Die Löwen hat es nach zuletzt zwei Siegen in Folge ausgerechnet beim bis dahin Tabellenletzten SpVgg Bayreuth erwischt. Beim 1:0-Sieg der Oberfanken erzielte Jann George kurz vor der Pause das „Tor des Tages“ vor 12.000 Zuschauern (41.). Nach der Pause rannten die Sechzger unentwegt an, blieben aber ohne eigenen Treffer. Einziger Lichtblick: Marcel Bär feierte in der Schlussphase sein Comeback.
Personal: Löwen-Trainer Michael Köllner musste in Bayreuth verletzungsbedingt lediglich auf Milos Cocic (Fußverletzung) verzichten. Stefan Lex und Fabian Greilinger fehlten aufgrund von Trainingsrückstand. Nicht im 20er-Kader standen der dritte Torhüter Julius Schmid, Niklas Lang, Alexander Freitag, Lorenz Knöferl, Devin Sür, Nathan Wicht und Michael Glück. Erstmals seit dem 1. Spieltag stand Marcel Bär wieder im Kader. Zum dritten Mal in Folge begannen die Löwen mit der gleichen Startelf.
STIMMEN Köllner: „Wir sind maßlos enttäuscht!“
Spielverlauf: Die erste Chance des Spiels hatte der Tabellenletzte. In der 4. Minute verlor Meris Skenderovic im Aufbau gegen Jann George den Ball, der ging sofort Richtung Tor, konnte aber noch vor dem Strafraum gestellt werden. Die Kugel landete bei Eroll Zejnullahu, der von der linken Strafraumseite in die Mitte passte, wo Tobias Stockinger knapp an der Hereingabe vorbeisegelte. Die Löwen kamen zunächst gegen die dicht gestaffelten Oberfranken nicht in Strafraumnähe, auch weil die Passgenauigkeit fehlte. Die nächste Möglichkeit hatten ebenfalls die Gastgeber nach einer schnellen Umschaltsituation. Stockinger lief auf der rechten Angriffsseite auf und davon, legte in die Mitte auf George, doch der Pass war etwas zu scharf, so dass der Stürmer vollkommen freistehend am Elfmeterpunkt verpasste (20.). Wenig später war es Alexander Nollenberger, der frei vor Marco Hiller auftauchte, aber im Eins-gegen-Eins von der Strafraumkante am 1860-Schlussmann scheiterte (21.). Drei Minuten später die erste Löwen-Chane. Meris Skenderovic legte von der rechten Grundlinie zurück auf Yannick Deichmann, der zog halbrechts aus zehn Metern ab, doch Torhüter Sebastian Kolbe hatte das kurze Eck zugemacht, wehrte den Schuss ab (24.). Nach Schnittstellenpass von Marius Wörl legte Fynn Lakenmacher den Ball am aus seinem Strafraum herausstürmenden Torhüter Kolbe vorbei, ein Bayreuther konnte aber das Spielgerät vor dem Löwen zur Ecke klären (33.). Ein zu kurz abgewehrter Ball der Bayreuther nahm Jesper Verlaat drei Meter vor der Strafraumgrenze mit der Brust an, schoss direkt bevor die Kugel den Boden berührte aufs Tor, leicht abgefälscht ging sie knapp am linken Pfosten vorbei (39.). Kurz danach kam Skenderovic 15 Meter vor dem Tor frei zum Abschluss, doch Kolbe parierte den Schuss (41.). Im direkten Gegenzug machten die Hausherren das 1:0 (41.). Stockinger hatte mit einem Steckpass Nollenberger auf die Reise geschickt, frei vor Hiller legte er quer auf den mitgelaufenen George, der nur noch ins leere Tor zur Führung einschieben musste. Mit diesem Ergebnis ging’s in die Kabine.
Die Löwen begann die 2. Halbzeit aggressiver. Bei einem 19-Meter-Schuss von Tim Rieder musste sich Kolbe strecken, um ihn zur Ecke zu parieren (49.). Eine Freistoßflanke von Albion Vrenezi erreichte der eingelaufene Verlaat zwar mit dem Fuß, setzte die Kugel aber deutlich übers SpVgg-Tor (51.). Nach einem Steilpass von Phillipp Steinhart auf Skenderovic versuchte der Stürmer halblinks im Strafraum den Ball über Kolbe zu lupfen, doch der hatte aufgepasst, streckte die Arme aus und wehrte den Schuss ab (54.). Eine Fehlpass von Benedikt Kirsch nutzen die Sechzger in der 60. Minute zum Kontern, Lakenmacher legte von der linken Strafraumseite zurück auf Skenderovic, doch in dessen Schuss warfen sich gleich zwei Bayreuther. Auf der anderen Seite bediente Kirsch von rechts in der Mitte Nollenberger, doch der traf aus neun Metern den Ball nicht voll, so dass die Löwen-Abwehr klären konnte (61.). In der 67. Minute verpasste der eingewechselte Markus Ziereis in der Mitte eine Hereingabe von Daniel Stockinger. Kurz danach nahm 1860-Chefcoach Michael Köllner einen Vierfach-Wechsel vor (68.), um nochmals den Druck zu erhöhen. Beinahe wäre auch gleich der Ausgleich gelungen. Joseph Boyamba setzte sich auf der linken Seite durch, flankte an den zweiten Pfosten, wo Skenderovic frei zum Kopfball kam, aber nur das Außennetz traf (70.). Eine Rücklage von Marius Willsch von der rechten Seite köpfte Erik Tallig aus zwölf Metern links am Tor vorbei (74.). Nach einer Linksflanke von Tallig versätzte sich Kolbe, aber parierte dann den Kopfball von Willsch (83.). Nach einem Konter scheiterte Nollenberger mit einem Schuss von der Strafraumkante an Hiller (85.). Auf der anderen Seite köpfte Marcel Bär aus sechs Metern am Tor vorbei. Kurz vor Schluss klärte Nico Moos im letzten Moment durch eine beherzte Grätsche im Fünfmeterraum gegen Bär (89.). Die Uhr tickte unerbittlich herunter und am Ende stand die Niederlage für den Favoriten. Die Löwen bleiben zwar Tabellenzweiter, doch durch die Niederlage schmilzt der Vorsprung auf die Verfolger.
STENOGRAMM, 14. Spieltag, 29.10.2022, 14.03 Uhr
SpVgg Bayreuth – 1860 München 1:0 (1:0)
BAY: 31 Kolbe (Tor) – 33 Heinrich, 24 F. Weber, 4 Moos, 23 Hemmerich – 13 Groiß, 6 Kirsch, 7 Stockinger, 25 Zejnullahu, 9 Nollenberger – 15 George.
Ersatz: 1 Zahaczewski (Tor) – 8 Steininger, 11 Ziereis, 14 Thomann, 16 Kaymaz, 17 Maderer, 22 Latteier, 27 Götz, 30 Andermatt.
1860: 1 Hiller (Tor) – 22 Lannert, 39 Morgalla 4 Verlaat, 36 Steinhart – 6 Rieder, 38 Wörl – 20 Deichmann, 14 Skenderovic, 9 Vrenezi – 9 Lakenmacher.
Ersatz: 40 Kretzschmar (Tor) – 5 Moll, 8 Tallig, 10 Kobylanski, 15 Bär, 17 Wein, 25 Willsch, 27 Belkahia, 33 Boyamba.
Wechsel: Steininger für Stockinger (63.), Ziereis für George (63.), Andermatt für Zejnullahu (66.), Latteier für Hemmerich (80.), Götz für Kirsch (80.) – Willsch für Lannert (68.), Kobylanski für Deichmann (68.), Boyamba für Wörl (68.), Tallig für Vrenezi (68.), Bär für Rieder (80.).
Tor: 1:0 George (41.).
Gelbe Karten: Stockinger, Weber, Heinrich – Boyamba.
Zuschauer: 12.000 im Hans-Walter-Wild-Stadion.
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach); Tobias Wittmann (Wendelskirchen), Lothar Ostheimer (Pfaffenhofen an der Ilm).