1860-Interimstrainer Daniel Bierofka lobte den Teamgeist, während sich St. Paulis-Coach Ewald Lienen über die dritte Niederlage in Folge gegen seinen Ex-Klub ärgerte. Christopher Schindler und Daniel Adlung lobten unisono die Arbeit des neuen Chefcoachs, den Mut und das Selbstvertrauen, die er der Mannschaft zurückgegeben hat.
Löwen-Chefcoach Daniel Bierofka war nach seinem zweiten Spiel „wahnsinnig erleichtert, dass wir das heute positiv gestalten konnten. Nahtlos haben wir an die Leistung aus dem Braunschweig-Spiel angeknüpft. Das 1:0 durch Daylon Claasen war wichtig.“ Trotzdem monierte der 37-Jährige die fehlende Griffigkeit nach der Führung. „Wir sind aber immer wieder gut rausgerückt. Letztendlich haben wir das Spiel über den Willen gewonnen, weil wir uns in jeden Schuss geworfen haben.“ Der Ex-Profi machte seiner Mannschaft ein großes Kompliment. „Auf und neben dem Platz sind sie ein Team. Das hat man letzte und diese Woche gesehen. Auch die Jungs, die reingekommen sind, haben Vollgas gegeben. Diesmal hat Levent das Tor gemacht. Das stimmt einfach“, freute er sich über seine Optionen von der Bank. „Vor zwei Wochen waren wir tot, jetzt leben wir wieder. Aber noch haben wir nichts erreicht“, warnte Bierofka.
Ewald Lienen, der mit St. Pauli die dritte Niederlage in Folge gegen seinen Ex-Klub kassierte, ärgerte sich über das Ergebnis. „Es war ein richtig gutes Spiel“, fand er. „Gegen die vermeintlich kleinen Gegner war das unser stärkster Auftritt. Leider kriegen wir dann nach einem Fehlpass das 0:1. Daylon Claasen hat einen richtig guten Tag erwischt“, lobte Lienen den Südafrikaner. „Danach hat sich Sechzig aufs Kontern konzentriert und über ihre starken Außen Druck gemacht. Es war schwer für uns, Torchancen zu erarbeiten, denn Sechzig hat leidenschaftlich verteidigt.“ Der Trainer des Kiezklubs fand, dass sein Team den Ausgleich hätte erzielen müssen. „Aber wir waren nicht präzise genug. Ab der 70. Minute sind wir dann abgefallen. Trotzdem war heute eine gute Energie auf dem Platz. Wir haben viel investiert und es nicht verdient, als Verlierer dazustehen. Aber wenn man keine Tore macht…“
SPIELBERICHT Erneuter Befreiungsschlag: Löwen siegen beim FC St. Pauli 2:0.
„Wir haben heute gewonnen. Das war wichtig“, brachte es Kapitän Christopher Schindler auf den Punkt. „Wir hatten ein gutes Konzept, das hat man gemerkt. Das gab uns die nötige Sicherheit. Biero spricht uns immer wieder Mut zu“, sagte er über seinen ehemaligen Mannschaftskollegen. „Uns hat es heute richtig Spaß gemacht, vor so einer Kulisse zu spielen. Letztendlich haben wir aber noch nichts erreicht. Jetzt müssen wir auch den letzten Schritt gehen!“
Daniel Adlung und das Team ließen sich von den zweieinhalbtausend mitgereisten Löwen-Anhängern nach Spielschluss vor der Kurve feiern. „Der Sieg und das Feiern tut natürlich sehr gut. Wir haben heute an uns geglaubt, eine ordentliche Leistung gezeigt und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben verdient mit 2:0 gewonnen“, so das Fazit des Vize-Kapitäns. „Biero macht das sehr gut. Er hat uns den Mut zurückgegeben.“ Wie Schindler warnte auch Adlung vor zu viel Euphorie. „Wir müssen auf dem Boden bleiben. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und uns eine gute Ausgangslage für die beiden letzten Endspiele erarbeitet.“