Die Löwen gewannen ihr erstes Spiel unter dem neuen Cheftrainer Agirios Giannikis bei Schwarz-Weiß Bregenz mit 6:3. Dabei mussten sie dreimal einem Rückstand hinterherlaufen. Doch nach dem 2:3 erzielten sie vier Treffer in Folge. Die Tore für die Sechzger markierten Marlon Frey (22.), Fynn Lakenmacher (33.), Valmir Sulejmani (55.), Eroll Zejnullahu (74.), Devin Sür (81.) und Mansour Ouro-Tagba (90.).
Personal: Cheftrainer Agirios Giannikis musste in seinem ersten Spiel auf die angeschlagenen Tim Rieder und Morris Schröter, die individuell trainierten, sowie auf Joël Zwarts verzichten.
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Spielbericht: Den ersten Torschuss konnte Julian Guttau verbuchen. In der 5. Minute prüfte der Löwe aus 17 Metern Franco Flückiger im Tor der Vorarlberger. Ansonsten passierte in der Anfangsphase wenig vor den beiden Toren. Umso überraschender die Führung für die Gastgeber. Im Anschluss an einen Freistoß von rechts verlängerte Petar Dodig per Kopf den Ball an den zweiten Pfosten, wo Lukas Parger stand, der das Spielgerät mit der Brust annahm und per Dropkick halblinks aus elf Metern zum 1:0 unhaltbar für Marco Hiller unter die Latte hämmerte (13.). Beinahe hätte Parger wenig später sogar auf 2:0 erhöht. Marlon Frey hatte Adriel Tadeu kurz vorm Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Stefan Macanovic ließ weiterspielen. Parger zog halblinks aus 17 Metern ab, der Ball ging nur um Zentimeter am langen Eck vorbei (21.). Auf der anderen Seite traf Frey aus 22 Metern zum 1:1 (22.). Ein Schuss von Albion Vrenezi war von der Bregenzer Abwehr geblockt worden, den Abpraller hatte der heransprintende Frey direkt genommen und im rechten oberen Eck versenkt. In der 24. Minute kam ein 23-Meter-Freistoß von Vrenezi zu zentral auf Flückiger, der mit dem Schuss keine Probleme hatte. Doch die Gastgeber blieben effektiv. Der agile Jannik Wanner legte die Kugel am Strafraum von rechts quer, Joao Luiz Soares kam vollkommen frei aus 14 Metern im Zentrum zum Abschluss, schob die Kugel zum 2:1 ins rechte untere Eck (28.). In der 33. Minute der erneute Ausgleich. Ein Vrenezi-Eckball von rechts rutschte durch auf Fynn Lakenmacher, der am langen Eck aus acht Metern frei zum Abschluss kam, die Kugel im linken Eck zum 2:2 versenkte. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.
Trainer Agirios Giannikis hatte zur Pause komplett durchgewechselt. Auch die 2. Halbzeit begann mit einem Rückstand für die Löwen. Nach einem Fehlpass in der Vorwärtsbewegung landete ein Pass in die Tiefe bei David Flores, der David Richter keine Chance ließ und oben rechts zum 3:2 vollendete (52.). Aber drei Minuten später glichen die Sechzger zum dritten Mal an diesem Nachmittag aus durch ein Traumtor von Valmir Sulejmani. Fabian Greilinger legte eine Hereingabe per Kopf auf Sulejmani ab, der die Kugel volley aus der Drehung nahm und in den linken Winkel zum 3:3 versenkte (55.). In der 65. Minute forderten die Löwen vehement Elfmeter, als Mansour Ouro-Tagba im Strafraum von den Beinen geholt wurde, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Aber die Löwen waren nun eindeutig am Drücker. Nach einer Linksflanke von Sulejmani von der linken Grundlinie vollendete Eroll Zejnullahu im Fünfmeterraum zur ersten 1860-Führung (74.). In der 79. Minute traf Niklas Lang per Kopf nach Zejnullahu-Ecke nur den Außenpfosten. Im Gegenzug hätte Bregenz fast ausgeglichen. Teodor Trailovic setzte per Seitfallzieher den Ball aber knapp übers Tor (79.). Doch das Chancenplus lag klar auf Sechzger-Seite. Nach einer Sulejmani-Flanke von links war Devin Sür zur Stelle, schob am zweiten Pfosten zum 5:3 ein. Den Schlusspunkt setzte wie gegen die WSG Tirol Ouro Tagba. Auf der rechten Seite umkurvte er den Bregenzer Keeper und traf zum 6:3-Endstand ins leere Tor (90.).
Trotz des Debütsiegs zog der neue Löwen-Coach Agirios Giannikis eine durchwachsene Bilanz. „Natürlich waren Sachen dabei, die verbesserungswürdig sind, aber auch viele gute Dinge. Wir haben drei Rückstände aufgeholt, waren sehr oft im letzten Drittel, haben sehr viele Halbchancen herausgespielt, aber auch sechs Tore geschossen.“
Nicht gefallen hat dem 42-Jährigen, dass der Gegner aus „vier, fünf Torschüssen“ drei Tore erzielen konnte. „Das müssen wir in den nächsten Wochen verbessern!“ Bei der Frage, ob das schon in der 1. Halbzeit die Startelf fürs kommende Wochenende gegen den MSV Duisburg war, gab Giannikis ein deutliches „Nein“ als Auskunft: „Es war eine Fortführung vom Mittwoch.“ Er wollte nochmals viele Spieler auf den verschiedenen Positionen sehen, um sich ein besseres Bild machen zu können. „Ich habe in beiden Halbzeiten sehr gute Phasen gesehen, wir waren sehr spielfreudig, haben aber auch einfach Gegentore zugelassen. Insofern können wir aus beiden Abschnitten viel Positives herausziehen, aber auch viele Sachen, die es zu verbessern gilt.“
Angesprochen auf zusätzliche Verstärkung für die Offensive konnte der gebürtige Nürnberger noch keinen Vollzug melden. „Wir werden was tun, wollen aber eine Verbesserung holen und nicht irgendeinen Stürmer verpflichten.“
STENOGRAMM, Testspiel, 13.01.2024, 15 Uhr
Schwarz-Weiß Bregenz – TSV 1860 München 3:6 (2:2)
SWB, 1. Halbzeit: 26 Flückiger (Tor) – 5 Favali, 4 Barada, 55 Dodig, 38 Obermüller – 35 Adriel, 30 Satin, 8 Parger – 42 Wanner, 19 Brückler, 77 Luiz.
SWB, 2. Halbzeit: 1 Basic (Tor) – 16 Gintsberger, 4 Barada, 55 Dodig, 38 Obermüller – 6 Dibrani, 17 Mihajlovic, 21 Makovec – 7 Trailovic, 26 Flores Martin, 9 Herbaly.
1860, 1. Halbzeit: 1 Hiller (Tor) – 29 Ludewig, 4 Verlaat, 21 Kwadwo, 36 Steinhart – 8 Starke, 37 Frey – 10 Vrenezi, 7 Guttau, 30 Cocic – 19 Lakenmacher.
1860, 2. Halbzeit: 15 Richter (Tor) – 2 Kurt, 3 Lang, 35 Glück, 11 Greilinger (80., 18 Kloss) – 31 Tarnat, 28 Bangerter – 23 Sür, 5 Zejnullahu, 22 Sulejmani – 27 Ouro-Tagba.
Tore: 1:0 Parger (13.), 1:1 Frey (22.), 2:1 Luiz (28.), 2:2 Lakenmacher (33.), 3:2 Flores (52.), 3:3 Sulejmani (55.), 3:4 Zejnullahu (74.), 3:5 Sür (81.), 3:6 Ouro-Tagba (90.).
Gelbe Karten: –.
Zuschauer: 300 Kunstrasenplatz Neu Amerika Bregenz.
Schiedsrichter: Stefan Macanovic; Assistenten: Manuel Jauk, Amina Gutschi (alle Verband Vorarlberg).