Die Löwen kehren mit einem Punkt von der Ostsee zurück. Beim 2:2 gegen Hansa Rostock durchlebten sie eine Achterbahn der Gefühle. Nach überlegener 1. Halbzeit und dem Führungstreffer von Herbert Paul (31.) drehten die Gastgeber innerhalb von zwei Minuten durch Tore von Marco Königs (48.) und Pascal Breier (50.) die Partie. Phillipp Steinhart gelang nach Foul an Adriano Grimaldi, der danach verletzt ausgewechselt werden musste, per Foulelfmeter der Ausgleich (75.).
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste in Rostock verletzungsbedingt auf Sascha Mölders (Knochenödem), Aaron Berzel (Trainingsrückstand), Nicholas Helmbrecht (muskuläre Probleme), Markus Ziereis (Außenbandteilriss im rechten Knie), Noel Niemann (Aufbautraining nach Kreuzband- und Meniskusriss) und Hendrik Bonmann (Teileinriss des Innenbandes im Knie) verzichten. Nicht im 18er-Kader standen diesmal Christian Köppel, Dennis Dressel, Ugur Türk, Semi Belkahia, Kristian Böhnlein, Nono Koussou und Leon Klassen. Neuzugang Romuald Lacazette sollte sich in der U21 Wettkampfhärte holen.
STIMMEN ZUM SPIEL Bierofka: „Wir haben die 2. Halbzeit verpennt!“
Spielverlauf: Nach einem zu kurzen Rückpass von Felix Weber konnte Marco Hiller den Ball gegen Pascal Breier nicht gezielt abspielen. Dieser landete bei Marco Königs, der sofort auf links zu Anton-Leander Donkor passte. Dessen 14-Meter-Schuss aus halblinker Position landete am Außennetz (4.). Im Anschluss an eine Rechtsflanke von Merveille Biankadi, die über Hiller hinweg segelte, klärte Herbert Paul per Kopf am zweiten Pfosten zur Ecke (11.). Erstmals gefährlich vorm Hansa-Tor wurde es in der 15. Minute nach einem Eckball von links durch Alessandro Abruscia. Der Kopfball von Adriano Grimaldi landete jedoch genau in den Armen von Ioannis Gelios. Besser die Chance zwei Minuten später: Eine Linksflanke von Phillipp Steinhart erreichte Grimaldi am zweiten Pfosten mit dem Kopf, scheiterte aber aus fünf Metern am glänzend reagierenden Hansa-Keeper (17.). In der 31. Minute die verdiente Führung für die Löwen. Steinhart flankte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit viel Schnitt in den Strafraum, Herbert Paul verlängerte im Luftkampf mit Kai Bülow die Kugel mit dem Scheitel. Als Aufsetzer schlug sie unhaltbar für Gelios zum 1:0 im linken Eck ein. Ein Zuspiel von Mirnes Pepic in die Tiefe erlief sich Donkor nauf der linken Seite, aber Hiller warf sich an der Strafraumseite auf den Ball, pflückte ihn dem Angreifer vom Fuß (38.). Ex-Löwe Stefan Wannenwetsch grätschte als letzter Mann im letzten Moment ein Zuspiel von Abruscia im Strafraum vor dem einschussbereiten Nico Karger weg (43.). Wenig später tanzte Grimaldi einige Hansa-Spieler auf der rechten Seite aus, seine Hereingabe verpasste Abruscia, doch Pepic klärte die Kugel genau auf Marius Willsch, der etwas überrascht sofort aus sechs Metern abzog, aber an Gelios scheiterte (45.). In der 5. Minute der Nachspielzeit hätte Rostock beinahe den Spielverlauf mit dem Ausgleich auf den Kopf gestellt. Biankadi kam an der Strafraumgrenze zum Schuss, aber Hiller lenkte die Kugel per Flugparade um den Pfosten. Danach war Pause.
Die 2. Halbzeit hatte kaum begonnen, da lag der Ball bereits im Löwen-Tor. Wannenwetsch hatte sich auf der rechten Seite gegen Steinhart durchgesetzt, Königs war vor Simon Lorenz am ersten Pfosten mit der Fußspitze am Ball, drückte das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie (48.). Zwei Minuten später sogar die Führung für die Norddeutschen. Donkor legte halbrechts im Strafraum die Kugel in den Rückraum, Breier kam aus 13 Metern vollkommen frei zum Abschluss, traf zum 2:1 ins linke untere Eck. Zwei Minuten und Rostock hatte die Partie komplett gedreht! Ein 24-Meter-Freistoß von Steinhart verfehlte in der 54. Minute deutlich das Ziel. Einen Drehschuss von Breier vom rechten Torraumeck im Anschluss an einen abgewehrten Freistoß entschärfte Hiller mit einem Reflex (63.). Donkor lief Paul in der 72. Minute links Paul davon, seine scharfe Hereingabe verpasste Königs in der Mitte (72.). Im Gegenzug brachte Julian Riedel den enteilten Grimaldi im Strafraum von hinten zu Fall. Der Löwen-Stürmer prallte dabei mit Gelios unglücklich zusammen, blieb lange verletzt liegen und musste am Ende sogar ausgetauscht werden. Für Schiedsrichter Daniel Siebert war die Sache klar. Er entschied auf Elfmeter (73.). Steinhart, der durch die Grimaldi-Verletzung lange bis zur Ausführung warten musste, lief an, verlud den Hansa-Keeper und traf cool zum 2:2 ins linke Eck (75.). in der 83. Minute zog der eingewechselte Benjamin Kindsvater mit einem schnellen Haken von rechts nach innen, versucht es mit einem Flachschuss, traf aber nur das Außennetz. In der 3. Minute der Nachspielzeit passte Stefan Lex von rechts in den Rückraum, aber Kindsvater kam nicht an die Hereingabe. So blieb es beim 2:2.
STENOGRAMM, 7. Spieltag, 15.09.2018, 14 Uhr
F.C. Hansa Rostock – 1860 München 2:2 (0:1)
FCH: 1 Gelios – 27 Rankovic, 4 Bülow, 3 Riedel, 29 Rieble – 17 Biankadi, 24 Wannenwetsch, 6 Pepic, 15 Donkor – 11 Königs, 39 Breier.
Ersatz: 25 Sebald (Tor) – 10 Bischoff, 14 Reinthaler, 16 Berger, 19 Williams, 20 Scherff, 21 Hildebrandt.
1860: 1 Hiller (Tor) – 28 Paul, 4 Weber, 32 Lorenz, 36 Steinhart – 5 Moll, 17 Wein, 19 Abruscia – 25 Willsch, 10 Grimaldi, 18 Karger.
Ersatz: 30 Hipper (Tor) – 2 Weeger, 6 Mauersberger, 7 Lex, 8 Seferings, 16 Kindsvater, 20 Bekiroglu.
Wechsel: Scherff für Donkor (80.), Hildebrandt für Wannenwetsch (80.) – Bekiroglu für Abruscia (67.), Kindsvater für Willsch (70.), Lex für Grimaldi (76.).
Tore: 0:1 Paul (31.), 1:1 Königs (48.), 2:1 Breier (50.), 2:2 Steinhart (75., Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Riedel – Weber.
Zuschauer: 18.000 im Ostseestadion.
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin); Assistenten: Fynn Kohn (Hamburg), Johannes Schipke (Landsberg-Queis).