Seit langer Zeit konnten die Löwen wieder zwei Siege in Folge feiern. Dabei sah es lange nach einem ruhigen Nachmittag aus. Löwen-Kapitän Felix Weber erzielte durch einen Doppelpack die 2:0-Halbzeitführung (16. und 35.). Nach dem Anschlusstreffer von Maximilian Rohr begann nochmals das Zittern (68.), aber Efkan Bekiroglu sorgte nach einem Konter mit dem 3:1-Endstand für klare Verhältnisse.
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste im Heimspiel gegen Jena nach der Länderspielpause verletzungsbedingt auf Eric Weeger (Traningsrückstand nach Sehnenverletzung), Quirin Moll (Reha nach Kreuzbandriss), Nico Karger (Sehnenriss), Semi Belkahia (Kreuzbandriss) Aaron Berzel und Herbert Paul (beide Knieprobleme) verzichten. Niklas Lang, Marco Raimondo-Metzger, Simon Seferings, Noel Niemann und Kristian Böhlein spielten am Abend zuvor beim 1:0-Sieg der U21 gegen Pullach. Von den zwei Neuverpflichtungen zum Ende der Transferperiode stand Tim Rieder gleich in der Startelf. Prince Owusu nahm auf der Bank Platz, Benjamin Kindsvater kehrte nach Schulterverletzung zurück. Er nahm den Platz von Fabian Greilinger ein. Für den verletzten Berzel rückte Rieder in die Innenverteidigung, Markus Ziereis ersetzte Dennis Dressel.
STIMMEN Doppeltorschütze Weber: „Ich habe nur meinen Körper hingehalten!“
Spielverlauf: Jena attackierte die Löwen in der Anfangsphase überraschend früh. Doch diese ließen sich davon nicht aus ihrem Konzept bringen. Die erste Chance der Heimmannschaft bereitete Debütant Tim Rieder vor. Der gebürtige Dachauer lupfte den Ball in den Lauf von Sascha Mölders, der halblinks im Strafraum aus zehn Metern zum Abschluss kam, aber mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Jo Coppens scheiterte (4.). Zwei Minuten später dribbelte Youngster Leon Klassen durch den Strafraum, sein Abschluss wurde aber entscheidend geblockt (6.). Eine flache Hereingabe von rechts durch Benjamin Kindsvater wehrte in der 10. Minute Dominik Bock am Torraum vor dem hinter ihm lauernden Mölders ab. Kurz danach bediente der Löwen-Routinier den gestarteten Klassen, dessen Ablage aber keinen Adressaten fand (11.). Glück hatten die Löwen, als nach einer Ecke Jena in 3:2-Überzahl konterte, Hendrik Bonmann den Schuss von Anton Donkor aus 16 Metern nach vorne abwehrte und Phillipp Steinhart gerade noch den Nachschuss per Grätsche verhindern konnte (13.). Zwei Minuten später bediente Mölders im Strafraum Markus Ziereis, der nahm aber erst den Ball an, anstatt direkt abzuschließen. So konnte ein Jenaer Spieler den Schuss blocken (15.). Kurz danach zappelte die Kugel im Netz der Thüringer. Eine Ecke von Klassen wurde abgewehrt, der Ball kam zu Efkan Bekiroglu, der ihn von links in den Strafraum flankte. Am langen Pfosten war Felix Weber eingelaufen, köpfte überlegt über Coppens hinweg zum 1:0 ins Gäste-Tor (16.). Es war der erste Saisontreffer des Löwen-Kapitäns. Eine flache Hereingabe von Kindsvater nahm Klassen am Elfmeterpunkt direkt, scheiterte aber an Coppens (20.). In der 23. Minute prüfte Julian Günther-Schmidt mit einem gefährlichen Aufsetzer aus 18 Metern Bonmann im 1860-Tor, der den Schuss aber souverän um den rechten Pfosten lenkte. Nach einem Zuspiel von Daniel Wein stand Bekiroglu halbrechts im Strafraum vollkommen frei, sein Flachschuss aufs lange Eck konnte Coopens gerade noch um den Pfosten lenken (27.). Im Anschluss an die darauffolgende Ecke traf Rieder aus acht Metern nur den linken Außenpfosten (28.). Dafür machte Kapitän Weber in der 35. Minute seinen zweiten Treffer. Nach einer Freistoßflanke von Steinhart an den zweiten Pfosten war der Ohlstädter mit dem Fuß zur Stelle, traf aus elf Metern zum 2:0 ins lange Eck. Bei einem Hammer-Linksschuss von Mölders aus 20 Metern zeigte sich Coppens erneut auf dem Posten, lenkte ihn mit den Fingern um den rechten Pfosten (43.). Im Anschluss an die Ecke von Daniel Wein war Rieder mit dem Kopf zur Stelle, setzte die Kugel aber links neben den Kasten (44.). So ging es mit 2:0 für die Löwen in die Kabine.
Die erste gefährliche Szene des zweiten Durchgangs gehörte Jena. Patrick Schorr hatte aus dem linken Halbfeld in den Strafraum geflankt, wo Daniele Gabriele nur um Zentimeter die Hereingabe verpasste (53.). Ansonsten konnten die Löwen die Gäste gut von ihrem Tor weghalten, ihre Offensivbemühungen verhindern. Leichtfertig vergaben die Sechzger in der 57. Minute eine 4:3-Konterchance. Die Flanke von Marius Willsch von der linken Grundlinie, wehrte Bock im Fünfmeterraum Richtung eigenes Tor ab, wo Coppens aber auf dem Pfosten war und die Situation bereinigte. Vier Minuten später nahm Mölders eine Hereingabe von rechts durch Wein aus elf Metern volley, aber erneut war der Fuß eines Gästespielers dazwischen (61.). Unter großem Applaus durfte der Doppeltorschütze Weber in der 67. Minute seinen Arbeitstag beenden. Für ihn kam Dennis Erdmann. Kurz danach erzielten die Thüringer aus dem Nichts den Anschlusstreffer. Nach einer Hereingabe von rechts durch Raphael Obermair konnte Bonmann die Kugel nur nach vorne abwehren, Maximilian Rohr war zur Stelle, schob unbedrängt aus sechs Metern ins rechte untere Eck ein (68.). Im Anschluss an eine Ecke von rechts durch Ole Käuper kam Meris Skenderovic am zweiten Pfosten aus sieben Metern zum Schuss, doch Bonmann war auf dem Posten (79.). Im direkten Gegenzug traf Bekiroglu zum 3:1 (79.). Ein langer Ball von Steinhart aus der eigenen Hälfte hatte Mölders angenommen und weitergeleitet, das Geburtstagskind lief alleine auf Coppens zu, ließ dem FCC-Keeper keine Chance. In der 85. Minute konnte Marius Grösch gerade noch gegen Mölders das 4:1 verhindern, als er im Strafraum ihm beim Schuss den Ball vom Fuß grätschte. Damit blieb es beim 3:1, mit dem die Löwen seit langem wieder zwei Siege in Folge feierten und einen wichtigen Schritt in Richtung Tabellenmittelfeld gingen.
STENOGRAMM, 8. Spieltag, 14.09.2019, 14 Uhr
TSV 1860 München – FC Carl Zeiss Jena 3:1 (2:0)
1860: 39 Bonmann (Tor) – 25 Willsch, 4 Weber, 23 Rieder, 36 Steinhart – 17 Wein, 20 Bekiroglu – 16 Kindsvater, 24 Ziereis, 33 Klassen – 9 Mölders.
Ersatz: 1 Hiller (Tor) – 7 Lex, 10 Gebhart, 11 Greilinger, 13 Erdmann, 14 Dressel, 21 Owusu.
FCC: 22 Coppens – 14 Bock, 30 Maranda, 15 Grösch, 21 Schorr – 31 Obermair, 26 Zejnullahu, 3 Rohr, 27 Günther-Schmidt – 7 Gabriele 11 Donkor.
Ersatz: 1 Niemann (Tor) – 6 Käuper, 9 Eckardt, 10 Hammann 20 Kircher, 23 Skenderovic, 28 Pagliuca.
Wechsel: Lex für Kindsvater (52.), Erdmann für Weber (67.), Dressel für Ziereis (77.) – Käuper für Donkor (46.), Skenderovic für Gabriele (64.), Hammann für Bock (84.).
Tore: 1:0 Weber (16.), 2:0 Weber (35.), 2:1 Rohr (68.), 3:1 Bekiroglu (79.).
Gelbe Karten: –.
Zuschauer: 15.000 Grünwalder Stadion (ausverkauft)..
Schiedsrichter: Lukas Benen (Nordhorn); Assistenten: Marius Schlüwe (Laatzen), Daniel Fleddermann (Nordhorn).