Die Löwen setzten ihre Ungeschlagen-Serie auch im zwölften Spiel fort, mussten aber beim 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg am Ende um den Punkt zittern. Aaron Berzel hatte vor der Pause die Führung erzielt (32.), Jürgen Gjasula glich per Foulelfmeter nach einer Stunde aus (60.). In der Schlussphase spielten beide Teams mit offenem Visier, den Lucky Punch konnte aber keines erzielen.
Personal: Löwen-Cheftrainer Michael Köllner musste im Heimspiel gegen Magdeburg verletzungsbedingt auf Simon Seferings (Muskelverletzung), Timo Gebhart (Achillessehnenprobleme), Daniel Wein (Muskelverletzung), Markus Ziereis (Oberschenkelverletzung) und Semi Belkahia (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) verzichten. Marius Willsch fehlte wegen seiner 5. Gelben Karte. Erik Weeger, Niklas Lang, Fabian Greilinger und Tom Kretzschmar sammelten Spielpraxis in der U21. Benjamin Kindsvater, der nach seiner Verletzung noch Trainingsrückstand hat, stand nicht im 18er-Kader. Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Meppen gab es zwei Veränderungen: Für den gesperrten Willsch kam Herbert Paul ins Team, für den verletzten Wein spielte Tim Rieder von Beginn an.
STIMMEN Köllner: „Wir haben das Minimalziel erreicht!“
Spielverlauf: Erstmals gefährlich wurde es in der 3. Minute nach einem Querschläger von Jürgen Gjasula als letzter Mann. Doch der Magdeburger Mittelfeldspieler konnte gegen Sascha Mölders, der freie Bahn hatte, die Situation selbst bereinigen. Eine Flanke von Phillipp Steinhart aus dem linken Halbfeld verpasste Mölders am langen Eck nur knapp (7.). Noch besser die Möglichkeit in der 14. Minute. Nach einem Pass in die Tiefe von Herbert Paul kam Mölders im Strafraum zum Abschluss, strauchelte aber bei seinem Schuss durch Gegnereinwirkung und brachte so keinen Druck auf den Ball. Der Löwen-Routinier forderte zwar Elfmeter, doch Schiedsrichter Tobias Fritsch ließ weiterlaufen. Einen 20-Meter-Freistoß setzte Gjasula in der 16. Minute in die Mauer und auch der Nachschuss von Rico Preißinger wurde von der 1860-Defensive geblockt (16.). Nur selten ließen die Magdeburger den Löwen Platz für ihr schnelles Umschaltspiel. Ein hohes Zuspiel von Dennis Dressel in die Tiefe verpasste der gestartete Stefan Lex im Strafraum per Kopf nur knapp (24.). Aber mehr als Halbchancen sprangen nicht heraus. So auch in der 32. Minute, als Mölders Efkan Bekiroglu in der Mitte bediente, Brian Koglin die brenzlige Situation auf Kosten einer Ecke bereinigen konnte. Diese trat Lex von rechts, Dennis Erdmann kam am zweiten Pfosten zum Kopfball, Aaron Berzel lenkte dann die Kugel, ebenfalls per Kopf, zum 1:0 ins Magdeburger Tor ab (32.). Wenn aus dem Spiel heraus nicht viel geht, ist ein Standard immer ein probates Mittel! In der 40. Minute tauchte plötzlich Sören Bertram halbrechts im Löwen-Strafraum im Vollsprint auf, Erdmann konnte ihn abdrängen, Marco Hiller verkürzte den Winkel, wehrte den Sechs-Meter-Schuss ab. In der Nachspielzeit gab’s für die Gäste fünf Meter vorm rechten Strafraumeck nochmals einen Freistoß. Bertram schoss direkt, der Ball ging aber einen halben Meter übers rechte Kreuzeck (45.+1). Danach war Pause.
FCM-Coach Claus-Dieter Wollitz brachte mit Sirlord Conteh und Christian Beck zwei frische Stürmer. Die erste Chance des zweiten Durchgangs hatten aber trotzdem die Löwen. Lex kam rechts bis zur Grundlinie, legte in den Rückraum auf Tim Rieder, dessen Schuss aus 15 Metern aufs kurze Eck fehlte aber die Wucht, um Morten Behrens ernsthaft in Bedrängnis zu bringen (48.). Glück hatten die Sechzger drei Minuten später, als ein Freistoß aus dem linken Halbfeld von Bertram alle im Zentrum verpassten, der Ball nur knapp am langen Pfosten vorbeiging (51.). In der 56. Minute konterten die Löwen in Überzahl, Mölders traf auch, doch Assistent Marc-Philipp Eckermann hatte die Fahne gehoben. Abseits! Kurz danach kam Hiller nach einem weiten Ball auf Bertram aus seinem Tor, verpasste die Kugel, der Magdeburger Stürmer ging dabei zu Boden und Schiedsrichter Tobias Fritsch zeigte zum Entsetzen der Löwen auf den Elfmeterpunkt (59.). Gjasula lief an, verlud Hiller und traf zum 1:1 aus (60.). Nach einem Konter gegen die aufgerückte 1860-Abwehr kam Conteh aus 21 Metern zum Schuss, setzte die Kugel aber neben den rechten Pfosten (64.). In der 66. Minute lief Beck nach einer misslungenen Verteidigungsaktion von Dennis Erdmann gegen Conteh alleine auf Hiller zu, lupfte den Ball am Keeper vorbei, aber auch am Tor. Auf der anderen Seite zielte Lex aus halbrechter Position mit seinem 14-Meter-Schuss knapp am rechten Pfosten vorbei (67.). Beide Teams hatten nun das Visier hochgeklappt, drängten auf die Entscheidung. In der 69. Minute entschied der Unparteiische auf Handspiel, Steinhart legte sich den Ball zurecht, Fritsch sprach dann aber nochmals mit seinem Assistenten Eckermann und nahm die Entscheidung zurück. Die Diskussionen gingen aber weiter. Erst nach drei Minuten wurde die Partie mit Schiedsrichterball fortgesetzt. In der 73. Minute verlängerte Bekiroglu eine Hereingabe von Steinhart aus 13 Metern aufs Tor, ein Magdeburger grätschte dazwischen, die Kugel trudelte um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei. Eine Hereingabe von rechts durch Mölders klärte Koglin vor Prince Owusu zur Ecke (75.). Die anschließende Hereingabe köpfte Berzel übers Tor (76.). Auf der Gegenseite sprang Marcel Costly an einer Flanke von rechts durch Tarek Chahed vollkommen am langen Pfosten vorbei (77.). Einen 21-Meter-Freistoß von rechts mit links durch Steinhart getreten, lenkte Behrens übers rechte Kreuzeck. Im Anschluss an die Ecke flankte Lex von rechts ins Zentrum, Felix Weber kam zum Kopfball, setzte die Kugel aber links neben das Tor (79.). Nach einem weiten Ball auf Conteh hatten sowohl Weber als auch Bertzel die Orientierung verloren, doch Hiller war im Eins-gegen-Eins zur Stelle, klärte zur Ecke (83.). Kurz darauf lief Conteh nach einem Abstimmungsfehler in der Hintermannschaft erneut alleine auf Hiller zu, der blieb lange stehen, lenkte den Schuss des Magdeburgers aus sechs Metern irgendwie über die Latte (84.). In der Schlussphase passierte nicht mehr viel. Die Löwen blieben damit im zwölften Spiel in Folge ungeschlagen.
STENOGRAMM, 25. Spieltag, 23.02.2020, 13 Uhr
TSV 1860 München – 1. FC Magdeburg 1:1 (1:0)
1860: 1 Hiller (Tor) – 22 Berzel, 23 Rieder, 13 Erdmann – 28 Paul, 20 Bekiroglu, 14 Dressel, 36 Steinhart – 7 Lex – 9 Mölders, 19 Niemann.
Ersatz: 39 Bonmann, (Tor) – 4 Weber, 5 Moll, 18 Karger, 21 Owusu, 33 Klassen, 34 Böhnlein.
FCM: 12 Behrens (Tor) – 5 Müller, 10 Gjasula 4 Koglin– 24 Chahed, 8 Jacobsen, 6 Rother, 21 Preißinger, 9 Costly – 20 Bertram, 7 Roczen.
Ersatz: 1 Brunst (Tor) – 11 Beck, 17 Conteh, 19 Bell Bell, 22 Osei Kwadwo, 23 Laprevotte, 27 Möschl, 29 Perthel.
Wechsel: Owusu für Niemann (65.), Weber für Erdmann (74.), Moll für Bekiroglu (86.) – Conteh für Rother (46.), Beck für Roczen (46.), Möschl für Bertram (86.).
Tore: 1:0 Berzel (32.), 1:1 Gjasula (60., Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Rieder, Bekiroglu, Hiller, Erdmann, Mölders – Jacobsen, Wollitz, Costly, Rother, Conteh, Gjasula, Koglin, Müller.
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Mainz); Assistenten: Jonas Brombacher (Wittlingen), Marc-Philipp Eckermann (Winnenden).