Die Löwen empfangen in der 3. Liga am letzten Wiesnwochenende nach neun Punkten aus der zurückliegenden Englischen Woche mit breiter Brust den SV Wehen Wiesbaden. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist am Samstag, 5. Oktober 2024 um 14.03 Uhr. Die Partie wird live bei MagentaSport und im BR Fernsehen übertragen.
Trainer Argirios Giannikis kann bis auf den noch einmal rotgesperrten Raphael Schifferl aus dem Vollen schöpfen. „Alle sind einsatzfähig“, sagt er. Morris Schröter habe die komplette Woche mittrainiert, David Philipp stieg am Mittwoch ein und Thore Jacobsen am Freitag voll, hatte aber bereits tags zuvor Teile der Einheit absolviert. Der Mittelfeldspieler war im Spiel gegen Dortmund umgeknickt, musste vorzeitig das Feld verlassen. „Das ist eine Schmerzgeschichte, da kann nichts kaputtgehen“, sieht der Coach kein Einsatzrisiko bei Jacobsen. „Seine Bewegung ist nicht eingeschränkt, auch Pässe und Schüsse gehen reibungslos.“
Damit kann er auf seine zuletzt so erfolgreiche Formation, die aus den letzten drei Partien das Punktemaximum holte, weitgehend zurückgreifen. „Wir haben in der Englischen Woche maximale Abläufe und Stabilität in den Inhalten gewählt und uns gegen die Frische entschieden“, begründet der 44-Jährige, dass er nicht rotieren ließ. Nach dem großen Umbruch im Sommer hätte sich eine „erfolgsversprechende Struktur herauskristallisiert“. Dennoch sei jeder im Kader wichtig. „Wir brauchen Spieler, die das einnehmen und fortführen können, wenn sich einer verletzt oder gesperrt fehlt.“
Giannikis hat den von Werner Lorant aus der Bundesliga-Saison 1998/1999 aufgestellten Rekord von drei Siegen zur fünften Münchner Jahreszeit eingestellt. Nun schickt er sich an, mit einem weiteren Erfolg über Wehen Wiesbaden alleiniger Rekordhalter zu werden. Solche Gedanken entlocken dem 44-Jährigen jedoch nur ein müdes Lächeln. „Das ist ein schöner Nebeneffekt, aber viel wichtiger ist, dass die Tendenz mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen sehr positiv ist, dass die Entwicklung nach oben zeigt und dass sich die Mannschaft immer mehr zusammenfindet.“
Giannikis, der immer betont hatte, dass es Zeit brauche, bis sich die neuformierte Mannschaft gefunden habe, fühlt sich in seiner Einschätzung bestätigt. „Aber Prozesse werden während einer Saison nie abgeschlossen sein. Ich bin der Meinung, dass man sich stetig weiterentwickeln muss. Es gibt immer was zu verbessern.“
Gegen Wehen Wiesbaden feiern die Sechzger ein Wiedersehen mit Fabian Greilinger. Der Ex-Löwe hat sich dort als Stammspieler etabliert. Bei den Hessen, die in einer 3-4-2-1- oder 3-4-3-Grundordnung. Agieren, spiele Greilinger vor der Dreierkette „in der linken Schiene“, wie Giannikis die Position bezeichnet. „Das ist eine Mannschaft, die eine sehr hohe Intensität hat. Als Zweitligaabsteiger hegt Wiesbaden natürlich Ambitionen, dorthin zurückzukehren.“
Giannikis ist es grundsätzlich wichtig, „das eigene Spiel durchzudrücken“. Trotzdem bereitet er sein Team akribisch auf den Gegner vor. „Jede Grundordnung bringt andere Räume zur Geltung oder schließt sie. Darauf gilt es, die Mannschaft einzustellen, welche Räume mehr oder weniger bespielbar sind.“
Wiesbaden spiele ein „tendenziell abwartendes“ Mittelfeldpressing. „Aber sie haben auch Momente, wo sie aggressiv pressen und aus der Kompaktheit die Intensität gegen den Ball erhöhen. Es wird sicherlich ein Spiel sein, wo wir aufpassen müssen, welche Räume wir bespielen, welche Ballverluste wir in Kauf nehmen, damit der Gegner nicht sein Umschaltspiel auf den Platz bringen kann.“ Gleichzeitig gelte es, im eigenen Offensivspiel Räume zu finden, „wo wir gefährlich nach vorne kommen.“
Giannikis fordert von der Mannschaft, dass sie gegen Wehen Wiesbaden keinen Prozentpunkt nachlasse. „Es war ungemein wichtig, diese Siege einzufahren. Die Spieler haben in allen drei Partien die Vorgaben super umgesetzt. Wir wissen aber auch, dass wir noch nichts erreicht haben!“ Mit zwölf Punkten, so scherzte Giannikis, komme man in dieser Saison nicht weit. „Deshalb wollen wir weiter erfolgshungrig sein, die Intensität auf den Platz bringen und keinen Zentimeter nachgeben.“ Zudem könnte sich Giannikis mit einem vierten Wiesnsieg in einem Jahr für alle Zeit einen Platz in den Löwen-Historie sichern.
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 11 Vollath (Tor) – 20 Reich, 4 Verlaat, 16 Reinthaler, 28 Bähr – 5 Jacobsen 36 Deniz – 14 Kozuki, 7 Guttau, 30 Wolfram – 34 Hobsch.
Ersatz: 1 Hiller, 23 Avdija (beide Tor) – 2 Danhof, 8 Philipp, 10 Schubert, 17 Schröter, 18 Kloss, 21 Kwadwo, 25 Dulic, 27 Ott, 32 Bangerter, 37 Frey, 39 Muteba.
Nicht dabei: 24 Schifferl (Rot-Sperre).
WIE: 16 Stritzel (Tor) – 4 Mockenhaupt, 17 Carstens, 33 Luckeneder – 9 Goppel, 11 Gözüsirin, 14 Kiomourtzoglou, 18 Greilinger – 8 Bätzner, 7 Franjic – 29 Kaya
Ersatz: 1 Lyska (Tor) – 3 Wegmann, 5 Taffertshofer, 6 Fechner, 15 Janitzek, 19 Jacobsen, 20 Johansson, 21 Wohlers, 22 Farouk, 25 Agrafiotis, 27 Rieble, 28 Flotho, 36 El Ouarti, 37 Nink, 39 Hübner.
Nicht dabei: 13 Amsif (Knieprobleme).
Schiedsrichter: Marc Philip Eckermann (Breuningsweiler); Assistenten: Tim Waldinger (Rauschenberg), Marcel Krauß (Fladungen); Vierter Offizieller: Philipp Hofheinz (Niefern).