Die Löwen konnten zwar die Schwarze Serie von sechs Liga-Niederlagen in Folge gegen den Karlsruher SC beenden. Beim 0:0 in senkender Hitze spielten sie aber nach dem Platzverweis von Manuel Torres (57.) über eine halbe Stunde in Überzahl, schafften es jedoch gegen kompakt stehende Gastgeber nicht, den entscheidenden Treffer zu setzen.
Personal: Verletzungsbedingt oder wegen fehlender Fitness musste Löwen-Chefcoach Kosta Runjaic beim KSC auf Lucas Ribamar (Trainingsrückstand), Krisztian Simon (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Nico Karger (Aufbautraining nach Kapseleinriss im Knie), Filip Stojkovic (Zerrung im Oberschenkel) und Romuald Lacazette (Aufbautraining nach Mittelfußbruch) verzichten. Florian Neuhaus, Nicholas Helmbrecht, Moritz Heinrich und Sertan Yegenoglu wurden für das Regionalliga-Derby tags darauf an die U21 abgestellt. Vitus Eicher als dritter Torhüter, Goran Sukalo und Rodnei standen nicht im 18er-Kader. Im Vergleich zum Pokalspiel vor Wochenfrist, das die Sechzger mit 2:1 gegen den KSC gewannen, nahm Runjaic keine Veränderungen in der Startelf vor.
STIMMEN Ergebnis & Leistung okay: Coach Kosta gibt drei Tage frei.
Spielverlauf: Bei tropischer Hitze von 32 Grad im Schatten und wahrscheinlich über 40 Grad in der Mittagssonne begannen beide Teams äußerst verhalten. Chancen in der ersten Viertelstunde: Fehlanzeige! Ein Ballverlust von David Kinsombi an der Mittellinie brachte die Sechzger auf der rechten Seite in eine Kontersituation, aber Ivica Olic wurde von dem Mittelfeldspieler im Strafraum gestellt, kam weder zum Passen noch zum Abschluss (19.). Drei Minuten später flankte Karim Matmour von der rechten Seite, Olic lauerte auf das Zuspiel, doch Innenverteidiger Jordi Figueras konnte gerade noch vor dem Löwen-Angreifer klären (22.). Danach unterbrach Schiedsrichter Guido Winkmann für eine Trinkpause, die 1860-Coach Kosta Runjaic nutze, um intensiv mit seinen Spielern zu sprechen. In der 29. Minute spielte Maximilian Wittek für Daylon Claasen auf der linken Seite in die Tiefe, die Hereingabe des Südafrikaners an den ersten Pfosten konnte Bjarne Thoelke gerade noch vor dem hinter ihm lauernden Olic zur Ecke abwehren. Auf der anderen Seite blockte Olic einen 15-Meter-Schuss von Yann Rolim im Anschluss an eine Ecke von Moritz Stoppelkamp mit dem Kopf (32.). Nach einem geblockten Schuss von Manuel Torres fiel Stoppelkamp am linken Fünfmetereck der Ball genau vor die Füße, doch der Ex-Löwe traf die Kugel nur mit der Spitze, so dass Jan Zimmermann parieren konnte (39.). Im Anschluss an eine einstudierte Freistoßvariante kam Dimitrios Diamantakos auf der linken Strafraumseite unbedrängt zum Flanken, seine flache Hereingabe verpassten nacheinander Kinsombi und Torres im Torraum (45.). So blieb es beim 0:0 zur Pause.
Ein Freistoß von Daniel Adlung aus 24 Metern, leicht nach links versetzt, zischte in der 52. Minute knapp über das linke Kreuzeck des KSC-Gehäuses. Fünf Minuten später zeigte Schiedsrichter Winkmann bei einem Ellenbogencheck von Torres gegen Milos Degenek Gelb. Doch der Spanier hatte sechs Minuten zuvor bereits den Karton gesehen, sah folgerichtig die Ampelkarte (57.). Damit agierten die Löwen über eine halbe Stunde in Überzahl. Ein Schuss von Karim Matmour aus 16 Metern blockte Jordi Figueras zur Ecke (65.). In der 73. Minute steckte Matmour für Aigner durch, der legte fast von der rechten Grundlinie quer in die Mitte zu Claasen, dessen Schuss aus kurzer Distanz wurde von Thoelke geblockt. Zwei Minuten später war es Matmour, der an der rechten Torraumseite zum Flanken kam, doch seine Hereingabe klärten die Karlsruher ins Tor-Aus (75.). Die Sechzger waren drückend überlegen, aber ein KSC-Spieler brachte im letzten Moment immer ein Bein dazwischen. Nach einem Konter der Badener, bei dem die Sechzger-Hintermannschaft nicht gut aussah, kam der eingewechselte Erwin Hoffer nicht an die Hereingabe von Stoppelkamp (80.). Auf der anderen Seite klärte Dirk Orlishausen nach einer kurz ausgeführten Ecke und der Flanke von Levent Aycicek einen Kopfball von Stefan Mugosa aus sieben Metern aufs lange Eck mit einem Reflex auf der Linie (81.). Die Löwen zogen ein Powerplay auf, fanden aber kaum Lücken in der dicht gestaffelten KSC-Defensive. Beinahe wär Boubacar Barry in der Nachspielzeit der Lucky Punch gelungen. Nach einem Zuspiel von Hoffer kam er aus fünf Metern zum Abschluss, aber Perdedaj grätschte im letzten Moment dazwischen, verhinderte so den Treffer. Am Ende stand für die Sechzger immerhin der erste Auswärtspunkt in der Saison 2016/2017 auf der Haben-Seite und das Ende einer Schwarzen Serie von sechs Niederlagen in Folge gegen den KSC in der Zweiten Liga.
STENOGRAMM: 3. Spieltag, 27.08.2016, 13 Uhr
Karlsruher SC – 1860 München 0:0
KSC: 1 Orlishausen – 22 Valentini, 26 Thoelke, 14 Jordi Figueras, 20 Sallahi – 19 Prömel, 17 Kinsombi – 18 Torres, 23 Rolim, 7 Stoppelkamp – 9 Diamantakos.
Ersatz: 25 Stritzel (Tor) – 4 Stoll, 6 Kom, 8 Hoffer, 11 Barry, 21 Krebs, 34 Fahrenholz.
1860: 21 Zimmermann – 5 Perdedaj, 2 Mauersberger, 30 Degenek, 3 Wittek – 10 Liendl – 29 Aigner, 8 Matmour, 11 Adlung, 7 Claasen – 40 Olic.
Ersatz: 24 Ortega (Tor) – 4 Bülow, 9 Mugosa, 16 Busch, 17 Uduokhai, 31 Andrade, 33 Aycicek.
Wechsel: Hoffer für Diamantakos (68.), Fahrenholz für Rolim (78.), Barry für Stoppelkamp (85.) - Aycicek für Adlung (72.), Mugosa für Olic (78.), Andrade für Claasen (80.).
Tore: -.
Gelbe Karten: - Mauersberger, Wittek, Perdedaj, Matmour.
Gelb-Rote Karte: Torres (57., wiederholtes Foulspiel).
Zuschauer: 13.246 im Wildparkstadion.
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken); Assistenten: Christian Bandurski (Oberhausen), Markus Wollenweber (Mönchengladbach); Vierter Offizieller: Benjamin Bläser (Niederzier).