SECHZIGMÜNCHEN.
 

Löwen belohnen sich nicht & werden beim 0:1 in Mannheim doppelt bestraft.

Jesper Verlaat hatte in der 34. Minute eine Doppelchance. Erst traf er die Latte, dann parierte Torhüter Lucien Hawryluk. 

Waldhof Mannheim mit 0:1. Dabei macht Schiedsrichter Konrad Oldhafer eine äußerst unglückliche Figur: Erst verweigerte er den Löwen einen klaren Handelfmeter (59.), vier Minuten später schenkte er den Gastgebern einen Strafstoß. Diesen nutzte Bentley Baxter Bahn zur Entscheidung (68.).

Personal: Interimstrainer Frank Schmöller musste in Mannheim verletzungsbedingt auf Tim Rieder (Prellung) und Joël Zwarts (Bauchmuskelverletzung) verzichten. Nicht im 20er-Kader standen der dritte Torhüter Julius Schmid, Tarsis Bonga, Tim Kloss, Devin Sür und Marlon Frey.

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Spielverlauf: Der Platz im Carl-Benz-Stadion präsentierte sich in einem äußerst schlechten Zustand. Entsprechend ging die Kugel hin und her, beide Teams hatten wenig Spielkontrolle. Die erste Chance hatten die Waldhöfer. Laurent Jans spielte mit Kelvin Arase halbrechts Doppelpass, kam dann zum Abschluss, aber sein Schuss stellte David Richter vor keinerlei Probleme (8.). In der 20. Minute kam Fynn Lakenmacher nach Pass von Jesper Verlaat an der Strafraumkante zum Abschluss, sein Schuss aus zentraler Position ging jedoch deutlich am linken Pfosten vorbei. Aus abseitsverdächtiger Position drang Minos Gouras eine Minute später über rechts in den Strafraum ein, zog außen an Verlaat vorbei, sein Schuss aus spitzem Winkel parierte Richter (21.). Die Löwen konterten, Morris Schröter kam aus 17 Meter zum Schuss, setzte den Ball aber deutlich am Tor vorbei (22.). Wesentlich besser die Chance eine Minute später. Kilian Ludewig hatte von rechts den Ball an den Elfmeterpunkt gechipt, der eingelaufene Manfred Starke nahm die Kugel direkt, jedoch fehlte der Druck, zudem kam sie genau auf Torhüter Lucien Hawryluk, der damit keine Mühe hatte (23.). Drei Minuten später setzte Starke nach einer Flanke von Fabian Greilinger aus dem Halbfeld am zweiten Pfosten zum Flugkopfball an, aber wieder fehlte aus sieben Metern die Präzision, um Hawryluk vor Probleme zu stellen (26.). Ein Pass von Julian Guttau in die Tiefe erlief sich Albion Vrenezi, der aus halblinker Position abzog, der Drehschuss aus 15 Metern ging Richtung rechtes Kreuzeck, wo Keeper Hawryluk ihn mit einer Hand über die Latte lenkte (28.). Was für eine Chance in der 34. Minute. Nach Rechtsflanke von Vrenezi kam Verlaat am ersten Pfosten aus sieben Metern frei zum Kopfball, die Kugel klatschte jedoch an die Latte überm kurzen Eck, den Abpraller setzte der Löwen-Kapitän per Flugkopfball Richtung SVW-Tor, wo Hawryluk mit einem Reflex das Spielgerät unter sich begraben konnte. Ein Schuss von Phillipp Steinhart aus 18 Metern ging deutlich über das Tor (38.). Nach Zuspiel von Guttau kam Starke halbrechts am Strafraum mit links zum Abschluss, aber der SVW-Keeper war einmal mehr zur Stelle (43.). Kurz vor der Pause kamen die Mannheimer nochmals zu einer Möglichkeit. Im Anschluss an einen Freistoß von Bentley Baxter Bahn kam Marcel Seegert aus dem Pulk heraus am zweiten Pfosten zum Kopfball, brachte die Kugel aber nicht aufs 1860-Tor (45.+2). Kurz danach war die erste Hälfte vorbei.

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Die 2. Halbzeit nahm nur schwer Fahrt auf. Nach Zuspiel von Starke versuchte es Schröter im Strafraum mit einem Schuss aus der Drehung aus spitzem Winkel, Hawryluk konnte den Ball nicht festhalten, der nachsetzende Guttau kam aber nicht ran (58.). In der 59. Minute übersah der Schiedsrichter Konrad Oldhafer ein eindeutiges Handspiel von Jans, der im Strafraum mit dem Arm zum Ball gegangen war, verweigerte den Löwen einen klaren Elfmeter. Auf der anderen Seite pfiff Oldhafer Strafstoß, als Kennedy Okpala den Ball Ludewig an den Arm geköpft hatte. Eine krasse Fehlentscheidung (63.)! Bahn lief nach einer längeren Unterbrechung an, Richter war dran, konnte aber den Einschlag nicht verhindern (68.). Damit war die Partie vollkommen auf den Kopf gestellt! Die Löwen zeigten sich in der Folge geschockt, nachdem sie das Spiel bis zum Elfmeterpfiff im Griff hatten. Nach einem Freistoß von Guttau aus dem rechten Halbfeld verpasste der eingelaufene Starke vollkommen frei im Strafraum um einen Tick die Hereingabe (78.). In der 89. Minute hatte Innenverteidiger Michael Glück die Riesenchance, wenigsten einen Punkt zu sichern. Nach einer Rechtsflanke von Starke kam er am Fünfmeterraum zum Scherenschlag, setzte die Kugel aber rechts neben den Pfosten. Acht Minuten gab’s obendrauf. Die Löwen machten hinten auf, Abwehrchef Verlaat war in der Schlussphase nur noch vorne zu finden. In der 7. Minute der Nachspielzeit kam der eingewechselte Valmir Sulejmani halblinks aus 13 Metern nach Guttau zum Schuss, setzte die Kugel aber übers rechte Kreuzeck. Mannheim brachte den äußerst glücklichen Sieg über die Zeit.

TRAINERSTIMMEN

„Das war ein richtig gutes Auswärtsspiel. Es ist unfassbar, dass wir ohne Punkte nach Hause fahren“, sagte ein frustrierter Frank Schmöller. Der Interimstrainer der Löwen konnte und wollte der Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Die Jungs haben alles gegeben. Sicherlich ist das nicht nur Pech. In manchen Situationen fehlt vielleicht die hundertprozentige Überzeugung. Mir tun die Jungs leid!“ Besonders sauer war der 57-Jährige auf Schiedsrichter Konrad Oldhafer. „Das war eine natürliche Handbewegung. Ich weiß nicht, was er da gesehen hat. Wenn er da Elfmeter sieht, dann soll er es am besten mit dem Pfeifen sein lassen“, riet er dem Unparteiischen, der in der 63. Minute auf Handspiel von Kilian Ludewig im Strafraum entschied. Besonders brachte Schmöller auf die Palme, dass er den Löwen vier Minuten zuvor einen wesentlich klareren Strafstoß verweigerte. „Uns gibt er den klaren Elfmeter nicht!“

Waldhofs Trainer Rüdiger Rehm war das vollkommen egal. „Das Glück ist zurück, das wir in der Vorrunde nicht hatten“, freute er sich. „Wir nehmen das gerne mit!“ Seine Mannschaft sei gut ins Spiel reingekommen, hätte die erste Chance gehabt, danach habe aber der Gegner bis zur Pause die Partie dominiert. „Wir sind in einer schwierigen Phase, deshalb zählen nur die drei Punkte. Ich bin zufrieden mit dem dreckigen Sieg. Wir wollten Weihnachten über dem Strich verbringen. Diese Aufgabe ist erledigt!“

STENOGRAMM, 20. Spieltag, 20.12.2023, 18.60 Uhr

SV Waldhof Mannheim – 1860 München 1:0 (0:0)

SVW: 30 Hawryluk (Tor) – 18 Jans, 5 Seegert, 15 Karbstein, 28 Carls – 8 Wagner, 21 Rieckmann – 36 Arase, 7 Bahn, 9 Gouras – 32 Okpala.
Ersatz: 27 Zok (Tor) – 4 Sechelmann, 10 Sohm, 11 Hawkins, 17 Abifade, 20 Lockl, 22 Mabella, 25 Bolay, 26 Albenas.

1860: 15 Richter (Tor) – 29 Ludewig, 4 Verlaat, 35 Glück, 11 Greilinger – 8 Starke, 36 Steinhart – 17 Schröter, 7 Guttau, 10 Vrenezi – 19 Lakenmacher.
Ersatz: 1 Hiller (Tor) – 2 Kurt, 3 Lang, 5 Zejnullahu, 21 Kwadwo, 22 Sulejmani, 27 Ouro-Tagba, 30 Cocic, 31 Tarnat.

Wechsel: Sechelmann für Karbstein (31.), Hawkins für Gouras (79.), Abifade für Arase (87.), Sohm für Okpala (87.) – Kwadwo für Greilinger (72.), Sulejmani für Vrenezi (72.), Ouro-Tagba für Lakenmacher (79.).

Tor: 1:0 Bahn (68., Handelfmeter).
Gelbe Karten: Rieckmann, Carls – Steinhart, Glück.
Zuschauer: 10.086 Carl-Benz-Stadion.
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Hamburg); Assistenten: Jost Steenken (Nordhorn), Kevin Behrens (Hasede); Vierter Offizieller: Timo Klein (Kaiserslautern).

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Spielbericht Spieltag 20

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