Die Löwen müssen zum ersten Saison-Auswärtsspiel in der 3. Liga zum Aufsteiger VfB Stuttgart II reisen. Gespielt wird aber nicht in der baden-württembergischen Landeshauptstadt, sondern im rund 40 Kilometer entfernten Aspach. Anpfiff in der WIRmachenDruck-Arena ist am Sonntag, 11. August 2024, um 16.30 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen.
Nach dem verpatzten Auftakt mit der 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken ist die Zielsetzung für das erste Auswärtsspiel klar. „Wir wollen schnellstmöglich einen Dreier holen“, sagt 1860-Chefcoach Argirios Giannikis, der im Heimspiel gegen die Saarländer „gute und schlechte Phasen“ bei seinem Team gesehen hatte. „Wir haben Saarbrücken in der 1. Halbzeit vor Probleme gestellt.“ Nach der Pause drehten die Gäste den Spieß um. „Keine Mannschaft ist in der frühen Phase der Saison konstant in den Abläufen über 90 Minuten. Das war auch bei Saarbrücken so. Der Unterschied war jedoch, dass sie in ihrer guten Phase ein Tor erzielt haben.“ Es gelte jetzt, nach der starken Fluktuation im Sommer schnellstmöglich die Abläufe weiter zu stabilisieren.
Da kommt die zweiwöchige Ligapause nach dem Spiel gegen die zweite Mannschaft der Schwaben gerade recht. „Die werden wir nutzen, um weitere Varianten in unserem Spiel draufzupacken“, erklärt der 44-Jährige. Um Selbstvertrauen zu tanken nach zuvor vier torlosen Spielen gegen First Vienna FC, Karlsruhe, Kaiserslautern und Saarbrücken, diente das Toto-Pokal-Spiel gegen den SSV Kasdorf. Gleich 18 Mal netzten die Löwen ein. Giannikis wollte die Partie jetzt nicht mit dem Ligaspiel vergleichen, verwies aber auf den 4:1-Erfolg im ersten Testspiel der Vorbereitung gegen den SV Sulzemoos, wo es zur Pause sogar 0:0 stand. „Im Vergleich dazu sind wir wesentlich besser in den Abläufen drin. Jeder Erfolg tut gut. Es gibt kein Ersatz für Tore, 18 muss man auch gegen einen Kreisligisten erst mal schießen. Wir haben gezeigt, dass wenn die Rädchen ineinandergreifen, wir Tore erzielen können.“
Einer tat sich gegen Kasendorf besonders hervor. Der 19-Jährige Raphael Ott erzielte zwischen der 32. und 44. Minute fünf Tore am Stück. Ob er denn jetzt eine Option für die Startelf sei, wurde Giannikis gefragt. „Otti ist ein vielversprechender Spieler“, ließ er wissen, „der eine gute Vorbereitung gespielt hat. Er ist ein guter Fußballer.“ Aber wie alle jungen Spieler habe er viele Aufs und Abs. „Wir bewerten das Toto-Pokal-Spiel nicht über, werden aber Richtung Spiel gegen Stuttgart sehen, wie der Plan aussieht“, will er nicht vollkommen ausschließen, dass das Talent aus dem eigenen Nachwuchs zeitnah seine Chance in der 3. Liga erhält.
Ausfallen werden am Sonntag Tim Danhof und Moritz Bangerter. Danhof konnte wegen eines Blutergusses am Fuß die ganze Woche nicht trainieren. „Der hält sich hartnäckig, Tim konnte die ganze Woche nicht auftreten“, so Giannikis. Bangerter meldete sich am Freitag mit einer fiebrigen Angina ab.
Es wird keine leichte Aufgabe gegen die U23 des VfB, das weiß das Trainerteam der Löwen nicht erst seit der Gegneranalyse. „Sie haben als Aufsteiger beim Zweitligaabsteiger Rostock einen Punkt geholt, haben eine sehr gute 2. Halbzeit gespielt und am Schluss hätten sie auch gewinnen können“, lautet das Fazit von Giannikis. Es sei eine sehr intensive Mannschaft, die trotz ihrer Jugend schon „relativ reif“ wirke, wie Giannikis es beschreibt. „Wir wissen, was da auf uns zukommt. Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen.“
Dazu komme, dass beim Personal einer zweiten Mannschaft immer eine gewisse Unbekannte bestehe. So waren einige Spieler mit den Profis des VfB auf Japan-Reise. Mittlerweile sind diese zurück. „Wer runterkommt, kann man nicht abschätzen. Aber dennoch sieht man eine Spielweise des Gegners, die Handschrift des Trainers. Darauf sind wir vorbereitet.“
Aufgefallen ist im ersten Spiel, dass die VfB-U23 in der gegnerischen Hälfte im Zentrum sehr dominant bei Ballbesitz agiert, aber ihre Probleme bekommt, wenn der Gegner das Spiel auf die Flügel verlagert. Giannikis wurde deshalb gefragt, ob er für Sonntag deshalb eine Systemumstellung präferiere, wieder zu seinem 4-2-3-1 aus der letzten Saison zurückkehre. „Natürlich müssen wir das, was wir auf den Platz bringen, auch an die Räume anpassen, die uns der Gegner anbietet. Das machen wir in jedem Spiel.“ Wichtig sei deshalb die Verhaltensweise in den Räumen, „wie wir dort agieren, wie wir sie schließen. Das ist entscheidender als eine Systemumstellung oder -anpassung.“
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
VFB II: 41 Seimen (Tor) – 2 Amaniampong, 20 Reichardt, 29 Nothnagel – 32 Barth, 18 Laupheimer, 15 Simnica, 11 B. Boakye – 13 Münst, 44 Sankoh, 27 Malanga.
Ersatz: 28 Draband (Tor) – 3 Schumann, 4 Glück, 14 Kara, 16 Meyer, 19 Suver, 22 Fritschi, 23 Krasniqi, 25 Tritschler, 36 Kaufmann, 39 Azevedo, 40 Reinhardt, 42 Hanashiro, 45 Scott.
Nicht dabei: 6 Groiß (Wadenverletzung), 8 di Benedetto (abgestellt zu den Profis), 17 M. Boakye (Schulterverletzung), 21 Cissé (abgestellt zu den Profis), 24 Olivier (abgestellt zu den Profis), 30 Sessa (Aufbau nach Meniskus-OP), 37 Herwerth (abgestellt zu den Profis).
1860: 11 Vollath (Tor) – 20 Reich, 4 Verlaat, 24 Schifferl, 21 Kwadwo – 5 Jacobsen, 18 Kloss – 17 Schröter, 7 Guttau – 34 Hobsch, 30 Wolfram.
Ersatz: 1 Hiller (Tor) – 8 Philipp, 10 Schubert, 16 Reinthaler, 25 Dulic, 27 Ott, 28 Bähr, 36 Deniz, 37 Frey, 39 Muteba.
Nicht dabei: 2 Danhof (Bluterguss am Fuß), 32 Bangerter (Angina).
Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki (Erfurt); Assistenten: Fabian Porsch (Hamburg), Hannes Ventzke (Schwerin); Vierter Offizieller: Philipp Hofheinz (Niefern-Öschelbronn).