Der TSV 1860 München wurde vom DFB im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Geldstrafe in Gesamthöhe von 55.340 Euro belegt. Dadurch ahndete der deutsche Fußballbund das Abbrennen von Pyrotechnik in den Spielen beim SSV Ulm und beim 1. FC Saarbrücken.
Beim TSV 1860 München sorgt diese erneute Sanktionierung und die kategorische Ablehnung sämtlicher mit anwaltlicher Hilfe eingebrachten Argumente und Einsprüche seitens des DFB für Unmut. Die Löwen hinterfragen die Sinnhaftigkeit des Strafenkatalogs: Seitens der Verbände wird das Thema Pyrotechnik einseitig und mit Hilfe eines Strafzumessungsleitfadens bewertet. Es gibt keine ausreichende Kommunikation zwischen dem Verband und den Vereinen und keine gemeinsam weiterentwickelte Strategie. Zudem ist der TSV 1860 München von Faktoren betroffen, die nicht in unserer Hand liegen, beispielweise die Qualität der Zugangskontrollen bei den Auswärtsspielen. Man müsste das gesamte System stärker hinterfragen, denn der einzige Gewinner sind die Verbände, die von den Strafzahlungen profitieren. Außerdem nehmen die Verstöße immer mehr zu und die Vereine müssen immer höhere Strafen zahlen. Der Strafenkatalog zeigt bisher also nicht die angestrebte Wirkung.
Den Vereinen hingegen fehlt durch die teils massiven Geldstrafen Kapital, das in die Qualität der Mannschaften investiert werden könnte. Somit leidet auf Strecke insgesamt auch die Attraktivität des Fußballs. Das Thema Pyrotechnik lässt sich nicht durch einseitiges Sanktionieren lösen. Wir als TSV 1860 München sprechen uns ganz klar für einen Dialog zwischen Fans, Vereinen, Verband und Behörden aus, um einen für alle Seiten gangbaren Weg zu finden, der Sicherheit und Fankultur miteinander verbindet.