Der TSV 1860 kassierte mit 0:3 beim Hallescher FC die höchste Saisonniederlage. Nach 0:1-Rückstand zur Pause durch den abseitsverdächtigen Treffer von Kilian Pagliuca (18.) machten die Löwen zu Beginn des zweiten Abschnitts mächtig Druck, verpassten aber den Ausgleich. In die Drangphase der Sechzger hinein trafen Sebastian Mai (60.) und Marvin Ajani (65.) zum Endstand.
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste in Halle verletzungsbedingt auf Quirin Moll (Kreuzbandriss), Alessandro Abruscia (Adduktorenprobleme), Aaron Berzel (Adduktorenprobleme), Marius Willsch (Leisten-OP), Herbert Paul (Zehenverletzung), Noel Niemann (U21) und Hendrik Bonmann (Fußverletzung) verzichten. Außerdem fehlten Sascha Mölders (Gelb-Sperre) und Efkan Bekiroglu (Sperre nach Sportgerichtsurteil). Nicht im 18er-Kader standen diesmal Romuald Lacazette und Leon Klassen. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Münster gab es in der Startelf gleich vier Veränderungen: Für Dennis Dressel, Benjamin Kindsvater, Paul und Mölders rückten Semi Belkahia, Eric Weeger, Nono Koussou und Prince Owusu in die Startelf. Belkahia spielte zum ersten Mal in der 3. Liga von Beginn an, Koussou gab ebenfalls in dieser Saison sein Startelf-Debüt.
STIMMEN Bierofka: „Entscheidungen spielen nicht in unsere Karten!“
Spielverlauf: Halle machte von Anpfiff weg richtig Druck auf die Löwen-Defensive, attackierte früh. In der 4. Minute setzte sich Pascal Sohm auf der linken Seite durch, konnte aber kurz vor der Grundlinie gerade noch von Nono Koussou auf Kosten einer Ecke gebremst werden. Im Anschluss an einen Konter schoss Prince Owusu aus 23 Meter mit links, der Ball ging nur knapp übers linke Kreuzeck (11.). In der 13. Minute zog Marvin Ajani von rechts nach innen, sein Schrägschuss mit links lenkte Felix Weber im Fünfmeterraum über den Kasten. Nach der anschließenden Ecke kam Björn Jopek an den zweiten Ball, zielte aber knapp über die Querlatte (14.). Nachdem die Löwen den ersten Druck der Gastgeber abgewehrt hatten, fiel die Führung für Halle. Die Situation schien bereits bereinigt, doch Koussou verlor am Flügel den Ball gegen Bentley Bexter Bahn. Dessen anschließende Linksflanke kam zu Kilian Pagliuca. Per Kopf traf der HFC-Stürmer aus abseitsverdächtiger Position aus sechs Metern unhaltbar für Marco Hiller zum 1:0 (18.). Nach Koussou-Zuspiel kam Stefan Lex aus 17 Metern zum Abschluss, aber ein Hallenser hatte das Bein dazwischen, lenkte den Schuss am linken Pfosten vorbei zur Ecke (23.). Diese flankte Phillipp Steinhart von links in die Mitte, Simon Lorenz kam zum Kopfball, setzte die Kugel knapp über die Querlatte (24.). Ein Jopek-Schuss von der Strafraumkante nach einer Ecke wurde am Torraum von Weber geblockt (33.). Im Gegenzug kam Steinhart aus 19 Metern zum Schuss, zielte aber übers HFC-Tor (34.). Dann passierte lange nichts, bis auf einen Freistoß von Bahn aus dem Zentrum. Diesen köpfte Lorenz mit dem Hinterkopf vor dem hinter ihm lauernden Moritz Heyer zur Ecke (44.). Das war die letzte gefährliche Szene vor der Pause.
Die Löwen kamen hochmotiviert aus der Kabine, hatten gleich nach Wiederanpfiff eine Riesenchance durch Lorenz. Eine Freistoßflanke von Steinhart erreichte den Innenverteidiger freistehend, doch der „Maskenmann“ scheiterte mit seinem Kopfball an Kai Eisele (53.). Nach der anschließenden Ecke von Steinhart kam Lorenz am Torraum erneut zum Kopfball, den Aufsetzer erreichte Keeper Eisele hinter der Linie, Schiedsrichter Sören Storks gab aber den Treffer nicht. Weber scheiterte anschließend aus kurzer Distanz an der vielbeinigen HFC-Defensive, die sich in den Nachschuss warf (54.). Anstatt des Ausgleichs gab’s für die Sechzger eine kalte Dusche: Eine Rechtsflanke wurde abgefälscht, Bahn am ersten Pfosten verlängerte den Ball mit dem Hinterkopf in die Mitte, dort stand der eingelaufene Sebastian Mai vollkommen frei, köpfte die Kugel zum 2:0 ins leere Tor (60.). Es kam noch schlimmer. Erst sah Kapitän Weber seine fünfte Gelbe Karte, ist damit gegen den KSC gesperrt, dann wurde Ajani im Strafraum nicht entscheidend von Semi Belkahia gestört, seine anschließende Flanke aus halblinker Position senkte sich über Hiller hinweg zum 3:0 ins lange Eck (65.). Danach war die Luft raus. Die Löwen versuchten noch Ergebniskosmetik zu betreiben, Halle brachte aber den Drei-Tor-Vorsprung souverän über die Zeit. Es war für das Team aus Sachsen-Anhalt im sechsten Vergleich gegen die Sechzger der erste Sieg.
STENOGRAMM, 34. Spieltag, 20.04.2019, 14 Uhr
Hallescher FC – 1860 München 3:0 (1:0)
HFC: 1 Eisele (Tor) – 2 Schilk, 5 Heyer, 31 Landgraf – 22 Ajani, 21 Washausen, 25 Jopek, 9 Sohm – 7 Bahn – 26 Mai, 28 Pagliuca.
Ersatz: 32 Müller (Tor) – 3 Kastenhofer, 11 Tuma, 19 Arkenberg, 23 Manu, 24 Guttau, 36 Tiffert.
1860: 1 Hiller (Tor) – 27 Belkahia, 4 Weber, 32 Lorenz – 31 Koussou, 17 Wein, 36 Steinhart, 2 Weeger – 7 Lex, 13 Owusu, 18 Karger.
Ersatz: 30 Hipper (Tor) – 6 Mauersberger, 11 Köppel, 14 Dressel, 16 Kindsvater, 24 Ziereis, 34 Böhnlein.
Wechsel: Manu für Sohm (69.), Guttau für Ajani (82.), Kastenhofer für Mai (87.) – Böhnlein für Koussou (46.), Mauersberger für Lorenz (63.), Köppel für Weeger (70.).
Tore: 1:0 Pagliuca (18.), 2:0 Mai (60.), 3:0 Ajani (65.).
Gelbe Karten: – Belkahia, Böhnlein, Weber.
Zuschauer: 10.890 im Erdgas-Sportpark.
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen); Assistenten: Jan Seidel (Hennigsdorf), Max Burda (Berlin).