Sowohl Löwen-Trainer Michael Köllner als auch Würzburgs Coach Michael Schiele zeigten sich zufrieden mit dem Auftritt ihrer Mannschaft im Toto-Pokal-Endspiel, wenn am Ende auch nur einer jubeln konnte. Der Oberpfälzer freute sich über den ersten Toto-Pokal-Sieg des TSV 1860 München, sieht sein Team in einem „guten Modus“.
SPIELBERICHT Löwen feiern Toto-Pokal-Sieg gegen Würzburg nach Elfmeterschießen.
„Am Ende war es für uns ein nicht unverdienter Sieg“, fand Löwen-Chefcoach Michael Köllner. Beide Mannschaften hätten in der 1. Halbzeit ein „extremes Laufpensum, eine hohe Laufbereitschaft“ abgespult. Der 50-Jährige konnte dabei keinen Klassenunterschied ausmachen. „Es war ein ausgeglichenes Spiel, bei dem wir die besseren Torchancen auf unserer Seite hatten mit Mölders und Dressel. Da hätten wir schon in Führung gehen können.“ Würzburg sei über das ganze Spiel hinweg mit Standards gefährlich gewesen, „sei es durch Ecken oder durch seitliche Freistöße. Das war schwer zu verteidigen. Leider fiel so auch das 0:1, nachdem wir vorher durch Dressel noch eine gute Chance gehabt haben.“ Der Freistoß sei super geschossen gewesen. „Danach hat man gesehen, dass wir trotzdem gewillt sind, das Spiel zu gewinnen.“ Die Partie sei hin- und hergewogen, beide Teams hätten ihre Möglichkeiten gehabt. „Wir haben es dann doch geschafft, dass wir über Greilinger ein Last-Minute-Jokertor geschossen haben“, freute er sich für den 19-jährigen Angreifer. „Dadurch konnten wir uns das Elfmeterschießen sichern, indem wir wussten, dass wir mit Marco Hiller einen extremen Fachmann für dieses Gebiet zwischen den Pfosten haben. Dass er natürlich gleich die ersten beiden hält, war gut.“ Köllner zeigte sich glücklich, „dass wir zum ersten Mal für 1860 München den Toto-Pokal gewinnen konnten. Das ist ein toller Wettbewerb, weil jeder Verein dadurch die Chance hat, in den DFB-Pokal einzuziehen.“ Der Sieg sei nach fünf harten Wochen der Vorbereitung sehr wichtig gewesen. „Wir wollten uns belohnen, hatten in dem Spiel immer das Gefühl, dass wir gut unterwegs sind gegen eine gute Mannschaft. Wir hatten hinten raus sogar mehr Körner als der Zweitligist. Das ist wichtig.“ Sein Team sei in einem guten Modus.
Würzburgs Trainer Michael Schiele ärgerte sich, dass sein Team die 1:0-Führung nicht über die Zeit gebracht hatte. „Ein Spiel ist erst zu Ende, wenn der Schiedsrichter pfeift“, sagte er. Seine Mannschaft hatte er „über 89 Minuten“ gut im Spiel gesehen. „Wir haben dem Gegner keine Torchancen zugelassen. Vielleicht eine von Lex in der 2. Halbzeit“, rechnete er vor. „Vor der Pause haben wir das Spiel bestimmt, hatten gute Ballbesitzphasen, nur müssen wir besser zum Torabschluss kommen.“ Im zweiten Durchgang sei dann das 1:0 durch einen Standard gefallen. „Das war sehr schön“, lobte Schiele Torschütze Arne Feick. „Wir hätten aber das 2:0 machen müssen“, monierte er. „Der Kopfball an den Pfosten muss eigentlich rein.“ Besonders ärgerte den Fußball-Lehrer eine 3:2-Situation in der 88. Minute. „Vor dem Tor müssen wir nochmals quer spielen, dann wäre Luca Pfeiffer im Eins-zu-Eins gegen den Torwart gewesen. Da ist er normalerweise eiskalt.“ Das rächte sich kurz danach. „Das war alles Ping-Pong“, beschrieb der Coach die Szene, „und dann bekommen wir noch das 1:1. Im Elfmeterschießen haben wir gleich die ersten beiden Elfmeter verschossen, die der Torwart hält. Sie waren aber auch nicht sonderlich präzise getreten. Dann wird es natürlich schwer, noch zu gewinnen. Von daher Glückwunsch an die Sechzger. Wir müssen das Spiel abhaken und in Zukunft über 90 Minuten eine bessere Leistung abrufen und das Tor besser verteidigen und vorne die Chancen besser ausspielen“, so sein Resümee.