Der neue Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner stellte sich am Mittwochmittag vor dem Testspiel gegen die WSG Tirol offiziell vor. Kurz vorher unterschieb auch der neue Trainer Argirios „Agi“ Giannikis bei den Löwen seinen Vertrag, sodass auch er sich gleich den Münchner Medien präsentieren konnte.
„Ich bin endlich da“, ließ der 43-jährige Dr. Werner wissen, nachdem sein Name wochenlang in der Presse kolportiert worden war. Er wolle gar nicht zurückschauen, sondern freue sich, hier zu sein. „Es gab viele wertvolle und wertschätzende Gespräche, eine Ablehnung im Zwischenmenschlichen oder Inhaltlichen hat nie stattgefunden“, stellte er klar. „Ich brenne darauf, bei so einem tollen Traditionsverein arbeiten zu können.“
Mit diesen Worten leitete der neue Sport-Geschäftsführer gleich auf die Vorstellung des Trainers über. „Das ist meine erste Aufgabe, die ich erfüllt habe.“ Dabei dankte er zunächst Frank Schmöller und seinem Team für die interimsweise Betreuung der Mannschaft.
Video zur Vorstellung von Christian Werner und Argirios Giannikis >>
Der zweite Neue führte sich mit einem „Servus“ in der Runde ein. „Uns allen wünsche ich eine professionelle und gute Zusammenarbeit. Ich bin glücklich, hier sein zu können!“ Der gebürtige Nürnberger Giannikis mir griechischen Wurzeln sprach von guten Gesprächen und der Größe des Vereins, auch vom Emotionalen her, die von seiner Seite den Ausschlag für Sechzig gegeben hätten. „Ich freue mich auf die Arbeit.“
Von Vorteil bei der Verpflichtung des neuen Trainers war, dass Dr. Werner, wenn auch erst seit zwei Tagen offiziell in Amt und Würden, schon vorher den TSV 1860 München begleitete. „Deswegen konnte ich mich auch schon im Hintergrund mit vielen Trainern austauschen.“ Das Anforderungsprofil sei klar formuliert gewesen. „Zuletzt haben wir eine Shortliste erstellt und uns mit den finalen Kandidaten getroffen“, erklärte er den Auswahlprozess. „Deswegen konnten wir gleich loslegen. Die Zeit drängte, eine schnelle Lösung war wichtig.“ Ein Schnellschuss sei die Verpflichtung von Giannikis aber keineswegs gewesen. „Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass es eine wahnsinnig gute Lösung ist.“
Der neue Trainer trifft mit Athletikcoach Jörg Mikoleit auf einen alten Bekannten. Beide arbeiteten bereits beim FC Ingolstadt zusammen. „Ich schaue mir jetzt in Ruhe mal die Mannschaft an. Sicher brauchen wir auf der einen oder anderen Position Verstärkungen.“ Er sei total unbefangen, so der 42-Jährige, obwohl er die Mannschaft beim letzten Punktspiel bei Waldhof Mannheim im alten Jahr live gesehen und sich auch alle Saisonspiele der Löwen per Video angeschaut hatte. „Ich will den momentanen Zustand sehen und die Mannschaft kennenlernen. Das ist das Erste, was auf dem Plan steht.“
Da passte es gut, dass gleich ein Testspiel auf dem Programm stand. Nach dem 4:1-Erfolg über die WSG Tirol stellte sich Giannikis bei der Mannschaft vor. Als seine vordringlichste Aufgabe sieht der Coach die „Stabilisierung“ des Teams. „Ich bin überzeugt, dass ich neue Reize setzen kann.“ Er schätze das Leistungsniveau höher ein, als die Mannschaft zuletzt gezeigt habe. „Ich will sukzessive das vorhandene Potential herauskitzeln.“ Für ihn stimme die Balance zwischen Defensive und Offensive nicht. „18 erzielte Tore sind zu wenig. Wir müssen eine Struktur herstellen, um das zu ändern.“ Er als Trainer stehe für hohe Intensität auf dem Platz. „Wir wollen nach dem Prozess der Stabilisierung einen Fußball zeigen, wo sich jeder wiederfindet, wo die Fans auf die Mannschaft stolz sein können.“
Jeder habe bei ihm die Chance, sich zu zeigen. „Es geht letztlich nicht um junge oder alte Spieler, sondern um Qualität und wer am besten die vorgegebenen Inhalte umsetzt“, sagt Giannikis. „Ich scheue nicht vor unpopulären Entscheidungen zurück, wenn es der Sache dient.“ Ab Samstag ist auch wieder Joël Zwarts in München, wie der Kaufmännische Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer verkündete. „Er wird seine Reha hier fortsetzen.“