Was könnte schöner sein, als ein Heimsieg zur Wiesn? Während selbst Löwen-Trainer Daniel Bierofka sich großzügig zeigte und der Mannschaft einen Oktoberfestbesuch genehmigte, haderte FCK-Coach Boris Schommers mit den „drei Eigentoren“, die sein Team erzielt habe.
Löwen-Trainer Daniel Bierofka war nach dem Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern „sehr stolz auf die Mannschaft“. Sie habe leidenschaftlich und emotional gespielt. „Vor allem den beiden Youngsters Fabian Greilinger und Leon Klassen, beide erst 18 und 19 Jahre, gehört ein Sonderlob. Natürlich auch dem Rest der Mannschaft! Wir wussten, dass wir einen guten Tag erwischen müssen.“ Dass während der 90 Minuten nicht alles rund lief, musste auch der 40-Jährige einräumen. „Nach dem 2:0 haben wir es selbst nochmals spannend gemacht. Aber wir haben uns das Glück mit Emotionalität und Leidenschaft erarbeitet. Dort müssen wir am Montag in Würzburg weitermachen.“ Nach diesem Erfolg zeigte sich Bierofka großzügig.„Die Mannschaft darf auf die Wiesn – aber mit angezogener Handbremse. Zwei Maß sind erlaubt, weil wir erst am Montag wieder spielen.“ Neben den Youngsters strich der Löwen-Coach auch Timo Gebhart heraus. „Er hat viel defensiv gearbeitet. Vorne sorgt er immer für Unruhe und holt Freistöße raus. Natürlich war das Tor zum 3:1 sehr wichtig!“ Nicht nur mit dem jungen Klassen auf der Außenverteidigerposition zeigte sich Bierofka zufrieden, auch mit Marius Willsch, der normalerweise eher offensiv seine Qualitäten besitzt. „Masch hat super verteidigt gegen einen Stürmer wie Pick, der immerhin schon sieben Saisontore erzielt hat. Herbert Paul und Phillipp Steinhart müssen um ihre Position kämpfen“, kündigte er den Stammverteidigern einen Konkurrenzkampf an. Auch das Experiment mit Tim Rieder im Mittelfeld wertete Bierofka als gelungen. „Er ist sehr laufstark. Was er mit Daniel Wein abgeräumt hat, war der Wahnsinn.“
SPIELBERICHT Wiesnheimsieg! Die Löwen bezwingen Lautern mit 3:1.
FCK-Trainer Boris Schommers sprach davon, dass sich seine Mannschaft selbst geschlagen hätte. „Wir haben quasi drei Eigentore erzielt. Nachdem wir gut ins Spiel gekommen sind, war das 0:1 in der 7. Minute ein Nackenschlag.“ Danach hätten die Roten Teufel gute Möglichkeiten und größere Spielanteile gehabt. „In der Halbzeit haben wir zwei, drei Punkte angesprochen. Direkt nach Wiederanpfiff hatten wir einen guten Abschluss durch Skarlatidis, machen dann im Gegenzug erneut ein Eigentor.“ Vielleicht wäre etwas drin gewesen, wenn „länger das 2:1 steht. Das 3:1 war dann entscheidend!“ Seine Mannschaft hätte sich auch danach nicht aufgegeben, „aber der Ball wollte nicht über die Linie oder der Torwart war da. So fahren wir jetzt mit vielen Erkenntnissen nach Hause.“
„Ich hab‘ mich riesig gefreut“, beschrieb Timo Gebhart seine Gefühle nach dem Tor zum 3:1. „Aber wichtiger ist, dass wir gewonnen haben.“ Fußballerisch sei noch einige Luft nach oben. „Heute ging alles über den Kampf. Wir haben Lautern gut angelaufen, viele Bälle gewonnen und es defensiv gut gemacht. Läuferisch waren wir top“, analysierte der 30-Jährige. „An den Kontern müssen wir noch arbeiten, um sie besser auszuspielen.“ Nach Eigeneinschätzung sei er erst bei 70 bis 80 Prozent. „Ich habe alles gegeben und gezeigt, dass es immer besser wird. Ich muss Geduld haben und einfach weiter Gas geben.“ Zu diesem Zeitpunkt wusste Gebhart noch nicht, dass der Trainer einen Wiesnbesuch mit „Vollbier“ genehmigen würde. „Wenn du kein Maß trinken kannst, brauchst du nicht auf die Wiesn“, gab er seine Meinung wieder. „Außer zum Karussell fahren mit meiner Tochter! Ich denke aber, dass wir es erlaubt bekommen. Wenn nicht heute, wann dann?“, so seine Frage in die Runde.