SECHZIGMÜNCHEN.
 

Toto-Pokal: Löwen gewinnen 2:1 beim FC Memmingen.

Patrick Hobsch bewies in der 41. Minute seinen Torinstinkt, stand goldrichtig und traf per Kopf zum 1:0 für die Löwen. 

Die Löwen stehen im Viertelfinale des Toto-Pokals, taten sich aber schwer gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Bayernligisten FC Memmingen. Patrick Hobsch hatte die Löwen kurz vor der Pause in Führung gebracht (41.), Verteidiger Jakob Gräser glich kurz vor Schluss zum 1:1 aus (82.). Den Siegtreffer erzielte Fabian Schubert in der 3. Minute der Nachspielzeit.

Personal: Löwen-Trainer Argirios Giannikis musste gegen den Bayernligisten weiterhin auf Tim Danhof (Fersenverletzung) und Morris Schröter (Adduktorenprobleme) verzichten. Nicht im Kader standen der dritte Torwart Erion Avdija und Verteidiger Sean Dulic. Auch Neuzugang Soichiro Kozuki war noch nicht dabei. Im Tor stand erneut Marco Hiller.

Spielbericht: Nach wenigen Sekunden versuchte es Raphael Ott aus der Distanz, zielte aber knapp über den Querbalken (1.). Danach fand der Bayernligist seine Grundordnung, machte die Räume für die Löwen eng. Ein Standard brachte die nächste Chance für den Drittligist. Tunay Deniz hatte einen Eckball von rechts an den zweiten Pfosten geflankt, Max Reinthaler kam zum Kopfball, konnte die Kugel aber nicht aufs Tor drücken (10.). Ein abgefälschter 21-Meter-Schuss aus halblinker Position von Florian Bähr wurde sichere Beute von FCM-Keeper Lukas Da Silva Pötzinger (12.). In der 14. Minute tankte sich Ott auf der linken Seite durch, brachte dann aber von der Grundlinie am Fünfmeterraum nicht das Spielgerät zu Julian Guttau, der am ersten Pfosten aufs Zuspiel lauerte. Wenig später ersprintete Ott einen geblockten Pass von Deniz, brachte aber am Elfmeterpunkt die Kugel nicht an Da Silva Pötzinger vorbei, der sich vor ihm aufgebaut hatte (15.). Glück hatte Memmingen, als in der 22. Minute Lukas Rietzler seinen Gegenspieler Kloss im Sechzehner klar am Trikot zerrte, aber Schiedsrichter Stefan Treiber vom Elfmeterpfiff großzügig absah. Eine Hereingabe von rechts durch Lukas Reich verpasste erst Patrick Hobsch am Fünfmeterraum, bevor der nachsetzende Ott an Da Silva Pötzinger scheiterte (27.). Nach Zuspiel von Marlon Frey tankte sich Reich an der rechten Außenlinie durch, seine flache Hereingabe mit Schmackes fand im Fünfmeterraum aber keinen Adressaten (36.). Eine Volleyabnahme nach einer abgewehrten Ecke von Bähr vorm linken Strafraumeck ging nur knapp am rechten Pfosten vorbei (38.). Drei Minuten später lag der Ball im Memminger Tor. Bähr hatte von links geflankt, Hobsch kam im Rücken seines Gegenspielers aus acht Metern zum Kopfball, Da Silva Pötzinger war zwar mit der Hand noch dran, konnte den Einschlag zum 1:0 aber nicht verhindern (41.). Kurz vor der Pause gab es nochmals einen Aufreger, als der Ball nach einer verlängerten Ecke im Löwen-Tor lag, aber der Linienrichter hatte zuvor auf Tor-Aus entschieden (45.).

Mit der ersten Möglichkeit nach Wiederanpfiff vergab Guttau das 2:0. Reich war die rechte Außenbahn entlang gesprintet, hatte dann auf Höhe des Sechzehners quer auf Guttau gelegt, der aber von der Strafraumkante knapp über den Querbalken zielte (53.). Ein Zuspiel von Maximilian Wolfram ließ Reich am rechten Strafraumeck tropfen, zog dann per Dropkick ab, schoss aber knapp am langen Eck vorbei (64.). An einen Freistoß von Deniz kam Jesper Verlaat zwar nicht mit dem Kopf hin, aber der Ball schlitterte nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (73.). Die Memminger ihrerseits kamen zwar immer mal in Tornähe, zwingend wurden sie aber nicht. Ein Schuss von Pascal Maier halbrechts aus zwölf Metern ging deutlich am kurzen Eck vorbei (74.). in der 82. Minute fiel der Ausgleich. Im Anschluss an eine Ecke brachte Lukas Ritzler den ball von der linken Seite zurück in die Mitte, wo Jakob Gräser vollkommen freistand, per Direktabnahme die Kugel aus neun Metern zum 1:1 im 1860-Tor versenkte (82.). In der hitzigen Schlussphase versuchten die Löwen gegen leidenschaftlich verteidigende Memminger nochmals alles. Eine scharfe Hereingabe verpasste zunächst am ersten Pfosten Fabian Schubert, dann am langen Eck Verlaat (90.). In der 3. Minute der Siegtreffer. Erst hatte Verlaat die Unterkante der Latte getroffen, den Abpraller versenkte Schubert aus sechs Metern zum 2:1. Damit kamen die Sechzger mit einem blauen Auge davon, stehen im Achtelfinale. In der 8. Minute sah der Siegtorschütze noch von Schidesrichter Stefan Treiber die Gelb-Rote Karte.

„Wir sind ordentlich ins Spiel gekommen gegen einen leidenschaftlich verteidigenden Gegner“, analysierte Löwen-Coach Argirios Giannikis. Seine Mannschaft hätte sich Chancen erspielt, aber nur eine genutzt. „Mit der 2. Halbzeit bin ich nicht zufrieden, wir waren sehr handlungslangsam, sind in alte Muster verfallen“, kritisierte der 44-Jährige „Wir haben die Konter schlampig ausgespielt, zu wenig Courage nach vorne gezeigt. Es darf nicht sein, dass wir ein Gegentor durch einen Standard kriegen“, ärgerte sich der Löwen-Coach.

Was Giannikís aber positiv stimmte, war die Reaktion, „die wir gezeigt haben und dass wir noch das 2:1 gemacht haben. Wir haben nun zwei schwere Spiele gewonnen, gegen Ingolstadt und hier in Memmingen. Jetzt schauen wir nach vorne auf Dresden.“

STENOGRAMM, Toto-Pokal, Achtelfinale, 03.09.2024, 18.60 Uhr

FC Memmingen – TSV 1860 München 1:2 (0:1)

FCM: 1 Da Silva Pötzinger (Tor) – 13 Dolinski, 6 Bauer, 3 Gräser, 14 Remiger – 29 Rietzler, 20 Mihajlovic, 15 Bergmann – 7 Maier, 4 Kroh, 18 Moser.
Ersatz: 12 Unger (Tor) – 2 Lochbrunner, 9 Matkovic, 11 Vetter, 16 Koller, 21 Nollenberger, 24 Günes, 26 Braun, 28 Spizert.

1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Reich, 4 Verlaat, 16 Reinthaler, 28 Bähr – 37 Frey, 18 Kloss – 7 Guttau, 36 Deniz, 27 Ott – 34 Hobsch.
Ersatz: 11 Vollath (Tor) – 5 Jacobsen, 8 Philipp, 10 Schubert, 21 Kwadwo, 24 Schifferl, 30 Wolfram, 32 Bangerter, 39 Muteba.

Wechsel: Koller für Moser (57.), Vetter für Bergmann (65.), Spizert für Kroh (75.), Günes für Mihaljovic (90.+4), Wolfram für Ott (57.), Jacobsen für Kloss (68.), Schubert für Guttau (78.), Philipp für Hobsch (78.).

Tore: 0:1 Hobsch (41.), 1:1 Gräser (82.), 1:2 Schubert (90.+3).
Gelbe Karte: Kroh, Rietzler– Frey, Vollath.
Gelb-Rote Karte: Schubert (90.+8).
Zuschauer: 2.509 e-con ArenaPark im Memminger Stadion.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck); Assistenten: Philipp Ettenreich (Zusamaltheim), Patrick Meixner (Rinnenthal).

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