Auswärts klappt’s einfach nicht! Auch im siebten Spiel in Folge blieben die Löwen in der Fremde ohne Punkte. In der Alten Försterei ging der 1. FC Union Berlin kurz vor der Pause durch Steven Skrzybski in Führung (41.). Simon Hedlund traf in der 61. Minute zum 2:0-Endstand. Mehr als ein Aluminiumtreffer durch Sebastian Boenisch gelang den Sechzgern nicht (76.).
Personal: Verletzungsbedingt musste Vitor Pereira bei den Eisernen auf Jan Mauersberger (Muskelfaserriss), Sascha Mölders (Schambeinentzündung), Krisztian Simon (Knochenreizung im Knie), Marnon Busch (muskuläre Probleme), Nico Karger (Sprunggelenksverletzung), Florian Neuhaus (Aufbautraining nach Knöchelverletzung) und Victor Andrade (Kreuzbandriss) verzichten. Afrika-Cup-Sieger Frank Boya wurde geschont, Fanol Perdedaj blieb ebenfalls in München. Karim Matmour trainiert bei der U21. Daylon Claasen und Maxi Engl, die ebenfalls mit nach Berlin gefahren waren, standen nicht im 18er-Kader. Ansonsten begannen die Löwen mit der gleichen Startelf wie bei den Erfolgen gegen den KSC und gegen den Club. Erneut war Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik im Stadion.
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Spielverlauf: Den ersten Torschuss des Spiels gab Abdoulaye Ba nach 51 Sekunden ab. Aus 22 Meter zielte der Senegalese aber weit über das Union-Gehäuse (1.). Nach einem Fehler von Ba bediente Simon Hedlund in der Mitte Sebastian Polter, Felix Uduokhai ging dazwischen, behinderte den Berliner entscheidend beim Abschluss. Der Schuss von Polter aus neun Metern ging links am Tor vorbei (4.). Im Anschluss an einen Einwurf von Christopher Trimmel verlängerte Polter auf Damir Kreilach, der den Ball ebenfalls per Kopf weiterleitete. Hedlund hatte dadurch frei Bahn, doch Stefan Ortega eilte aus seinem Tor, warf sich dem Schweden entgegen und klärte den Schuss zur Ecke ab (12.). Ein Freistoß von Felix Kroos wurde in der 16. Minute von Trimmel an den zweiten Pfosten verlängert, wo sich Roberto Puncec und Kreilach gegenseitig behinderten, den Ball aus kurzer Distanz am Löwen-Tor vorbeiköpften. Fünf Minuten später sah Steven Skrzybski den freistehenden Kroos auf der rechten Strafraumseite, seine Direktabnahme aus 14 Metern strich nur knapp am langen Eck vorbei (21.). Nach einem Freistoß von Levent Aycicek von der linken Strafraumseite ging Ba am zweiten Pfosten zu Boden, doch Schiedsrichter Timo Gerach ließ weiterspielen (29.). Im Anschluss an eine Konter-Situation versuchte Hedlund von der linken Strafraumseite Polter am Torraum zu bedienen, doch Sebastian Boenisch hatte aufgepasst, klärte per Grätsche zur Ecke (36.). Drei Minuten später legte Polter mit der Brust auf Toni Leistner ab. Der nahm die Kugel per Dropkick, setzte sie aus 22 Metern knapp über den Querbalken (39.). In der 41. Minute war es dann passiert. Ba konnte nach einer Ecke den Distanzschuss von Michael Parensen noch blocken. Der Ball kam zu Skrzybski, der aus halblinker Position aus 13 Metern zum 1:0 ins lange Eck einschob. Aufregung in der 44. Minute, als Hedlung im Strafraum gegen Wittek zu Boden ging. Aber anstatt Elfmeter gab’s die Gelbe Karte für den Schweden. Somit nahmen die Eisernen die knappe Führung mit in die Kabine.
Die 2. Halbzeit gingen die Löwen aggressiver an. Chancen gab es aber keine. Nach knapp einer Stunde nahm Vitor Pereira einen Doppelwechsel vor, brachte die Routiniers Ivica Olic und Stefan Aigner für Gytkjaer und Aycicek (58.). Kurz danach fiel auch ein Treffer – jedoch auf der falschen Seite. Polter spielte den Ball von der rechten Strafraumseite an den zweiten Pfosten, der heransprintende Hedlund musste nur noch den Fuß hinhalten, traf zum 2:0 (61.). In der 64. passte Aigner von rechts in die Mitte auf Olic, der drehte sich um Trimmel. Sein Schuss vom Elfmeterpunkt wurde jedoch zur Ecke geblockt. Im Gegenzug bediente Skrzybski den schnellen Hedlund, der frei vor Ortega auftauchte, aber am Löwen-Keeper scheiterte. Den Nachschuss von Skrzybski entschärfte Romuald Lacazette (65.). Pereira setzte danach alles auf eine Karte, nahm Verteidiger Uduokhai vom Feld und brachte mit Michael Liendl eine weitere Offensivkraft (67.). Ein hohes Zuspiel von Liendl aus dem Zentrum auf Aigner entschärfte Jakob Busk, der weit aus seinem Tor geeilt war, mit einer Faust (71.). Einen abgewehrten Ball von Leistner nahm Sebastian Boenisch aus 20 Metern direkt, traf aber mit seinem Schuss nur die Oberkante der Latte (76.). Initialwirkung hatte diese Szene nicht. Berlin brachte ohne allzu große Mühe die Führung über die Zeit. Im Gegenteil: Bei einem Distanzschuss des eingewechselten Raffael Korte musste sich Ortega strecken, um die Kugel über die Querlatte zu lenken (90.). Die Löwen sind damit seit sieben Spiele ohne Auswärtspunkte.
STENOGRAMM: 22. Spieltag, 24.02.2017, 18.30 Uhr
1. FC Union Berlin – 1860 München 2:0 (1:0)
Union: 12 Busk – 28 Trimmel, 37 Leistner, 4 Puncec, 29 Parensen – 8 Fürstner – 23 Kroos, 19 Kreilach – 24 Skrzybski, 9 Polter, 17 Hedlund.
Ersatz: 1 Mesenhöler (Tor) – 3 Pogatetz, 5 Kessel, 13 Korte, 16 Hosiner, 18 Redondo, 34 Schönheim.
1860: 24 Ortega – 6 Boenisch, 25 Ba, 17 Uduokhai – 3 Wittek, 38 Lacazette, 4 Bülow, 28 Lumor – 30 Amilton, 9 Gytkjaer, 33 Aycicek.
Ersatz: 21 Zimmermann (Tor) –10 Liendl, 11 Adlung, 12 Ribamar, 22 Stojkovic, 29 Aigner, 40 Olic.
Wechsel: Redondo für Hedlund (69.), Korte für Skrzybski (82.), Hosiner für Polter (88.) – Olic für Gytkjaer (58.), Aigner für Aycicek (58.), Liendl für Uduokhai (67.).
Tore: 1:0 Skrzybski (41.), 2:0 Hedlund (61.).
Gelbe Karten: Kreilach, Hedlund, Parensen – Ba.
Zuschauer: 20.176 im Stadion An der Alten Försterei.
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau); Assistenten: Marcel Göpferich (Bad Schönborn), Viatcheslav Paltchikov (Lübeck); Vierter Offizieller: Henry Müller (Cottbus).