SECHZIGMÜNCHEN.
 

Otts Treffer einziger Lichtblick: Löwen verlieren 1:3 gegen Viktoria Köln.

Tim Kloss und die Löwen taten sich schwer gegen kompakt verteidigende Kölner. 

Der Saisonstart der Löwen ist vollkommen misslungen. Bei der 1:3-Heimniederlage gegen Viktoria Köln zeigten die Sechzger vor der Pause ihre bisher schwächste Leistung, lagen Bryan Henning aber nur 0:1 zurück (26.). Eine der vielen Unachtsamkeiten in der Defensive ermöglichte Said El Mala das 2:0 für die Gäste (49.). Raphael Ott verkürzte per Traumtor (69.), ehe Serhat Güler mit einem mehr als zweifelhaften Foulelfmeter für die Entscheidung sorgte (81.).

Personal: Trainer Argirios Giannikis musste im Heimspiel gegen Viktoria Köln auf Tim Danhof (Bluterguss am Fuß) und Morris Schröter (Adduktorenprobleme) verzichten. Nicht den Sprung in den 20er-Kader schafften der dritte Torhüter Erion Avdija und Moritz Bangerter.

Spielverlauf: Beide Teams spielten zum Gedenken an die Messerattacke von Solingen in Trauerflor. Den ersten Warnschuss des Spiels gab Tim Kloss ab. Aus 21 Metern zielte er aber genau auf Viktoria-Torhüter Kevin Rauhut (5.). Ansonsten passierte wenig in Strafraumnähe. Beide Teams standen kompakt, spielten zunächst ohne Risiko. So entwickelte sich ein Spiel ohne Höhepunkte. Aus dem Nichts heraus erzielte Köln die Führung. Niklas May hatte in die Schnittstelle der 1860-Defensive gepasst, Bryan Henning lief alleine auf René Vollath zu, schob die Kugel halblinks aus 13 Metern am Löwen-Keeper vorbei zur Führung der Gäste ins lange Eck (26.). In der 36. Minute kam ein Abpraller zu Julian Guttau, der halblinks aus 17 Metern abzog, aber knapp am langen Eck vorbeizielte. Im Gegenzug lief Said El Mala nach einem Pass in die Tiefe halblinks auf Vollath zu, doch diesmal bereinigten Lukas Reich und der Keeper die Situation (36.). Bezeichnend die Szene in der 43. Minute. Reich ersprintete auf der rechten Seite einen Aufbaupass der Viktoria, kam dann an der Außenlinie zum Flanken, doch die Kugel flog weit über den Fünfmeterraum hinweg, landete im Niemandsland. Eine Minute später machte es der 17-Jährige besser. Diesmal kam er bis zur Grundlinie, seine scharfe Hereingabe an den ersten Pfosten erreichte Fabian Schubert, brachte die Kugel aber aus vier Metern nicht aufs Tor (44.). Nach dem weitgehend uninspirierten Auftritt der Sechzger verabschiedeten die Fans die Mannschaft mit einem Pfeifkonzert in die Kabine.

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Löwen-Trainer Argirios Giannikis reagierte, brachte für den zweiten Durchgang drei frische Spieler. Die erste Chance hatte Reich bereits nach 70 Sekunden, ein Zuspiel von David Philipp nahm er am rechten Strafraueck direkt, sein strammer Schuss ging aber deutlich über den Querbalken (47.). Das Tor fiel wenig später auf der anderen Seite. Wieder war die Abwehr total entblößt nach einem Einwurf in der Kölner Hälfte. Sidny Lopes Cabral kam rechte frei zum Flanken, in der Mitte standen gleich zwei Kölner frei, Said El Mala am zweiten Pfosten musste aus fünf Metern nur noch ins leere Tor einschieben (49.). In der 51. Minute spielte Tunay Deniz einen Steckpass auf Philipp, dessen Schuss aus der Drehung in Bedrängnis aus acht Metern ging am kurzen Eck vorbei. Bei einem Schuss von der Strafraumkante rutschte Schubert die Kugel über den Spann, sodass er deutlich rechte neben dem Tor landete (57.). Aber die Löwen waren jetzt wesentlich aktiver. Nach Zuspiel von Guttau konnte May am Elfmeterpunkt den Abschluss von Philipp im letzten Moment mit einer beherzten Grätsche verhindern (63.). In der 69. Minute der Anschlusstreffer. Erst war Raphael Ott mit seinem Schuss vom linken Fünfmetereck an Rauhut gescheitert. Wenig später kam der Ball von Florian Bähr erneut zu dem 18-Jährigen. Per Fallrückzieher setzte er die Kugel spektakulär in die Maschen. Es war das erste Drittligatreffer des Löwen-Eigengewächses und noch dazu ein absolutes Traumtor! Die Viktoria wurde durch den Gegentreffer nicht unruhig, blieb in der Ordnung. In der 80. Minute grätschte Bähr im Strafraum Ex-Löwe Serhan Güler ab, zum Entsetzen aller Löwen entschied Schiedsrichter Mario Hildenbrand auf Elfmeter. Güler lief selbst an, verwandelte sicher zum 3:1 im rechten oberen Eck (81.). Das war die Vorentscheidung. Güler hätte beinahe nach einer Hereingabe von links durch Simon Handle erhöht. Sein Drehschuss halblinks aus neun Metern ging aber am langen Eck vorbei (84.). In der Schlussphase passierte nicht mehr viel vor den Toren, lediglich Ott scheiterte mit einem Schuss von der Strafraumkante an Rauhut (90.+2). DEr Unparteiische war ziemlich der einzige, der an dieser Partie seine Freude hatte, ließ über sechs Minuten nachspielen. Der eingewechselte Malek El Mala traf noch den Pfosten (90.+6). Danach war Schluss und damit der klassische Fehlstart der Löwen perfekt. Drei Spiele, drei Niederlagen bedeuten den letzten Tabellenplatz.

TRAINERSTIMMEN

„Wir haben nicht mit dem Mut gespielt, den wir uns vorgestellt haben“, zeigte sich Löwen-Trainer Argirios Giannikis sehr unzufrieden mit der 1. Halbzeit. Auch hätte das Team nicht das umgesetzt, was unter der Woche trainiert wurde. „Durch einen Pass in die Tiefe haben wir das 0:1 bekommen. Das war natürlich ärgerlich!“ Sein Team hätte ansonsten defensiv wenig zugelassen. „Mit der 2. Halbzeit bin ich zufrieden, wir haben das Herz in die Hand genommen, kriegen dann aber wieder ein einfaches Gegentor. Wir schaffen den Anschluss, haben die Chance zum 2:2, bekommen dann aber einen fragwürdigen Elfmeter gegen uns.“ Die Pfiffe der Fans kann der 44-Jährige nachvollziehen. „Wir werden mit uns hart ins Gericht gehen“, kündigt Giannikis an, „wir müssen einfach konstanter unsere Leistung auf dem Platz bringen“, ärgert er sich darüber, dass bisher in jedem Ligaspiel seine Mannschaft nur in jeweils einer Hälfte ihr Potential ausschöpfen konnte.

Ganz anders war die Gemütslage bei Viktoria-Trainer Olaf Janßen. „Ich bin extrem zufrieden und froh. Wir hatten, ähnlich wie Sechzig, einen Riesenumbruch gehabt. Für uns ging es in erster Linie darum, Überzeugung in die Mannschaft zu bringen.“ Deshalb sei er stolz, wie seine Mannschaft im Grünwalder Stadion aufgetreten sei. „Wir sind in kurzer Zeit zu einer Einheit zusammengewachsen. Wir haben es gegen den Ball Sechzig extrem schwierig gemacht und wenig zugelassen. Vorne hatten wir gute Ballstafetten, haben die ersten beiden Tore schön herausgespielt.“ Jeder Punkt sei wichtig. „Die 3. Liga ist dieses Jahr extrem eng, das wird ein Hauen und Stechen bis zum Schluss“, prophezeit Janßen.

STENOGRAMM, 3. Spieltag, 25.08.2024, 13.30 Uhr

1860 München – FC Viktoria Köln 1:3 (0:1)

1860: 11 Vollath (Tor) – 24 Schifferl, 4 Verlaat, 16 Reinthaler – 20 Reich, 5 Jacobsen, 18 Kloss, 28 Bähr – 7 Guttau – 10 Schubert, 30 Wolfram.
Ersatz: 1 Hiller (Tor) – 8 Philipp, 21 Kwadwo, 25 Dulic, 27 Ott, 34 Hobsch, 36 Deniz, 37 Frey, 39 Muteba.

VIK: 24 Rauhut (Tor) – 5 Lopes Cabral, 2 Dietz, 15 Greger, 37 May – 14 Lofolomo, 16 Engelhardt, 22 S. El Mala – 6 Henning, 10 Vrenezi – 9 Lobinger.
Ersatz: 36 Hill (Tor) – 3 Schulz, 4 Pytlik, 7 Handle, 13 de Meester, 30 Güler, 33 Sticker, 35 Kelta, 42 M. El Mala.

Wechsel: Ott für Wolfram (46.), Philipp für Schifferl (46.), Deniz für Kloss (46.), Hobsch für Schubert (66.), Kwadwo für Bähr (86.) – Schulz für S. El Mala (65.), Güler für Vrenezi (65.), Sticker für Henning (77.), Handle für Lobinger (83.), M. El Mala für Engelhardt (83.).

Tore: 0:1 Henning (26.), 0:2 S. El Mala (49.), 1:2 Ott (69.), 1:3 Güler (81., Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Schifferl, Reinthaler, Bär – Lopes Cabral, Rauhut.
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Mario Hildenbrand (Wertheim); Assistenten: Roy Dingler (Birkenfeld), Luca Schlosser (Montabaur); Vierter Offizieller: Manuel Bergmann (Laupheim).

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Spielbericht Spieltag 03

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