SECHZIGMÜNCHEN.
 

Faktencheck 1. FC Kaiserslautern.

Duell unter Freunden: Den FCK und die Löwen verbindet eine langjährige Fanfreundschaft. 

Die Löwen bestreiten die Generalprobe für die am 2. August 2024 mit dem Heimspiel gegen Saarbrücken beginnende Drittliga-Saison 2024/2025 auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Anpfiff im Fritz-Walter-Stadion ist am Samstag, 27. Juli 2024 um 13.30 Uhr. Das Spiel kann als Stream unter www.loewen-tv.live gebucht werden.

Beim 1. FC Kaiserslautern liegen Freud und Leid eng zusammen. Normalität ist ähnlich wie bei den Löwen nicht an der Tagesordnung. Es ist gerade mal vier Jahre her, da musste die 1. FC Kaiserslautern Management GmbH und Co. KgaA im Juni 2020 das Insolvenzverfahren eröffnen. Dank Corona-Sonderregelungen wurde dieses sogar ohne Punkteabzug abgeschlossen. Nicht überall stieß das auf Begeisterung. Außerdem schrammten die Roten Teufel in der folgenden Spielzeit nur knapp am Abstieg in die Regionalliga vorbei.

Doch schnell erholte sich der Klub, investierte die frischen Gelder und kehrte nach vier Jahren 3. Liga 2022 in die 2. Bundesliga zurück. Beinahe hätten die Pfälzer dieses Frühjahr erneut Geschichte geschrieben. So standen sie im DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Bayer Leverkusen, spielten über eine Halbzeit in Überzahl, mussten sich am Ende aber dem Deutschen Meister knapp mit 0:1 geschlagen geben. Doch die Szenen, die sich in der Hauptstadt abspielten, waren beeindruckend. Überall waren FCK-Fans unterwegs, feierten ihre Mannschaft schon vor dem Spiel. Im Stadion selbst beeindruckten die Anhänger mit einer außergewöhnlichen Choreographie. Aufgrund der Pokaleinnahmen in Höhe von 9,5 Millionen Euro waren auch die 300.000 Euro Geldstrafe vom DFB für das Abbrennen von Pyrotechnik zu verkraften. Trotz der Niederlage wurde das Team um Ex-Löwen-Coach Friedhelm Funkel noch lange nach Schlusspfiff gefeiert.

Für Funkel, der nicht nur die Mission Klassenerhalt erfolgreich abschloss, war es klar, dass er das Team nicht über die Saison hinaus betreuen würde. Etwas überraschend wurde Markus Anfang als sein Nachfolger verpflichtet. Der 50-Jährige war bei Dynamo Dresden entlassen worden, nachdem er auch im zweiten Anlauf den Aufstieg in die Zweite Liga verpasst hatte. Bei den Sachsen wagte der gebürtige Kölner einen Neuanfang, nachdem im November 2021 in Diensten von Werder Bremen eine Impfpassfälschung aufgeflogen und er ein Jahr gesperrt worden war. Vor der Station in Bremen trainierte Anfang den SV Darmstadt 98, den 1. FC Köln und Holstein Kiel. Als Aktiver stand er unter anderem zwei Jahre beim FCK unter Vertrag.

Die Verpflichtung von Anfang, der einen Zweijahresvertrag erhielt, wurde auch am Betzenberg kontrovers diskutiert. Doch mit einem klaren und souveränen Auftritt bei seiner Vorstellung konnte er den einen oder anderen Skeptiker überzeugen. Sein Auftrag ist es, dem vierfachen Deutschen Meister eine sorgenfreie Saison zu garantieren. Dafür muss er auf alle Fälle die Defensive stabilisieren. Die Erwartungen sind hoch: Perspektivisch ist bei den Pfälzern der Blick immer in Richtung Bundesliga gerichtet.

Unter den Abgängen diesen Sommer ist bis auf Julian Niehues (1. FC Heidenheim 1846) keiner, der nicht zu verkraften wäre. Menschlich dürfte Philipp Hercher, der fünf Jahre das FCK-Trikot trug, ein Verlust sein (1. FC Magdeburg). Aber auch bei den Zugängen findet sich kein richtiger Kracher. Da ist Mittelstürmer Jannik Mause, der letztes Jahr eine überdurchschnittliche Drittliga-Saison beim FC Ingolstadt 04 gespielt hat. Er könnte als Back-up des häufig verletzten Ragnar Ache eine wichtige Rolle spielen. Der Top-Stürmer der Pfälzer kämpft erneut mit Achillessehnen-Problemen, wird zum Saisonstart fehlen. Neben Mause wurde fürs zentrale Mittelfeld Filip Kaloc von Banik Ostrau verpflichtet und um die anfällige Verteidigung zu stabilisieren, Erik Wekesser vom Club, Jannis Heuer vom SC Paderborn sowie Florian Kleinhansl vom VfL Osnabrück. Ansonsten angelte sich der FCK einige Talente aus der Regionalliga, gab zudem Nachwuchsspielern aus den eigenen Reihen einen Profivertrag.

Ein folgenschwerer Unfall während des Trainingslagers schockte nicht nur Team und Umfeld der Pfälzer. Peter Miethe, langjähriger Zeugwart des FCK, kam bei einer gemeinsamen Fahrradtour während des Trainingslagers in Mals (Südtirol) ums Leben. Das Trainingslager wurde daraufhin abgebrochen, drei Tage früher als geplant trat die Mannschaft die Heimreise an. An Fußballspielen war in den ersten Tagen danach nicht zu denken.

Mittlerweile scheint – zumindest sportlich – wieder Normalität eingekehrt zu sein. Zehn Tage nach dem tragischen Unfall hat das Team bei einem Blitzturnier in Offenbach sowohl gegen den Gastgeber Kickers (3:1) als auch gegen Fortuna Düsseldorf (1:0) gewonnen. Sicher wird auch beim Fanfest, das rund um das Spiel der Löwen beim FCK stattfindet, dem verstorbenen Zeugwart gedacht. Die Fans jedenfalls zeigten ihre Anteilnahme auch durch eine Spendenaktion. Innerhalb kürzester Zeit sammelten sie eine beträchtliche Summe für die Hinterbliebenen und zeigten damit, dass nicht nur auf dem Platz der Zusammenhalt wichtig ist.

Name 1. Fußball-Club Kaiserslautern
Gründung 2. Juni 1900
Mitglieder 31.000 (Stand: 25.05.2024)
Stadion Fritz-Walter-Stadion // 49.327 Plätze
Trainer Markus Anfang (seit 01.07.2024)
Größte Erfolge Deutscher Meister 1951, 1953, 1991 und 1998, DFB-Pokalsieger 1990 und 1996
Vereinsfarben rot-weiß
Platzierung Saison 2023/2024 13. Platz in der 2. Bundesliga unter 18 Teams (39 Punkte, Torverhältnis 59:64)
Bester Torschütze Ragnar Ache (16 Tore)
Bilanz Sechzig gegen den FCK (seit 1945) 68 Spiele, 20 Siege, 19 Unentschieden, 29 Niederlagen, Torverhältnis: 81:100
Spieler, die für beide Klubs aktiv waren u.a. Marlon Frey, Manfred Starke, Tim Rieder, Marvin Pourié, Stefan Mugosa, Karim Matmour, Daniel Halfar, Thomas Riedl, Bernhard Winkler, Hermann Bitz, Beppo Hofeditz, Herbert Scheller

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