Die Löwen bezwangen in einem mitreißenden Wiesnheimspiel den 1. FC Kaiserslautern mit 3:1. Unter kräftiger Mithilfe der Pfälzer gelangen nach Abschlüssen von Sascha Mölders (7.) und Benjamin Kindsvater (48.) die ersten beiden Treffer. Letzlich waren es Eigentore von Dominik Schad und Ndongo Matuwila. Nach dem Anschlusstreffer von Carlo Sickinger (51.) stellte Timo Gebhart postwendend den alten Abstand wieder her (52.).
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste im Wiesnheimspiel gegen Kaiserslautern verletzungsbedingt auf Quirin Moll (Reha nach Kreuzbandriss), Nico Karger (Sehnenriss), Semi Belkahia (Kreuzbandriss) und Herbert Paul (Knieprobleme) verzichten, Phillipp Steinhart fehlte wegen einer Gelb-Roten Karte. Kurzfristig fiel wegen einer Oberschenkelverletzung auch Stefan Lex aus. Erik Weeger und Marco Raimondo-Metzger sammelten tags zuvor bei der 0:2-Niederlage in Wasserburg in der U21 Spielpraxis. Nicht im Kader standen Noel Niemann und Niklas Lang. Gleich vier Veränderungen gab es in der Startelf gegenüber der 1:2-Auswärtsniederlage in Duisburg: Aaron Berzel, Timo Gebhart, Fabian Greilinger und Benjamin Kindsvater kamen für Steinhart, Lex, Dennis Dressel und Prince Owusu zum Einsatz.
STIMMEN Bierofka: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft!“
Spielverlauf: Ausgerechnet aus einem Ballverlust von Tim Rieder, der im Mittelfeld auflief, resultierte die erste FCK-Chance, aber Rieder selbst war es, der den 14-Meter-Schuss von Florian Pick aus halblinker Position am Torraum zur Ecke weggrätschte (3.). Ein Pass von Aaron Berzel aus der eigenen Hälfte in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr sorgte auf anderen Seite in der 6. Minute für Gefahr, aber Lennart Grill war vor Benjamin Kindsvater am Ball (6.). Kurz danach gab es einen Eckball von der rechten Seite durch Daniel Wein. Die Kugel flog durch den Torraum an Freund und Feind vorbei, Sascha Mölders war zur Stelle, sein Schuss konnte Grill zwar parieren, aber von seinem Mitspieler Dominik Schad prallte die Kugel zum 1:0 über die Linie (7.). Ein optimaler Auftakt! Ein Konter in 3:2-Überzahl der Pfälzer unterband Berzel kurz vorm Strafraum mit einem Foul an Carlo Sickinger. Dafür sah der Löwe Gelb (14.). Der anschließende 19-Meter-Freistoß von Simon Skarlatidis aus dem Zentrum landete in der Mauer (15.). In der 24. Minute hielt Christian Kühlwetter von halblinks von der Strafraumkante einfach mal drauf, sein Schuss rauschte knapp am kurzen Pfosten vorbei. Rieder war es sechs Minuten später, der einen Doppelpass im 1860-Strafraum zwischen Kühlwetter und Pick im letzten Moment auf Kosten einer Ecke unterband (30.). In der 32. Minute lief Mölders, bedrängt von Kevin Kraus und Sickinger, in eine Hereingabe von Wein aus dem rechten Halbfeld, doch Grill konnte den Ball gerade noch um den Pfosten lenken. Der Löwen-Stürmer forderte in dieser Szene sogar Elfmeter, den Schiedsrichter Robert Schröder aber nicht gab. Kurz danach war es Rieder, der sich auf der linken Seite durchsetzte, Mölders kam aber in der Mitte einen Schritt zu spät, um seine Hereingabe zu verwerten (35.). Bei einer weiten Flanke von rechts verschätzte sich Hendrik Bonmann etwas, seine Abwehr mit einer Hand am zweiten Pfosten landete bei Pick, dessen Schuss aus spitzem Winkel wurde zur Ecke abgefälscht. Im Anschluss an diese legte Kühlwetter den Ball für Pick ab. Anstatt aus acht Metern sofort abzuschließen, schlug der FCK-Linksaußen nochmals einen Haken, seinen anschließenden Schuss klärte Leon Klassen kurz vor der Linie mit dem Kopf erneut ins Tor-Aus (37.). Die Gäste versuchten zwar weiter, noch vor der Pause den Ausgleich zu erzielen, doch die Sechzger-Abwehr stand sicher, nahm die 1:0-Führung mit in die Kabine.
Kurz nach Wiederanpfiff kam Skarlatidis aus 17 Metern zum Abschluss, sein Schuss schrammte nur hauchdünn am linken Pfosten vorbei (46.). Das Tor fiel auf der anderen Seite und das reichlich kurios. Kindsvater hatte vom linken Strafraumeck abgezogen. Den harmlosen Schuss wollte Ndongo Matuwila wegschlagen, der Ball rutschte ihm aber über den Spann, hoppelte am verdutzten Grill vorbei zum 2:0 ins eigene Netz (48.). Doch die Pfälzer kamen bereits drei Minuten später zum Anschlusstreffer. Pick hatte einmal mehr den Abschluss im Strafraum versäumt, der Abpraller kam zu Sickinger, der aus 17 Metern abzog und zum 1:2 ins rechte Eck am machtlosen Bonmann vorbei traf (51.). Doch die Freude darüber währte nicht lange, bereits im Gegenzug stellte Timo Gebhart den alten Abstand wieder her. Grill hatte eine Greilinger-Flanke vom linken Flügel nach vorne abprallen lassen. Die Kugel fiel dem Allgäuer vor die Füße, der nur noch einschieben musste (52.). Was für ein Auftakt in die 2. Halbzeit! Einen 18-Meter-Freistoß nach Gebhart-Foul fast aus dem Zentrum setzte Wein in die Mauer (67.). Die Löwen kämpften, jede gelungene Aktion, auch in der Defensive, wurde von den Fans frenetisch beklatscht. In der 79. Minute hatte Kühlwetter den erneuten Anschluss auf dem Fuß, doch nach Sickinger-Flanke scheiterte der Stürmer an Bonmann, der auch wenig später gegen den eingewechselten Hendrick Zuck im Eins-gegen-Eins Sieger blieb (84.). In der Schlussminute scheiterten Kindsvater und der eingewechselte Markus Ziereis mit Schüssen von der Strafraumgrenze an Grill. Somit brachten die Löwen den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit, können nun ihren Erfolg auf dem Oktoberfest feiern.
STENOGRAMM, 10. Spieltag, 28.09.2019, 14 Uhr
TSV 1860 München – 1. FC Kaiserslautern 3:1 (1:0)
1860: 39 Bonmann (Tor) – 25 Willsch, 4 Weber, 22 Berzel, 33 Klassen – 17 Wein, 10 Gebhart, 23 Rieder – 16 Kindsvater, 9 Mölders, 11 Greilinger
Ersatz: 1 Hiller (Tor) – 8 Seferings, 13 Erdmann, 14 Dressel 21 Owusu, 24 Ziereis, 34 Böhnlein.
FCK: 1 Grill (Tor) – 20 Schad, 5 Kraus, 4 Matuwila, 3 Sternberg – 26 Bachmann, 25 Sickinger, 17 Hemlein, 10 Skarlatidis, 11 Pick – 24 Kühlwetter.
Ersatz: 30 Spahic (Tor) – 7 Starke, 8 Fechner, 9 Thiele, 18 Röser, 21 Zuck, 38 Jonjic.
Wechsel: Owusu für Gebhart (77.), Ziereis für Mölders (87.), Dressel für Kindsvater (90.) – Thiele für Hemlein (60.), Zuck für Skarlatidis (69.), Röser für Bachmann (78.).
Tore: 1:0 Schad (7., Eigentor), 2:0 Matuwila (48., Eigentor), 2:1 Sickinger (51.), 3:1 Gebhart (52.).
Gelbe Karten: Berzel – Hemlein, Kraus, Sternberg, Zuck.
Zuschauer: 15.000 Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover); Assistenten: Jan Neitzel-Petersen (Hamburg), Fabian Porsch (Hamburg).