Die Löwen blieben auch im dritten Spiel während der Wiesn sieglos, spielten 1:1 gegen die Würzburger Kickers. Dabei waren sie nach der Gelb-Roten Karte gegen Dave Gnaase ab der 57. Minute in Überzahl. Sechs Minuten später erzielte Adriano Grimaldi die Führung (64.). Doch eine Unachtsamkeit nach einer Ecke führte durch Simon Skarlatidis zum Ausgleich (82.).
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste im bayerischen Derby gegen Würzburg verletzungsbedingt auf Nicholas Helmbrecht (Patellasehnenspitzensyndrom), Markus Ziereis (Trainingsrückstand), Noel Niemann (Aufbautraining nach Kreuzband- und Meniskusriss) und Hendrik Bonmann (Trainingsrückstand) verzichten. Nicht im 18er-Kader standen diesmal Eric Weeger, Simon Seferings, Dennis Dressel, Benjamin Kindsvater, Ugur Türk, Aaron Berzel, Semi Belkahia, Nono Koussou, Kristian Böhnlein und Leon Klassen. Die Löwen begannen mit exakt der gleichen Elf, die fünf Tage zuvor 1:1 in Unterhaching gespielt hatte. Erneut setzte Bierofka auf eine Dreier-Abwehrkette. Erstmals im Kader seit seiner Rückkehr stand Romuald Lacazette.
STIMMEN Bierofka: „Wir haben uns von den Emotionen treiben lassen!“
Spielverlauf: Die erste gefährliche Szene hatten die Löwen in der 4. Minute. Einen weiten Einwurf durch Phillipp Steinhart von der linken Seite legte Adriano Grimaldi per Kopf auf Efkan Bekiroglu ab, dessen Schuss aus neun Metern aufs kurze Eck wurde sichere Beute von FWK-Torhüter Leon Bätge. Fünf Minuten später konterte Würzburg. Fabio Kaufmann legte von der rechten Grundlinie zurück auf Dave Gnasse, dessen Zwölf-Meter-Schuss ging aber rechts am Löwen-Tor vorbei (9.). Nach einer Viertelstunde hatte Marius Willsch auf der rechten Seite Platz, seine scharfe Hereingabe erwischte Grimaldi mit der Fußspitze, aber ein Kickers-Spieler klärte zur Ecke (16.). Kurz danach nahm Sascha Mölders ein Zuspiel von Bekiroglu mit dem Rücken zum Tor an, sein Drehschuss aus 13 Metern konnte Bätge unter sich begraben (17.). In der 29. Minute die Riesenchance für die Mainfranken. Kaufmann übersprintete auf der rechten Seite Mölders, Dominic Baumann kam an seine scharfe Hereingabe, sein Schuss wurde aber geblockt. Die Kugel fiel Simon Skarlatidis vor die Füße, der sie aus elf Metern über die Querlatte hämmerte. Torlos ging es in die Kabine. Unterm Strich hatten die Gäste in einer temporeichen Partie die besseren Möglichkeiten.
Kurz nach Wiederanpfiff hatte Skarlatidis erneut die Führung für die mainfranken auf dem Schlappen, Nach einer Hereingabe von rechts durch Kaufmann, die Felix Weber genau vor die Füße des Würzburgers abfälschte, kam der aus zwölf Metern im Zentrum unbedrängt zum Schuss, setzte die Kugel aber erneut übers 1860-Tor (48.). Auf der anderen Seite bediente Nico Karger von links Grimaldi, der drehte sich einmal um die eigene Achse, zielte dann in halblinker Position aus elf Metern aber am langen Eck vorbei (52.). Ab der 57. Minute mussten die Gäste mit einem Mann weniger auskommen. Dave Gnaase, der bereits vor der Pause Gelb gesehen hatte, grätschte mit gestrecktem Fuß Willsch in der Nähe der Mittellinie um, sah folgerichtig Gelb-Rot. Nach einer Flanke von rechts durch Quirin Moll setzte Mölders zum Flugkopfball an, aber ein Würzburger klärte den Ball zur Eck (63.). Diese schlug Steinhart von rechts mit links in die Mitte. Die Flanke wurde zunächst abgewehrt. Der Ball kam erneut zu Steinhart, der mit viel Gefühl die Kugel an den zweiten Pfosten hob, wo Grimaldi zur Stelle war und zum 1:0 einköpfte (64.). Vier Minuten später konterten die Löwen. Karger legte von links in den Rückraum, Mölders Linksschuss aus 14 Metern streifte knapp über den Querbalken (68.). Eine Minute später kam Steinhart halblinks aus 15 Metern im Rückraum zum Schuss, aber drei Würzburger warfen sich in den Ball, konnten ihn blocken (69.). Ein Distanzschuss von Karger konnte Bätge nur nach vorne abwehren, aber kein Löwe war zur Stelle (77.). Im Anschluss an einen Eckball konnten die Sechzger die Kugel nicht klären, die fiel Skarlatidis vor die Füße und im dritten Versuch vollendete der Würzburger zum 1:1 (82.). Ein 18-Meter-Schuss von Grimaldi ging in der 86. Minute knapp über den Querbalken. Die Löwen warfen in der Schlussphase alles nach vorne, wollten unbedingt die drei Punkte in Giesing behalten, doch Würzburg verteidigte mit Glück und Geschick das 1:1.
STENOGRAMM, 10. Spieltag, 01.10.2018, 19 Uhr
1860 München – FC Würzburger Kickers 1:1 (0:0)
1860: 1 Hiller (Tor) – 28 Paul, 4 Weber, 32 Lorenz – 36 Steinhart, 25 Willsch – 5 Moll, 20 Bekiroglu, 17 Wein – 9 Mölders, 10 Grimaldi.
Ersatz: 30 Hipper (Tor) – 6 Mauersberger, 7 Lex, 11 Köppel, 18 Karger, 19 Abruscia, 38 Lacazette.
FWK: 1 Bätge (Tor) – 22 Hägele, 8 Gnaase, 27 Schuppan – 31 Göbel, 26 Bachmann, 10 Skarlatidis, 6 Wagner – 7 Kaufmann, 19 Ademi, 9 Baumann.
Ersatz: 40 Humpenöder (Tor) – 3 Syhre, 14 Elva, 15 Küc, 16 Mast, 20 Breitkreuz, 23 Kohls, 28 Kurzweg.
Wechsel: Karger für Bekiroglu (31.), Lex für Willsch (73.), Abruscia für Moll (85.) – Elva für Baumann (45.), Kurzweg für Wagner (70.), Küc für Bachmann (76.).
Tore: 1:0 Grimaldi (64.), 1:1 Skarlatidis (82.).
Gelbe Karten: Steinhart, Grimaldi – Göbel.
Gelb-Rote Karte: Gnaase (57., wiederholtes Foulspiel)
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Eric Müller (Bremen); Assistenten: Lukas Benen (Nordhorn), Simon Rott (Bremen).