In der Englischen Woche empfangen die Löwen Aufsteiger VfB Lübeck. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist am Dienstag, 22. August 2023 um 18.60 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio unter ▶www.tsv1860.de/loewenradio/ das Spiel.
Zu Beginn der Löwenrunde ergriff 1860-Cheftrainer Maurizio Jacobacci das Wort. „Ich möchte den Fans danken, die den langen Weg nach Duisburg gefunden haben. Das ist nicht selbstverständlich, das gilt es zu honorieren.“ Er wisse, wie wichtig eine solche Fangemeinschaft sei. „Wir brauchen sie, um gewisse Erfolge zu erzielen. Sie stehen wie eine Mauer hinter uns, wir hören und fühlen sie.“ Den guten Saisonauftakt bezeichnet der 60-Jährige auch als Erfolg der Fans. „Gemeinsam sind wir stärker. Ein großes Dankeschön!“ Auch gegen Lübeck werde man bedingungslose Unterstützung brauchen, um ein erfolgreiches Resultat zu erzielen.“
Zwei Spiele, zwei Siege, 5:0-Tore, Platz eins. Viel besser hätte der Saisonstart kaum sein können. „Natürlich würde ich mir wünschen, dass die Saison vorbei wäre. Leider sind wir erst am Anfang“, sagte Jacobacci mit einem schelmischen Grinsen. Er hoffe, dass es so weitergehe, „aber wir wissen auch, dass es Rückschläge geben wird.“
Im Heimspiel gegen den VfB Lübeck ist erstmals Marlon Frey spielberechtigt, der wegen einer Roten Karte aus der Vorsaison die ersten beiden Partien gesperrt war. Ob er einen Startelfplatz bekomme, wurde Jacobacci gefragt? Der gebürtige Schweizer mit italienischem Pass antwortete diplomatisch. „Das werdet ihr morgen sehen, aber ich bin froh, dass er wieder richtig dabei ist.“ Es habe auch ohne den defensiven Mittelfeldspieler gut funktioniert. „Das zeigt, dass unsere Bank eine große Qualität hat. Das ist für mich als Trainer wichtig!“ Trotzdem bescheinigte Jacobacci dem 27-Jährigen eine wichtige Position im Team. „Er ist ein Führungsspieler, dirigiert und korrigiert seine Nebenleute auf dem Platz, unterstützt sie, wo er nur kann. Marlon hat hohe Erfahrungswerte und ist ein absolut positiver Mensch.“
Mit Frey hat Jacobacci gegen die Marzipanstädter eine Alternative mehr, denn Kaan Kurt, der sich in Duisburg verletzt hatte, sei „voll einsatzfähig“. Derweil ist Innenverteidiger Michael Glück auf dem Sprung zurück. Der 20-Jährige trainiert bereits wieder mit der Mannschaft. Bis Ende des Monats soll auch Tim Rieder zurückkehren. Dann würde lediglich Phillipp Steinhart fehlen.
In Duisburg standen zwei Spieler im Fokus. Der eine war Manfred Starke, der die wichtige Führung erzielt hatte. „Er ist ein Spieler der es versteht, in die Räume reinzustechen. Eigentlich ist er ein Offensivspieler, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt und viel defensiv arbeitet.“ Vor dem 1:0 hätte Joël Zwarts mit seinem Laufweg an den ersten Pfosten ihm den Raum geöffnet. Der Niederländer war es dann höchstpersönlich, der mit einem Doppelschlag bei seinem Löwen-Debüt den Deckel draufsetzte. „Er bringt eine gewisse Lockerheit rein“, beschreibt Jacobacci die Qualität seines Torjägers. „Das ist wichtig, aber er darf sich nicht zu viel Last auf die Schultern laden.“ Deshalb lässt der frühere Stürmer ihm viele Freiheiten. „Er soll seine Spiele so bestreiten, wie es für ihn am besten ist. Damit hilft er der Mannschaft am meisten. Selbst wenn er zehn Minuten keinen Ball bekommt, darf er nicht die Geduld verlieren, muss trotzdem seine Position halten.“
Im Moment ist Jacobacci in der Liga saisonübergreifend seit sechs Spielen unbesiegt. Eine Bilanz, die der Löwen-Trainer selbst nicht auf dem Schirm hatte. „Das ist sehr schön, aber es geht nicht um meine Position“, erklärt er bescheiden. „Das Schöne dabei ist, dass wir zu Hause wieder zu einer Macht geworden sind. Diese Kraft können wir dann auf die Auswärtsspiele mitnehmen.“
Schon nach dem Sieg in Duisburg hatte Jacobacci vor den Hansestädtern gewarnt. „Lübeck hat ein Team, das durch den Aufstieg euphorisiert ist, kaum Wechsel hatte und viele erfahrene Spieler wie Mirko Boland oder Ulrich Taffertshofer hat.“ Viel werde seiner Meinung nach dadurch entschieden, „wie wir auftreten. Lübeck wird versuchen, aus einer gesicherten Abwehr Konter zu fahren.“ Sie hätten schnelle Außenbahnspieler und in Tarik Gözüsirin einen richtigen Spielmacher.
„Wir wissen, dass wir diesen Gegner nicht unterschätzen dürfen. Deshalb gilt es, das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken und den Gegner zu Fehlern zu zwingen.” Schließlich habe Lübeck beim Auftakt Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen ein 0:0 abgetrotzt und bei Waldhof Mannheim nach einem 0:2-Rückstand noch 2:2 gespielt. „Sie haben ihre Qualitäten und bereits gezeigt, dass sie zurecht in der 3. Liga zu Hause sind. Sie werden uns alles abverlangen, aber wir werden alles tun, um die drei Punkte zu holen“, verspricht Jacobacci.
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 1 Hiller (Tor) – 2 Kurt, 21 Kwadwo, 4 Verlaat, 11 Greilinger – 31 Tarnat – 17 Schröter, 8 Starke, 10 Vrenezi, 7 Guttau – 9 Zwarts.
Ersatz: 12 Schmid, 15 Richter (beide Tor) – 3 Lang, 5 Zejnullahu, 13 Bonga, 18 Kloss, 19 Lakenmacher, 22 Sulejmani, 27 Ouro-Tagba, 29 Ludewig, 30 Cocic, 37 Frey.
Nicht dabei: 6 Rieder (Trainingsrückstand nach Knie-OP), 23 Sür (gesperrt), 35 Glück (Trainingsrückstand nach Kahnbeinbruch), 36 Steinhart (Aufbautraining nach Achillessehnenverletzung).
VFB: 1 Klewin (Tor) – 22 Sommer, 17 Grupe, 30 Löhden, 24 Rüdiger – 20 Taffertshofer, 31 Boland – 33 Schneider, 25 Gözüsirin, 13 Thiel – 14 Akono.
Ersatz: 19 Kirschke, 28 Didzilatis (beide Tor) – 6 Plume, 8 Egerer, 9 Hovi, 10 Farrona Pulido, 21Velasco, 27 Reddemann, 29 Facklam, 37 Sternberg.
Nicht dabei: 2 Kölle (Meniskusschaden), 3 Kastenhofer (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), 7 Hauptmann (Muskelfaserriss), 11 Drinkuth (Meniskusriss), 18 Behrens (Trainingsrückstand), 23 Daube (Außenbandanriss im Sprunggelenk).
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma); Assistenten: Oliver Lossius (Göttingen), Stefan Zielsdorf (Lingen); Vierter Offizieller: Tobias Wittmann (Wendelskirchen).