SECHZIGMÜNCHEN.
 

Trotz Warnung des Trainers: Löwen verlieren 1:2 gegen Lübeck.

Da war die Löwen-Welt noch in Ordnung: Julian Guttau erzielte in der 11. Minute die Führung. Am Ende stand die erste Saison-Niederlage. 

Die Löwen haben ausgerechnet gegen Aufsteiger VfB Lübeck ihre weiße Weste verloren, unterlagen im eigenen Stadion mit 1:2. Dabei sah es zunächst nach einem Kantersieg der Hausherren aus. Julian Guttau traf bereits in der 11. Minute zur Führung. Aber ein Eigentor von Fabian Greilinger (25.) und ein platzierter Schuss von Tarik Gözüsirin von der Strafraumkante (31.) drehten die Partie.

Personal: Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci musste im Heimspiel gegen Lübeck weiterhin auf Tim Rieder (Aufbautraining nach Knie-OP), Michael Glück (Trainingsrückstand nach Kahnbeinbruch) und Phillipp Steinhart (Achillessehnenverletzung) verzichten. Erstmals im Löwen-Aufgebot bei einem Punktspiel stand nach seiner Rot-Sperre Marlon Frey. Nicht den Sprung in den 20er-Kader schafften der dritte Torhüter Julius Schmid, Tim Kloss, Devin Sür und Mansour Ouro-Tagba.

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Spielverlauf: Bereits in der 2. Minute hatte Joël Zwarts die Chance zur Führung. Über Albion Vrenezi hatten die Löwen gekontert, Julian Guttau übernahm im Zentrum den Ball, legte nach rechts raus auf den Niederländer, der halbrechts aus 15 Metern zum Abschluss kam. Sein Schuss aufs kurze Eck lenkte VfB-Torhüter Philipp Klewin an den rechten Innenpfosten, von dem die Kugel nach vorne wegsprang. Ein von rechts mit viel Schnitt geschossener Eckball von Guttau, der direkt ins Tor gegangen wäre, faustete Klewin zur Seite weg (8.). In der 11. Minute dann die Führung. Vrenezi hatte sich den Ball im Strafraum etwas zu weit vorgelegt, Mirko Boland ging dazwischen, wehrte die Kugel aber genau zu Guttau ab, der halblinks aus zehn Metern zum Abschluss kam und zum 1:0 ins rechte untere Eck traf. Erstmals wurden die Gäste in der 17. Minute durch einen 23-Meter-Freistoß aus zentraler Position gefährlich. Tarik Gözüsirin schoss den Ball über die 1860-Mauer, zielte aber knapp neben den rechten Pfosten. Zwei Minuten später kam Manuel Farrona Pulido halblinks am Strafraum zum Abschluss, doch Marco Hiller war zur Stelle und parierte den Flachschuss (19.). Auf der anderen Seite passte nach Balleroberung Manfred Starke auf Zwarts, dem die Kugel zentral im Strafraum etwas zu weit vom Fuß sprang, wodurch Florian Egerer ihn stören konnte. Zwarts traf dadurch den Ball nicht optimal, der rechts neben dem Tor landete (21.). Überraschend in der 25. Minute der Ausgleich für die Gäste, Gözüsirin hatte eine Ecke von links an den ersten Pfosten gezirkelt, wo Jesper Verlaat und Sören-Kurt Reddemann mit dem Kopf nicht drankamen. Der irritierte Fabian Greilinger dahinter köpfte die Kugel unbedrängt ins eigene Tor zum 1:1. Es war das erste Gegentor für die Löwen in dieser Saison! Aber es kam noch schlimmer. Einen langen Ball von Reddemann legte Jan-Marc Schneider am Löwen-Strafraum mit der Brust für Gözüsirin ab, der ihn an der Strafraumkante per Dropkick direkt verwertete und flach genau ins linke untere Eck zur Lübecker Führung traf (31.). Einen Querpass von Vrenezi ließ Starke im Zentrum passieren, so kam Zwarts links an der Strafraumkante an den Ball, sein Schuss ging jedoch knapp übers linke Kreuzeck (34.). Die Löwen drängten auf den Ausgleich. In der 38. Minute wurde erst ein Drehschuss von Zwarts aus 15 Metern geblockt, dann setzte der eingewechselte Marlon Frey die Kugel aus 20 Metern deutlich übers VfB-Tor. Eine Ablage von Vrenezi legte sich Frey vom rechten auf den linken Fuß, zog dann aus 17 Metern ab, aber wieder hatte er das Visier etwas zu hoch eingestellt (45.). So nahmen die Löwen den Rückstand mit in die Kabine.

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Die Sechzger versuchten in der 2. Halbzeit durch variables Spiel und schnelle Seitenwechsel den Druck auf Lübeck zu erhöhen. Eine Freistoßflanke von der rechten Strafraumseite durch Vrenezi köpfte Starke am langen Eck übers Tor (49.). in der 58. Minute stand plötzlich Jan-Marc Schneider vollkommen frei am Elfmeterpunkt im 1860-Strafraum, aber der nachsetzende Greilinger konnte ihm mit einer Energieleistung den Ball gerade noch vom Fuß spitzeln, bevor er zum Abschluss kam. Eine Flanke von links durch Vrenezi, die ihm über den Spann gerutscht war, konnte Klewin gerade noch im Rückwärtslaufen über die Latte lenken (60.). Die Sechzger waren in der Folge bemüht, klare Torchancen sprangen aber nicht heraus. Lübeck stand gut, lauerte immer wieder auf Konter. In der 80. Minute zog Taris Bonga von links in die Mitte, legte ab auf Fynn Lakenmacher, dessen Schuss von der Strafraumkante aber knapp über die Latte strich. Erbarmungslos tickte die Uhr nach unten. Auch die fünf Minuten Nachspielzeit brachten nicht mehr die entscheidende Aktion aus Löwen-Sicht. Somit stand am Ende die erste Saison-Niederlage fest.

Hacker-Pschorr Fantalk mit Marlon Frey >>

TRAINERSTIMMEN

Löwen-Chefcoach Maurizio Jacobacci sprach von einer bitteren Niederlage. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben nach einem schönen Angriff die Führung erzielt. Ich verstehe nur nicht, wieso wir nach 15 Minuten das Zepter aus der Hand gegeben haben“, so der 60-Jährige. Schon vor dem Ausgleich hätte Marco Hiller das 1:1 verhindert. „Das Gegentor zu beschreiben, fällt mir schwer“, kommentierte Jacobacci das Eigentor von Fabian Greilinger. „Beim zweiten Gegentor waren wir innen viel zu passiv.“ Im zweiten Durchgang habe man versucht, mehr spielerische Mittel ins Spiel zu bringen. Wir wollten präziser und dominanter sein“, erklärte der Coach. Aber sein Team hätte viel zu wenig über die Flügel gespielt, viel zu überhastet agiert. „Wir haben einfach zu wenig gemacht. Vorne hat die Präzision gefehlt, wir standen zu weit vom Gegner weg, um Lübeck in Schwierigkeiten zu bringen.“ Letztlich hätte eine passive Viertelstunde den Ausschlag für die Niederlage gegeben. „Ich glaube nicht, dass wir ein schlechtes Spiel gemacht haben. Wenn wir das gut analysieren, können wir für die Zukunft die passenden Lehren daraus ziehen“, schaut Jacobacci trotz der ersten Saisonniederlage positiv nach vorne.

„Das fühlt sich unglaublich gut an nach den ganzen Widrigkeiten“, zeigte sich Lübecks Trainer Lukas Pfeiffer vom Auftritt seiner Mannschaft begeistert. „Kurzfristig sind uns noch zwei Innenverteidiger, die zuletzt zusammengespielt haben, ausgefallen, dazu die ganzen anderen Verletzten“, beschrieb er die Schwierigkeiten im Vorfeld. „Das hat heute richtig Spaß gemacht bei der tollen Atmosphäre hier“, zeigte sich der VfB-Coach von der Stimmung im Grünwalder Stadion angetan. „Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs. sie haben es in der neuen Ordnung sehr gut gemacht.“

STENOGRAMM, 3. Spieltag, 22.08.2023, 18.60 Uhr

1860 München – VfB Lübeck 1:2 (1:2)

1860: 1 Hiller (Tor) – 2 Kurt, 21 Kwadwo, 4 Verlaat, 11 Greilinger – 31 Tarnat – 17 Schröter, 8 Starke, 10 Vrenezi, 7 Guttau – 9 Zwarts.
Ersatz: 15 Richter (Tor) – 3 Lang, 5 Zejnullahu, 13 Bonga, 19 Lakenmacher, 22 Sulejmani, 29 Ludewig, 30 Cocic, 37 Frey.

VFB: 1 Klewin (Tor) – 22 Sommer, 8 Egerer, 27 Reddemann, 37 Sternberg – 20 Taffertshofer, 31 Boland – 33 Schneider, 25 Gözüsirin, 10 Farrona Pulido – 14 Akono.
Ersatz: 19 Kirschke, 28 Didzilatis (beide Tor) – 6 Plume, 13 Thiel, 17 Grupe, 21 Velasco, 24 Rüdiger, 29 Facklam.

Wechsel: Frey für Guttau (35.), Lakenmacher für Starke (70.), Zejnullahu für Tarnat (70), Bonga für Schröter (70.) – Rüdiger für Farrona Pulido (62.), Velasco für Sommer (62.), Facklam für Akono (65.), Thiel für Gözüsirin (80.).

Tore: 1:0 Guttau (11.), 1:1 Greilinger (25., Eigentor), 1:2 Gözüsirin (31.).
Gelbe Karten: Vrenezi, Tarnat, Greilinger – Sommer, Sternberg, Schneider, Akono, Reddemann, Klewin.
Zuschauer: 15.000 Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma); Assistenten: Oliver Lossius (Göttingen), Stefan Zielsdorf (Lingen); Vierter Offizieller: Tobias Wittmann (Wendelskirchen).

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Spielbericht Spieltag 03

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