Die Löwen-U19 schaffte am 4. Spieltag der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest eine faustdicke Überraschung und gewannen bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 2:1. Die Treffer fielen alle vor der Pause. Noah Klose hatte die Sechzger in Führung gebracht (23.), Max Moerstedt glich für die Kraichgauer in der 32. Minute aus. Drei Minuten später antwortete Sean Dulic mit einem kuriosen Treffer zum Endstand (35.). Der Junglöwen-Kapitän wurde dabei aus nächster Nähe angeschossen.
Die Löwen kamen in der 3. Minute nach einem Konter über die rechte Seite erstmals gefährlich in den Hoffenheimer Strafraum. Matthias Roithmayr fiel im Zweikampf, monierte Elfmeter, aber Schiedsrichter Gregor Wiederrecht ließ weiterspielen. Kurz danach konterten die Junglöwen nach einem abgewehrten Eckball über Noah Klose. Roithmayr drang über rechts in den Strafraum ein, kam aus spitzem Winkel zum Abschluss, scheiterte aber an Torhüter Philipp Tim (4.). Glück hatten die Sechzger in der 7. Minute, als Juan Tiago Poller halbrechts aus neun Metern im Strafraum zum Abschluss kam, aber Miran Qela im Löwen-Tor parierte. Zwei Minuten später musste Qela einen Schuss von Ricardo Wagner entschärfen, der Nachschuss von Diren Dagdeviren von der Strafraumkante landete knapp neben dem langen Eck (9.). In der 23. Minute gingen die Junglöwen in Führung. Garza hatte den Ball am Strafraum dem rechts eingelaufenen Xaver Kiefersauer in den Lauf gelupft, der legte fast an der Grundlinie quer in die Mitte, wo Noah Klose am zweiten Pfosten nur noch ins leere Tor zum 1:0 einschieben musste (23.). Ein 18-Meter-Schuss von Roithmayr landete deutlich überm Hoffenheimer Tor (30.). In der 32. Minute fiel der Ausgleich. Ricardo Wagner hatte von der rechten Grundlinie die Kugel auf Paul Heinrich zurückgelegt, der passte halbrechts aus elf Metern flach in die Mitte, wo Max Moerstedt freistehend aus sechs Metern zum 1:1 traf. Zwei Minuten später die erneute Junglöwen-Führung. Ein Freistoß fünf Meter vorm rechten Strafraumeck hatte Finn Fuchs eigentlich kurz auf Kiefersauer im Strafraum gespielt, der kam aber nicht an den Ball. Dieser ging durch bis an den Fünfmeterraum, wo Hennes Behrens beim Klärungsversuch den nachsetzenden Sean Dulic im Gesicht traf. Von dort fand die Kugel den Weg zum 2:1 ins TSG-Tor (35.). Kurz vor der Pause traf Heinrich für die Gastgeber mit einem 15 Meter-Schuss nur den rechten Innenpfosten des 1860-Tores (44.). So nahmen die Junglöwen die Führung mit in die Pause.
In der 48. Minute war Qela erneut gefragt. Nach einem Eckball von links durch Poller kam Lars Strobl halblinks zum Kopfball, aber der Löwen-Keeper parierte. Doch die Junglöwen blieben gefährlich. Nach einem Konter über Garza wurde Kiefersauer am Fünfmeterraum im letzten Moment gestört (53.). Ansonsten stand die Junglöwen-Defensive gut, machte die Räume geschickt eng und ließ die Kraichgauer nicht zur Entfaltung kommen. Die ihrerseits eigentlich nur nach Standards gefährlich wurden. Ein Freistoß von Florian Micheler aus dem zentralen Halbfeld bekam Kelven Frees auf den Kopf, aber sein Abschluss landete genau in den Armen von Qela (63.). Einen 13-Meter-Drehschuss von Blessing Maleko Makanda aus zentraler Position holte der 1860-Keeper in der 71. Minute aus dem linken Eck. Heinrich zielte drei Minuten später aus 20 Metern rechts am Tor vorbei (74.). In der 85. Minute lief Makanda nach einem Steckpass alleine auf Qela zu, aber einmal mehr entschärfte der Junglöwen-Keeper den Schuss aus zehn Metern. Ein Kopfball des aufgerückten Innenverteidigers Milan Rehus nach Flanke von Dagdeviren aus dem Halbfeld fehlte der Druck, so dass Qela und seine Vorderleute die Kugel klären konnten (90.). Auch die Nachspielzeit überstanden die Junglöwen mit einer konzentrierten Defensivleistung, entführten nicht unverdient die drei Punkte aus Hoffenheim.
„Die 1. Halbzeit war echt gut“, resümierte U19-Coach Jonas Schittenhelm. „Es gab gute Chancen auf beiden Seiten.“ Schon vor der Pause hätte Torhüter Miran Qela die Junglöwen mit einigen guten Paraden im Spiel gehalten. „Die Intensität war sehr hoch, wir haben gut gepresst, leider waren wir in einigen Umschaltsituationen nicht ganz so konsequent in der Defensive“, monierte der Junglöwen-Coach. Nach der Pause sei die Maßgabe gewesen, nicht so viele Chancen für die Gastgeber zuzulassen. „Bis zur 70. Minute war es gut, dann waren die Akkus leer und es ging nur noch ums Verteidigen“, erklärte der 37-Jährige. Die „eine oder andere Kontersituation“, so der Wunsch von Schittenhelm, „hätten wir besser ausspielen müssen. So war es hintenraus ein enger Fight.“
Für den Trainer war der Erfolg Produkt einer geschlossenen Teamleistung. „Alle Jungs, die von der Bank gekommen sind, waren sofort da. Natürlich hatten wir auch Glück, aber das brauchst du auch, wenn du in Hoffenheim gewinnen willst. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Es war ein offenes Spiel, das wir nicht unverdient gewonnen haben.“
STENOGRAMM, 4. Spieltag, 27.08.2023, 11 Uhr
TSG 1899 Hoffenheim – TSV 1860 München 1:2 (1:2)
1860: Quela (Tor) – Reich, Dulic, Dumitru, Fuchs – Garza (85., Faßmann), Kiefersauer, Gevorgyan (81., Dursun) – Roithmayr (68., Althaus), N. Klose (81., Lippmann), Ott (81., Zentrich).
Tore: 0:1 N. Klose (23.), 1:1 Moerstedt (32.), 1:2 Dulic (35.).
Gelbe Karten: Frees, Dagdeviren, Krasniqi – Garza, Roithmayr, Gevorgyan.
Zuschauer: 101 im Dietmar-Hopp-Stadion.
Schiedsrichter: Gregor Wiederrecht (Erbstetten); Assistenten: Felix Günter (Freiberg), Mirko Borjanovic (Betzingen).