Der Münchner Albion Vrenezi ist seit diesem Sommer endlich ein Löwe. Heute feiert der Stürmer seinen 29. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
In den ersten Spielen stand Albion Vrenezi etwas im Schatten von anderen Sommer-Zugängen wie Jesper Verlaat oder Fynn Lakenmacher. Das änderte sich mit der Heimpartie gegen den MSV Duisburg. Mit zwei wunderschönen Toren hinterlegte er eindrücklich seine Ansprüche.
Die Vita von Albion Vrenezi weist viele Parallelen zu Stefan Lex oder Marcel Bär auf. Über Umwege kamen alle drei zum Profifußball, genossen nie die klassische Ausbildung in einem Nachwuchsleistungszentrum. Geboren wurde der Stürmer am 4. Oktober 1993 in Marali im Kosovo, kam mit drei Jahren zusammen mit seiner Mutter nach München. Der Vater war schon zuvor wegen der Arbeit übergesiedelt. Im Stadtteil Schwanthalerhöhe wuchs er auf, kickte mit Robert Glatzel, Liridon Krasniqi oder Dusan Jevtic auf dem Bolzplatz. Sein erster Verein war der SV Planegg-Krailing. Dort gab er in der siebtklassigen Bezirksliga sein Debüt im Herrenbereich. 2013 wechselte er zum FC Unterföhring in die fünftklassige Bayernliga, wo er von Manuel Baum entdeckt wurde. Der damalige Leiter der Nachwuchsabteilung des FC Augsburg holte ihn 2015 in die U23 der Fuggerstädter. „Da war ich zwei Jahre, habe im zweiten Jahr oft oben mittrainiert“, erzählt Vrenezi.
Beim Erstligisten klappte es aber nicht mit einem Profivertrag, dafür wurden andere Klubs auf ihn aufmerksam. Den Zuschlag bekam Zweitligist Jahn Regensburg. Loser Kontakt zum TSV 1860 bestand schon in dieser Zeit, konkret wurde es aber nie. Über die Würzburger Kickers und Türkgücü München klappte es in diesem Sommer endlich mit der Verpflichtung bei den Löwen. „Als das Angebot kam, brauchte ich nicht lange zu überlegen. Sechzig stand ohnehin ganz oben, war von Anfang an mein Favorit. Als Münchner wollte ich immer hier spielen, hier sind meine Familie und Freunde zu Hause.“
Der TSV 1860 sei ein „Riesenverein, sehr ambitioniert, der alles hat für mindestens Zweite Liga“. Vrenezi macht keinen Hehl daraus, dass das auch sein Ziel ist. Den Konkurrenzkampf scheut er nicht. Dass er zunächst auf der Bank saß, war für ihn kein Problem. „Ich bin neu in der Mannschaft, muss erst die Abläufe kennenlernen und sehen, wie der Trainer spielen will. Ich komme von Woche zu Woche besser rein“, findet er. Zudem sei er durch die Insolvenz von Türkgücü drei Monate ohne Mannschaftstraining und Spielpraxis gewesen.
Endgültig platzte bei ihm der Knoten gegen Duisburg. „Das war ein Highlight-Spiel, hat unheimlich Spaß gemacht – auch für die Fans. Das gibt eine breitere Brust und Aufwind. Ich hoffe, das kann ich in die nächsten Spiele mitnehmen.“ Im Auswärtsspiel in Dortmund schnappte er sich nach dem Foul an Stefan Lex die Kugel, verwandelte sicher den Elfmeter. Der Löwen-Kapitän traut nach dem Erfolgserlebnis seinem Kollegen noch viel mehr zu: „Von Albi ist eine Last abgefallen, weil er bisher nicht zeigen konnte, was er kann und was er sich selbst vorgenommen hat“, sagte Lex bereits nach dem Duisburg-Spiel.
Die beiden Treffer gegen Duisburg sollen dabei nur der Anfang gewesen sein. „Eine Tormarke habe ich mir nicht gesetzt. Ich möchte so viel wie möglich fürs Team tun. Für mich ist es egal, ob ich eine Vorlage gebe oder selbst ein Tor schieße.“ Am Ende zähle nur der gemeinsame Erfolg. Vrenezi ist längst in der Löwenfamilie angekommen. „Alle halten zusammen, einer ist für den anderen da. Das zeichnet uns aus.“ Auch weil jeder einzelne das Gefühl hat, dass er gebraucht wird. „Es kann schnell was passieren, das sieht man an Marcel Bär oder Phillipp Steinhart.“
Das Ziel ist klar, auch wenn es Rückschläge gibt. „Wir arbeiten jeden Tag daran, um am Ende ganz oben zu stehen und aufzusteigen.“ Vrenezi ist überzeugt, dass die Löwen das schaffen. „Es ist ein langer Weg, aber wir werden alles dafür tun, dass wir unser gesetztes Ziel erreichen“, verspricht er. Bisher kam er in allen zehn Drittliga-Spielen für die Löwen zum Einsatz, erzielte drei Tore und bereitete zwei weitere vor. Daneben spielte er einmal im DFB-Pokal und ein Mal im Toto-Pokal (1 Tor).
Die Löwen wünschen Dir, Albi, alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg mit dem TSV 1860 München!