SECHZIGMÜNCHEN.
 

Hobsch trifft als Joker – Löwen spielen 1:1 bei Alemannia Aachen.

Die Löwen, hier Maximilian Wolfram gegen Bentley Bexter Bahn, kämpften sich nach dem Elfmeterschock zurück in die Partie. 

Die Löwen erkämpften sich nach frühem Rückstand beim 1:1 einen Punkt bei Alemannia Aachen. Durch einen zweifelhaften Elfmeter, den Bentley Bexter Bahn verwandelte, gingen die Gastgeber bereits in der 11. Minute in Führung. Joker Patrick Hobsch erzielte kurz vor Schluss den Ausgleich (87.). Damit sind die Sechzger seit drei Spielen in der Liga unbesiegt.

Personal: Trainer Argirios Giannikis musste in Aachen auf David Philipp (krank) und Moritz Bangerter (Hüftprobleme) verzichten. Der dritte Torhüter Erion Avdija, Sean Dulic und Eliot Muteba spielten fast zeitgleich mit der U21 beim SV Erlbach.

Spielverlauf: Die erste Chance des Spiels hatten die Gastgeber, nachdem die Löwen eine Linksflanke nicht entscheidend klären konnten, Anas Bakhat der Ball im Zentrum vor die Füße fiel. Der Aachener nahm ihn aus elf Metern direkt aus der Luft, sein Schuss ging aber weit am Tor vorbei (5.). In der 8. Minute lag der Ball im 1860-Tor. Nach Bakhat-Zuspiel war Anton Heinz zum Abschluss gekommen, stand aber beim Zuspiel knapp im Abseits. Entsetzen bei den Löwen in der 10. Minute, als am rechten Strafraumeck Bentley Bexter Bahn im Zweikampf mit Soichiro Kozuki zu Fall kam, Schiedsrichter Martin Wilke sofort auf Elfmeter entschied. Der Kontakt, so zeigten es die Fernsehbilder, fand vor der Linie statt, also eine klare Fehlentscheidung des Unparteiischen. Der Gefoulte trat selbst an, schickte Marco Hiller ins linke Eck und schob die Kugel zum 1:0 rechts ein (11.). Der erste halbwegs gefährliche Sechzger-Angriff fand in der 18. Minute statt. Morris Schröters Hereingabe von rechts wurde jedoch von Aachens Keeper Marcel Johnen vor Kozuki abgefangen. In der 24. Minute konterte die Alemannia. Florian Heister spielte einen Diagonalball auf Bakhat, der tauchte halbrechts vor Hiller aus, der seinen Schuss aus 14 Metern mit einem Reflex parierte. Danach bekam Sechzig langsam die Kontrolle über das Spiel, auch weil Aachen nicht mehr so aggressiv presste, sich dafür aber mehr aufs schnelle Umschalten verlegte. Nach einer Rechtsflanke von Heister verschätzte sich Jesper Verlaat, wodurch sein Gegenspieler Anton Heinz frei zum Kopfball kam, aber die Kugel aus acht Metern genau in die Arme von Hiller köpfte (38.). Eine Hereingabe von rechts durch Lukas Reich legte Tunay Deniz mit der Hacke zurück auf Julian Guttau, der halbrechts an der Strafraumkante zum Abschluss kam, aber mit seiner Direktabnahme knapp über die Querlatte zielte (41.). Ein 22-Meter-Freistoß von Heinz ging knapp über die Querlatte (45.+2). Das war die letzte Aktion vor der Pause.

Keine Minute war gespielt, da hatte Aachen schon die erste gefährliche Szene. Nach einem Einwurf von rechts verlängerte Soufiane El-Faouzi den Ball per Kopf in den Strafraum, wo ihn Lamar Yarbrough mit der Brust annahm, artistisch im Fallen aus der Drehung abschloss, aber aus acht Metern über das Tor schoss (46.). In der 50. Minute war Florian Bähr im Alemannia-Strafraum vor Lukas Scepanik am Ball, kam zu Fall, aber Schiedsrichter Wilke entschied auf Foul für die Gastgeber. Beinahe wäre kurz danach nach einem Konter das 2:0 gefallen. Nach einem Ballverlust von Deniz am gegnerischen Strafraum ging es über Heinz im Zentrum nach vorne, halbrechts im Strafraum kam Heister aus 13 Metern zum Abschluss, scheiterte aber an Hiller (52.). In der 56. Minute flog eine Bogenlampe in den Strafraum, Torhüter Johnen kam nicht an den Ball. Dieser landete bei Schröter, der rechts am Fünfmeterraum zum Abschluss kam, aber die Kugel aus spitzem Winkel nicht aufs verwaiste Tor brachte. Ein 19-Meter-Schuss von Deniz aus halbrechter Position aufs kurze Eck wehrte Johnen zur Seite ab (59.). In der 65. Minute kassierte Thore Jacobsen seine 5. Gelbe Karte, wird im Heimspiel gegen Hansa Rostock den Löwen fehlen. Im Anschluss an eine Rechtsflanke von Heister legte Scepanik den Ball am zweiten Pfosten per Kopf in die Mitte, wo aber Verlaat vor dem Ex-Löwen Kevin Goden klärte (67.). Nach einem Doppelpass mit Scepanik zielte Heister aus 17 Metern knapp über den Querbalken (70.). In der 70. Minute brachte 1860-Cheftrainer Argirios Giannikis mit Florian Schubert eine zweite Spitze für die Schlussphase. Einen 22-Meter-Freistoß, leicht nach links versetzt, zirkelte Deniz mit rechts um die Mauer, zielte aber am kurzen Eck vorbei (74.). Bei einem Konter entwischte der schnelle Goden Verteidiger Raphael Schifferl, scheiterte im Strafraum aber mit seinem Abschluss an Hiller (83.). In der 87. Minute stach Joker Patrick Hobsch. Deniz hatte den Ball per Kopf auf Maximilian Wolfram verlängert, der legte im Strafraum quer auf Hobsch, der halblinks aus acht Metern zum Abschluss kam, den Ball durch die Beine von Salomon Nkoa zum 1:1 im langen Eck versenkte. Es war der fünfte Treffer des Löwen-Torjägers. Nach einer Ecke von der linken Seite kam Mika Hanraths frei zum Kopfball, setzte die Kugel jedoch aus acht Metern übers 1860-Tor (90.). Beide Teams drängten in der fünfminütigen Nachspielzeit auf die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte Scepanik, der seinen Drehschuss halbrechts aus 15 Metern übers kurze Kreuzeck setzte. Direkt danach war Schluss. Die Löwen sind damit in der Liga seit drei Spielen unbesiegt, holten dabei sieben Punkte.

TRAINERSTIMMEN

Löwen-Trainer Argirios Giannikis hatte eine stetige Steigerung bei seinem Team im Laufe des Spiels gesehen. „Am Anfang waren wir träge“, analysierte der 44-Jährige, „haben nicht mutig gegen das Pressing von Aachen herausgespielt und einen dummen Elfmeter gegen uns bekommen. Dann ist es schwer, wenn du bei der Wucht des Stadions zurückliegst. Aber je länger das Spiel ging, haben wir mehr Energie auf den Platz gebracht.“ Klar sei der Gegner zu Konterchancen gekommen. „Das ist normal, wenn du einem Rückstand hinterherläufst. Aber ich glaube, dass wir in der 2. Halbzeit mehr im gegnerischen Strafraum waren und folgerichtig das 1:1 erzielt haben.“ Aachen sei schließlich keine Laufkundschaft. „In der 1. Halbzeit haben wir nicht die Wege gemacht, die man machen muss“, kritisierte Giannikis. In der Pause habe man einige taktische Dinge angepasst. „Die Mannschaft hat sich und die Fans mit einer Energieleistung am Ende belohnt.“

Aachens Coach Heiner Backhaus war angefressen. „Ich habe schon Drittliga-Mannschaften gesehen, die so ein Spiel 5:0 gewinnen. Wie viele Chancen willst du noch haben“, lautete seine rhetorische Frage. „Mit der gefühlten ersten Halbchance kommt der Gegner dann nach zwei Beinschüssen zum Ausgleich“, ärgerte sich der Alemannia-Coach. „Diese mangelnde Effizienz kann uns am Ende das Genick brechen. Das ist aber auch ein Stück weit Ausdruck von Qualität.“

STENOGRAMM, 14. Spieltag, 23.11.2024, 14.03 Uhr

Alemannia Aachen – TSV 1860 München 1:1 (1:0)

AAC: 1 Johnen (Tor) – 15 Hanraths, 34 Nkoa, 25 Yarbrough – 19 Heister, 18 El-Faouzi, 9 Bahn, 5 Strujic, 10 Bakhat – 21 Heinz, 8 Scepanik.
Ersatz: 23 Bördner (Tor) – 4 Meyer, 11 Goden, 13 Rumpf, 14 Putaro, 16 Bapoh, 24 Töpken, 30 Winter, 35 Benshop.

1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Reich, 4 Verlaat, 16 Reinthaler, 28 Bähr – 5 Jacobsen 36 Deniz – 17 Schröter, 7 Guttau, 30 Wolfram – 14 Kozuki.
Ersatz: 11 Vollath (Tor) – 2 Danhof, 10 Schubert, 18 Kloss, 21 Kwadwo, 24 Schifferl, 27 Ott, 34 Hobsch, 37 Frey.

Wechsel: Goden für Bakhat (62.), Benshop für Heinz (68.), Rumpf für Bahn (76.) Winter für Heister (76.) – Hobsch für Kozuki (46.), Schubert für Guttau (70.), Schifferl für Reinthaler (70.), Frey für Jacobsen (85.), Kwadwo für Bähr (85.).

Tore: 1:0 Bahn (11., Foulelfmeter), 1:1 Hobsch (87.).
Gelbe Karten: Hanraths, Johnen, Heister, Yarbrough – Deniz, Schröter, Jacobsen, Wolfram, Schifferl, Hobsch, Schubert.
Zuschauer: 31.579 Stadion Tivoli (ausverkauft).
Schiedsrichter: Martin Wilke (Merzhausen); Assistenten: Tobias Huthmacher (Sigmaringen), Sebastian Hilsberg (Leiningerland); Vierter Offizieller: Jason Lieser (Hetzerath).

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Spielbericht Spieltag 15

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