Die Löwen sind am Samstag, 11. November 2023, beim 1. FC Saarbrücken zu Gast. Anpfiff im Ludwigsparkstadion ist um 14.03 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport und im BR Fernsehen zu sehen.
Cheftrainer Maurizio Jacobacci wartete bei der Löwenrunde vor dem Saarbrücken-Spiel mit einer Überraschung auf. Er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift. GEMEINSAM STÄRKER IN DIE ZUKUNFT! Dem 60-Jährigen war es ein Anliegen, die Aktion näher zu erläutern. „Der Trainerstab und die Mannschaft wissen, dass sie in der Pflicht stehen, so erfolgreich wie möglich zu sein“, schickte er voraus. „Aber heute möchte ich mich bei allen, die den Löwen im Herzen tragen, bedanken. Gemeinsam mit der Löwenfamilie können wir positiv in die Zukunft schauen.“ Das T-Shirt, unterschrieben von der kompletten Mannschaft, kann ab sofort auf www.ama-lion.com ersteigert werden.
Als nächstes beantwortete der Löwen-Coach die Frage nach der Nummer eins, nachdem der bisherige Stammkeeper Marco Hiller seine Verletzung, die ihn in den letzten vier Partien zum Zuschauen zwang, auskuriert hat. „Wir können uns glücklich schätzen, zwei hervorragende Torhüter zu haben“, begann Jacobacci. David Richter habe Hiller hervorragend vertreten. „Für mich war das keine Überraschung. Es war auch seine Rolle als Nummer zwei.“
Trotzdem wäre es nicht in Ordnung, Hiller infrage zu stellen, weil er bis zu seiner Verletzung ein großer Rückhalt war und in zehn Partien fünfmal zu Null spielte. „Ihm jetzt das Vertrauen zu entziehen, wäre nicht korrekt und das falsche Zeichen für die Zukunft.“ Die Torhüterposition sei innerhalb der Mannschaft etwas Besonderes. „Das geht über das Leistungsprinzip hinaus“, stellte Jacobacci klar. Außerdem wäre es nicht gut für das Verhältnis zwischen Spieler und Trainer, setze er Hiller auf die Bank.
Der Löwen-Coach teilte seine Entscheidung nicht nur Hiller mit, sondern auch Richter in einem persönlichen Gespräch, indem er ihm seine Argumente darlegte. Jacobacci hatte danach den Eindruck, „dass der David das versteht.“ In Saarbrücken darf Richter aber nochmals ran. „Das hat er sich verdient, auch weil Hiller erst eine Woche mit der Mannschaft trainiert hat.“ So wird die Nummer eins sein Comeback höchstwahrscheinlich im Toto-Pokal beim FC Pipinsried geben und dann im Heimspiel gegen Unterhaching in der Liga wieder zwischen den Pfosten stehen.
Neben den beiden gesperrten Albion Vrenezi und Leroy Kwadwo fallen Julian Guttau und Joël Zwarts verletzungsbedingt aus. Bei Guttau hat sich das schon unter der Woche angedeutet. Dagegen bestand bei Zwarts noch Hoffnung. „Leider spürt er noch Schmerzen in der Baugegend“, so Jacobacci, „er konnte nur reduziert und individuell trainieren.“
Die Bilanz der Löwen gegen den 1. FC Saarbrücken in den letzten Jahren sieht nicht rosig aus. Seit gemeinsamen Drittliga-Zeiten gab es keinen Sieg gegen die Saarländer. Den letzten Erfolg feierten die Sechzger in der Relegation zur 3. Liga 2018. „Es erwartet uns ein sehr, sehr schweres Spiel“, sagt Jacobacci, der bei der 0:2-Niederlage am 34. Spieltag der Vorsaison selbst im Ludwigsparkstadion an der Seitenlinie stand. „Damals wurden vorher drei Spieler suspendiert“, erinnert er sich. Sein Team habe gut gespielt, aber im letzten Drittel nicht die nötige Durchschlagskraft an den Tag gelegt. „Wir wollen uns in der Zone drei diesmal besser präsentieren, um Tore zu schießen. Da gilt es, einen Zahn zuzulegen!“ Ansonsten sieht Jacobacci viel Qualität beim Gegner. „Wenn man einen Neudecker auf der Bank hat, dann ist das Beleg dafür, welches Riesenpotential in der Mannschaft steckt.“
Der gebürtige Schweizer mit italienischem Pass lässt sich nicht von dem derzeitigen Tabellenstand der Saarländer blenden, zumal sie zwei Partien weniger als die Konkurrenz absolviert haben. „Sicher hatten sie andere Vorstellungen. Sie werden nachholen wollen, was sie bisher versäumt haben und gegen uns unbedingt gewinnen wollen. Saarbrücken wird uns von Anfang an unter Druck setzen. Da müssen wir unseren Mann stehen und sie auch nach hinten arbeiten lassen.“
Jacobacci erwartet „nicht optimale Platzverhältnisse“, nachdem das Heimspiel gegen Dresden sogar wegen der Regenfälle zuvor abgesagt werden musste. Aufgrund des tiefen Platzes rechnet er mit einem kampfbetonten Spiel. „Wir wollen etwas mitnehmen. Dafür gilt es, in der letzten Viertelstunde besser zu spielen, konzentrierter zu sein und die Ergebnisse auch nach Hause zu bringen.“ Wären Spiele nach 75 Minuten vorbei, würden die Löwen derzeit auf dem 2. Tabellenplatz rangieren und nicht auf Rang 14, haben findige Statistiker errechnet.
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
FCS: 1 Schreiber (Tor) – 29 Boeder, 8 Zeitz, 14 Uaferro – 7 Rizzuto, 6 Sontheimer, 19 Gaus – 23 Civeja, 10 Rabihic – 25 Naifi, 9 Brünker.
Ersatz: 30 Paterok (Tor) – 11 Biada, 16 Thoelke, 18 Breuer, 20 Günther-Schmidt, 21 Di Michele Sanchez, 22 Stehle, 31 Neudecker, 33 Kerber, 34 Recktenwald, 38 Sahin.
Nicht dabei: 17 Becker (muskuläre Probleme), 24 Jacob (Kreuzbandriss), 39 Schmidt (Schien- und Wadenbeinbruch).
1860: 15 Richter (Tor) – 2 Kurt, 4 Verlaat, 35 Glück, 36 Steinhart – 6 Rieder, 8 Starke – 17 Schröter, 5 Zejnullahu, 11 Greilinger – 19 Lakenmacher.
Ersatz: 1 Hiller 12 Schmid (beide Tor) – 3 Lang, 13 Bonga, 18 Kloss, 22 Sulejmani, 23 Sür, 27 Ouro-Tagba, 29 Ludewig, 30 Cocic, 31 Tarnat, 37 Frey.
Nicht dabei: 7 Guttau (Faserriss), 9 Zwarts (Bauchmuskelverletzung), 10 Vrenezi (5. Gelbe Karte), 21 Kwadwo (Rotsperre).
Schiedsrichter: Lars Erbst (Gerlingen); Assistenten: Manuel Bergmann (Laupheim), Max Kluge (Falkenau); Vierter Offizieller: Felix Prigan (Deizisau).