Die Löwen trauern um Hans Rebele. Der Meisterspieler starb am Abend des 4. Januar 2023 in München. Diesen Monat hätte er seinen 80. Geburtstag gefeiert. Damit leben mit Petar Radenkovic, Hansi Reich, Bernd Patzke und Fredi Heiß nur noch vier Spieler, die in der Saison 1965/1966 für den größten Erfolg des TSV 1860 München sorgten.
Seit Weihnachten klagte Hans Rebele über gesundheitliche Probleme. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends. Am Mittwoch wurde er dann am offenen Herzen im Klinikum München Süd nach einem Infarkt operiert. Er wachte nicht mehr auf, wie seine Frau Ulrike mitteilte.
Rebele, am 26. Januar 1943 in München geboren, kam mit zehn Jahren zu den Löwen, spielte 1961 als 18-Jähriger erstmals in der Oberligamannschaft. Der Durchbruch gelang ihm aber erst in der Saison 1964/65 im Europacup. Sein erstes Spiel machte Rebele im Halbfinale des Pokalsieger-Wettbewerbs beim AC Turin. „Wir verloren 0:2, aber ich bekam gute Kritiken“, erzählte er einmal, „obwohl ich eigentlich Halbstürmer war, entschied sich Trainer Max Merkel für mich als Linksaußen.“
Zuvor hatte sich das Eigengewächs bereits mit Abwanderungsgedanken beschäftigt. Erst nach der Verletzung von Berti Kraus bekam Rebele besagte Chance. Dem Spiel in Turin folgte das Rückspiel im Grünwalder Stadion, das die Sechziger mit 3:1 gewannen. Im Entscheidungsspiel in Zürich gelang ihm auf Vorlage von Fredi Heiß mit einem herrlichen Treffer das vorentscheidende 1:0. Das Spiel wurde 2:0 gewonnen, die Löwen zogen ins Europapokalfinale gegen West Ham United ein (0:2). In der darauffolgenden Meistersaison 1965/66 bestritt Rebele 22 Partien, erzielte fünf Treffer zum Titelgewinn der Löwen.
Bereits am 26. Mai 1965 hatte ihn der damalige Bundestrainer Helmut Schön zu einem Freundschaftsspiel gegen die Schweiz (1:0) berufen. Knapp vier Jahre später, am 26. März 1969, folgte sein zweites Länderspiel gegen Wales (1:1). Im gleichen Jahr wechselte Rebele in die Bezirksliga zum MTV 1879 München.
Nach dem Bundesliga-Abstieg kehrte der Stürmer zu den Löwen zurück, wo er als verlängerter Arm von Trainer Hans Tilkowski auf dem Spielfeld fungieren sollte. Nach zwei Jahren, in denen die Bundesliga-Rückkehr nicht gelang, wechselte er zu Wacker Innsbruck. Mit den Tirolern schaffte er 1973 und 1975 das österreichische Double. Mit 32 Jahren beendete er seine aktive Karriere.
Für die Löwen brachte es Rebele in der Bundesliga auf 115 Einsätze (23 Tore). Insgesamt bestritt er für die Sechzger 225 Punktspiele (50 Treffer). Rebele galt als technisch starker Spieler mit einem guten Spielverständnis und war sehr beliebt bei seinen Mitspielern.
Den Löwen blieb der gelernte Bankkaufmann immer treu. Seit 1. September 1975 war er Mitglied der Fußball-Abteilung. Lange Jahre spielte er für die Sechzger noch in der Alten Liga, später in der Traditionsmannschaft, bis er verletzungsbedingt (bekam eine künstliche Hüfte) aufhören musste. Bis zuletzt war er regelmäßig Gast bei den Heimspielen seiner Löwen.
Die Beisetzung auf dem Münchner Ostfriedhof (Sankt-Martins-Platz 1, 81541 München) findet am Montag, 16. Januar 2023 statt. Um 12.45 Uhr beginnt die Trauerfeier.
Die gesamte Löwen-Familie ist in tiefer Trauer. Hans Rebele war nicht nur ein exzellenter Fußballer, sondern auch ein angenehmer Zeitgenosse. Als Mensch hat er tiefe Spuren hinterlassen. Unsere Anteilnahme gehört seiner Frau Ulrike, den beiden Kindern und Enkelkindern. Ruhe in Frieden!