SECHZIGMÜNCHEN.
 

Eingewechselter Okotie erlöst die Löwen: 1:0 gegen Braunschweig.

War nach seiner Einwechslung zur Stelle und erzielte in der 87. Minute mit seinem achten Saisontreffer das Siegtor: Rubin Okotie. 

Die Löwen präsentierten sich gegen Eintracht Braunschweig wie verwandelt, erspielten sich unter ihrem neuen Chefcoach Daniel Bieroka Chance um Chance. Das einzige Manko: Der Abschluss. So traf Christopher Schindler in der 34. Minute aus kurzer Distanz nur die Unterkante der Latte. Auch Valdet Rama hatte mehrmals die Führung auf dem Fuß. Erst der eingewechselte Rubin Okotie brachte die Erlösung, traf per Kopf nach einer Ecke von Michael Liendl zum hochverdienten 1:0-Sieg.

Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste bei seiner Premiere gegen Braunschweig auf (Guillermo Vallori (Trainingsrückstand), Dominik Stahl (Achillessehnenreizung), Krisztian Simon (Kreuzbandriss), Jannick Bandowski (Fußprobleme), Goran Sukalo (Aufbautraining), Milos Degenek (Gelb-Rot-Sperre), Richard Neudecker (Schambeinentzündung) und Vladimir Kovac (Aufbautraining) verzichten. Rodnei, Stefan Mugosa und Stephan Hain standen nicht im 18er-Kader. Gary Kagelmacher kehrte nach Gelbsperre ins Team zurück, ebenso wie Maximilian Wittek nach Verletzung. Sie ersetzten im Vergleich zum Duisburg-Spiel Degenek und Bandowski auf den defensiven Außenbahnen. Daniel Adlung, der beim MSV noch für den kurzfristig ausgefallenen Christopher Schindler ins Team gerutscht war, begann diesmal für Michael Liendl.

STIMMEN Bierofka lobt »Biss, Aggressivität und Einsatzwille.«

Spielverlauf: Die erste gefährliche Szene des Spiels hatten die Löwen. Ein Freistoß fast von der Grundlinie auf der rechten Strafraumseite hob Daniel Adlung in die Mitte, wo ein Braunschweiger am zweiten Pfosten per Kopf klären konnte. Den Abpraller nahm im Rückraum Valdet Rama direkt, sein 20-Meter-Schuss ging aber deutlich über den Querbalken (4.). Kurz danach hatte Rama eine noch bessere Chance. Nach einem Patzer von Patrick Schönfeld startete der Albaner durch, umkurvte Saulo Decarli, brachte dann aber vor BTSV-Keeper Rafal Gikiwicz nur ein klägliches Schüsschen zustande (5.). In der 16. Minute stand Sascha Mölders nach einem Steckpass von Rama knapp im Abseits, sonst wäre alleine durch gewesen. Drei Minuten später konterten die Löwen in Drei-gegen-Zwei-Überzahl. Daylon Claasen passte auf links zu Rama, der zog in die Mitte, ließ Jan Hochscheidt stehen, kam aus zehn Metern zum Abschluss, doch Gikiewicz warf sich in den Schuss und wehrte ihn ab (19.). Vielleicht wäre das Anspiel von Claasen auf den rechts mitgelaufenen Sascha Mölders die bessere Variante gewesen. In der 22. Minute versuchte es Rama mit einem Flachschuss aus der Distanz. Sein Schrägschuss aus 21 Metern ging am langen Pfosten vorbei. Eine Direktabnahme von Maximilian Wittek stellte Gikiewicz vor Probleme. Der Schlussmann bekam den 22-Meter-Schuss aufs lange Eck erst im Nachfassen unter Kontrolle (31.). Was für eine Chance in der 34. Minute! Adlung chipte einen Freistoß von der rechten Grundlinie an den zweiten Pfosten, Mölders verlängerte per Kopf in die Mitte, wo Christopher Schindler aus sechs Metern die Kugel direkt nahm, sie aber an die Unterkante der Latte hämmerte. Den Abpraller brachte Mölders nochmals in die Mitte zu Gary Kagelmacher, der frei aus sechs Metern rechts am Tor vorbeiköpfte. Beinahe hätte Schönfeld in der 43. Minute den Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt. Wittek rutschte am Strafraum weg, verlor die Kugel, mehrere Klärungsversuche scheiterten, ehe Schönfeld am rechten Fünfmetereck aus extrem spitzem Winkel zum Abschluss kam, den Ball aber an den Pfosten setzte. So ging es torlos in die Kabinen.

Vehement forderten die Löwen in der 52. Minute Elfmeter. Nach einer abgewehrten Flanke setzte Kai Bülow im Zentrum aus 14 Metern zum Schuss an, Adam Matuschyk ging dazwischen, der Sechzger fiel, doch Schiedsrichter Tobias Welz ließ – nach Blickkontakt mit seinem Assistenten Matthias Jöllenbeck – weiterspielen. Rama setzte sich vier Minuten später auf der linken Seite gegen Hochscheidt durch, passte zurück auf Mölders, der aber nicht genug Druck bei seinem Schuss aus neun Metern auf den Ball brachte, so dass Gikiewicz parieren konnte (56.). Über links zog Rama in der 60. Minute in die Mitte, wieder zögerte er mit seinem Abschluss zu lange, so dass die Braunschweiger den Zwölf-Meter-Schuss blocken konnten. Die Löwen hatten immer wieder gute Ansätze, doch im Abschluss versagten meist die Nerven. Daniel Bierofka wechselte in der 71. Minute Stürmer für Stürmer, brachte für den aufgearbeiteten Mölders Rubin Okotie. Kurz danach verletzte sich Wittek am Arm, für ihn kam Sertan Yegenoglu, obwohl sich Maxi Beister bereits für die Einwechslung bereit gemacht hatte (75.). Dadurch bekam das Löwen-Spiel etwas einen Bruch. Gerrit Holtmann setzte sich in der 77. Minute auf der linken Seite durch, in seine scharfe Hereingabe rutschte der eingewechselte Orhan Ademi, grätschte den Ball am kurzen Pfosten vorbei. Eine Minute später setzte sich Hochscheidt auf der linken Seite durch, seine Hereingabe ging an Freund und Feind vorbei, Kagelmacher am zweiten Pfosten konnte gerade noch klären (78.). Bei einem Konter kam Salim Khelifi am linken Strafraumeck zum Abschluss, der Schuss aufs lange Eck war aber nicht platziert genug, so dass Stefan Ortega parieren konnte (82.). In der 86. Minute kam Adlung über die linke Seite, zog nach innen, schloss dann an der Strafraumkante ab, doch Gikiewicz parierte den Schuss mit einer Hand. Die Erlösung in der 87. Minute. Der eingewechselte Michael Liendl traf eine Ecke von rechts mit links, Rubin Okotie war zur Stelle, köpfte zur hochverdienten Führung ein. Noch fünf Minuten Zittern, dann stand der Premieren-Sieg für Bierofka fest.

STENOGRAMM: 31. Spieltag, 24.04.2016, 13.30 Uhr

1860 München – Eintracht Braunschweig 1:0 (0:0)

1860: 24 Ortega – 25 Kagelmacher, 26 Schindler, 2 Mauersberger, 3 Wittek – 38 Lacazette, 4 Bülow, 11 Adlung – 7 Claasen, 20 Rama – 13 Mölders.
Ersatz: 1 Eicher (Tor) - 10 Liendl, 18 Karger, 19 Okotie, 23 Beister, 33 Aycicek, 37 Yegenoglu.

BTSV: 33 Gikiewicz – 11 Hochscheidt, 3 Decarli, 27 Kijewski, 10 Boland – 12 Omladic, 8 Matuschyk – 22 Khelifi, 21 Schönfeld, 38 Holtmann – 7 Kumbela.
Ersatz: 16 Fejzic (Tor) –  17 Ofosu-Ayeh, 18 Ademi, 24 Sauer, 26 Düker, 30 Zuck, 31 Pfitzner.

Wechsel: Okotie für Mölders (71.), Yegenoglu für Wittek (75.), Liendl für Rama (80.) – Zuck für Schönfeld (63.), Ademi für Kumbela (75.), Düker für Boland (88.).

Tor: 1:0 Okotie (87.).
Gelbe Karten: -.
Zuschauer: 20.800 in der Allianz Arena.
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden); Assistenten: Frederick Assmuth (Köln), Matthias Jöllenbeck (Müllheim); Vierter Offizieller: Christian Gittelmann (Gauersheim).

 

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