Die Löwen empfangen am Samstag, 21. Oktober 2023, den SC Freiburg II. Anpfiff im ausverkauften Grünwalder Stadion ist um 14 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ das Spiel.
Die Defensivleistung der Löwen passte in den letzten fünf Spielen. Lediglich zwei Gegentore musste das Team um Abwehrchef Jesper Verlaat hinnehmen. Dagegen hakte es in der Offensive. Nur viermal war das Team von Trainer Maurizio Jacobacci in diesem Zeitraum erfolgreich. „Wir müssen die Chancen, die wir kreieren, auch verwerten“, sagt der 60-jährige Coach dazu. „So einfach ist das. Wir müssen vor dem Tor entschlossener sein. Ich erwarte, dass wir mit dem Ball zielstrebiger sind, qualitativ besser nach vorne spielen. Wir müssen dem Ballführenden mehr Möglichkeiten bieten. Dazu brauchen wir eine hohe Laufbereitschaft.“
Dafür sei auch die Präsenz in der Box sehr wichtig. Es bringe nichts, wenn die Flanken in den Strafraum segeln, aber niemand da ist, der sie verwertet. Für Jacobacci sei das nicht alleine die Aufgabe seines Mittelstürmers Joël Zwarts. „Auch ein Mittelfeldspieler muss in die Box gehen wollen“, fordert der Trainer.
Die Aufgabe gegen den SC Freiburg II sei keine leichte. „Die Mannschaft hat sich gefunden und stabilisiert im Gegensatz zum Saisonbeginn“, lautet die Erkenntnis von Jacobacci. „Es ist aber immer schwierig einzuschätzen, wer spielen wird.“ Der Löwen-Trainer rechnet mit bis zu fünf Wechseln in der Startelf gegenüber dem 1:0-Erfolg der SCF-Reserve in Lübeck. „Dadurch sind die Rollen anders verteilt. Deswegen haben wir uns noch mehr als sonst mit dem Gegner beschäftigen müssen.“
Aber egal wer spielt, die U23 des SC Freiburg ist bekannt dafür, dass sie wenig über die Außenpositionen zulässt. „Dann müssen wir durch die Mitte spielen“, sagt Jacobacci mit einem herzhaften Lachen. „Freiburg greift hoch an, zeigt viel Laufbereitschaft.“ Man dürfe sich nicht auf eine Seite pressen lassen, müsse flexibel in seinem Spiel sein, um den Gegner vor Probleme zu stellen, lautet die Maxime des gebürtigen Schweizers mit italienischem Pass.
In die Startelf zurückkehren wird Leroy Kwadwo nach überstandener Verletzung. Daran lässt Jacobacci keine Zweifel. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir fast alle Mann an Bord haben. Ich habe die Qual der Wahl, was mir aber lieber ist, als wenn sich die Mannschaft von selbst aufstellt.“
Verzichten muss er dagegen auf Niklas Tarnat, der nach der fünften Gelben Karte gesperrt ist, und auf Marco Hiller. Schon in Münster wurde der Stammkeeper von David Richter bestens ersetzt. „Ich wünsche David, dass er weiter seine Leistung abruft und so performt wie zuletzt.“ Für den Trainer kam das nicht überraschend, sondern sei eine Bestätigung der täglichen Trainingsleistung gewesen.
Die Frage, ob er Tarnat Eins-zu-Eins ersetzen wird, beantwortete Jacobacci nicht so klar wie die nach Kwadwo. „Wir wollen offensiver agieren“, so sein Statement. Das Eine sei das System, das Andere die taktische Ausrichtung. „Situativ ändert sich das System immer im Spiel. Die Mannschaft muss flexibel denken können. Dabei spielt auch der Gegner eine Rolle.“ So agiere Freiburg nicht schematisch, sondern wechsle oft die Positionen. „Nach vorne müssen wir uns mehr bewegen, um zu Toren zu kommen“, lautet seine Forderung. Und natürlich die sich bietenden Chancen nutzen. Das sei in Münster nach der Führung nicht der Fall gewesen. „Wir haben in der 2. Halbzeit aus dem Spiel heraus nichts zugelassen, umso ärgerlicher war, dass wir nicht mit drei Punkten nach Hause gekommen sind.“
Trotzdem konnte Jacobacci eine positive Entwicklung erkennen. Im Gegensatz zu der Serie, bei der es vier Niederlagen am Stück nach dreimaliger Führung setzte, stand am Ende wenigstens ein Punkt auf der Haben-Seite. „Vielleicht hätten wir vor ein paar Wochen das Spiel in Münster verloren. Wir wissen jetzt besser, mit solchen Szenarien umzugehen. Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen, wie sie auf gewisse Situationen reagiert hat. Das spricht für ihren Charakter.“
Ansonsten arbeitete die Mannschaft weiter am „Feintunning“, wie Jacobacci es nennt, besonders bei Standards. „Oft stimmt das Tunning nicht, kommt der Ball nicht dahin, wo er hinkommen soll. Wir sind dran, das zu perfektionieren.“ Er habe in seinen Reihen genug Schützen, die diese Präzision haben. „Aber dazu braucht es auch immer etwas Glück.“
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 15 Richter (Tor) – 2 Kurt, 21 Kwadwo 4 Verlaat, 11 Greilinger – 6 Rieder, 37 Frey – 17 Schröter, 10 Vrenezi, 7 Guttau – 9 Zwarts.
Ersatz: 12 Schmid (Tor) – 3 Lang, 5 Zejnullahu, 8 Starke, 13 Bonga, 18 Kloss, 19 Lakenmacher, 22 Sulejmani, 23 Sür, 27 Ouro-Tagba, 29 Ludewig, 30 Cocic, 35 Glück, 36 Steinhart.
Nicht dabei: 1 Hiller (Knieverletzung), 31 Tarnat (Gelb-Sperre). (Oberschenkelverletzung).
SCF II: 1 Uphoff (Tor) – 17 Fallmann, 13 Müller, 25 Bichsel, 4 Makengo – 23 Fahrner, 11 Stark – 28 Johansson, 22 Baur, 36 Ambros – 18 Al Ghaddioui.
Ersatz: 31 Jantunen, 33 Hornung (beide Tor) – 3 Lungwitz, 6 Braun-Schumacher, 8 Lienhard, 14 Knappe, 15 Vaher, 19 Bouebari, 20 Wörner, 21 Lee, 27 Allgaier, 29 Breunig, 30 Pellegrino, 41 Manzambi, 43 Wagner, 44 Murray, 46 Sturm.
Nicht dabei: 5 Rüdlin (Profikader), 9 Besio (Knieverletzung), 26 Wiklöf (Sehnenverletzung), 40 Sauter (Kniedistorsion im linken Knie).
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Mainz); Assistenten: Marcel Schütz (Worms), Timo Klein (Kaiserslautern); Vierter Offizieller: Felix Grund (Haidlfing).