ein emotionales, packendes Spiel mit sehr vielen taktischen Herausforderungen für beide Seiten.“ Er sprach sogar von einem „absoluten Topspiel in der 3. Liga“. Aufgrund der Platzverhältnisse sei die technische Qualität nicht ganz so hoch gewesen. „Unterm Strich ist es aber am Ende nur spannend geworden, weil wir das dritte Tor nicht nachlegen konnten. Hintenraus hatten wir dann Glück, dass die drei Punkte auf unserer Habenseite geblieben sind. Ich bin stolz auf die Jungs, weil sie nicht nachgelassen, weiter Gas gegeben haben – und das seit Wochen. Ich hoffe, dass es so weitergeht!“

„Wir waren die 1. Halbzeit nicht gut, haben sie komplett verschlafen“, machte Löwen-Torschütze Sascha Mölders keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Wir hatten aber mehr Torchancen als Saarbrücken. Nach der Pause gab es nochmals die eine oder andere Möglichkeit, um zumindest einen Punkt mitzunehmen. Wir wollten unbedingt gewinnen, sind deshalb sehr traurig über die Niederlage. Jetzt haben wir ein Derby, indem wir unbedingt die Punkte holen wollen.“ Angesprochen auf die Szene nach dem Schlusspfiff, als er Gelb und Stephan Salger Gelb-Rot kassierte, meinte der 35-jährige Routinier in seiner direkten Art. „Ich finde es unglücklich, wenn Spieler, die 17 oder 18 Jahre sind, sich so respektlos benehmen. Da gibt’s was zwischen die Hörner, dann ist es aber auch wieder gut!“

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