Am Ende gewann nicht unbedingt die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft. Sowohl 1860-Trainer Michael Köllner als auch SGD-Coach Markus Kauczinski sprachen von einem intensiven Spiel bei widrigen Platzverhältnissen.
Löwen-Chefcoach Michael Köllner war alles andere als zufrieden nach der Ersten Auswärtsniederlage der Saison. „Es war ein extrem hart umkämpftes Spiel. Von Beginn an hat man gemerkt, dass beide Mannschaften Feuer reinlegen.“ Sein Team habe es in der 1. Halbzeit gut geschafft, Druck aufzubauen und für den Gegner wenig Möglichkeiten im Spielaufbau zuzulassen. „Wir sind dann selbst durch Steinhart, als die Situation bereits bereinigt schien, in Führung gegangen.“ Beim Ausgleich hätte sich Daniel Wein, nachdem er bereits Gelb vorbelastet war, nicht getraut, Yannick Stark entsprechend zu attackieren. „Dadurch hat das Ganze seinen Lauf genommen, zwei, drei Spieler haben nicht gut nach vorne verteidigt“, monierte der 50-Jährige. „Am Ende hat dann ein toller Schuss von Stark zum 1:1 geführt.“
SPIELBERICHT Trotz Führung: Löwen verlieren 1:2 in Dresden.
Sein Team hätte danach noch „den einen oder anderen guten Konter“ gehabt mit Chancen für Sascha Mölders und Stefan Lex. „Wir hatten viele Umschaltmomente in der 1. Halbzeit, wo wir einfach im drittletzten oder vorletzten Pass schlecht waren“, bilanzierte Köllner. „Das lag sicher auch am Platz. Aber auf der anderen Seite haben wir auch keine guten Entscheidungen getroffen, die am Ende zu klaren Torchancen geführt hätten. Dann läufst du den Dingen hinterher.“
Auf der anderen Seite erwähnte der Oberpfälzer den Kopfballtreffer der Dresdener und die Parade von Marco Hiller kurz vorm Seitenwechsel. „Dadurch war es ein hochintensives 1:1 zur Pause.“ Die 2. Halbzeit habe mit einer „Riesenchance“ für Mölders begonnen. „Wenn wir mit 2:1 in Führung gehen, kann das Spiel einen ganz anderen Verlauf für uns nehmen“, ärgerte sich Köllner über die verpasste Möglichkeit. Es habe sich danach ein ausgewogenes Spiel entwickelt. „Beide Mannschaften haben um jeden Zentimeter bei dem schwierigen Platz gekämpft.“ Das 1:2 bezeichnete der Löwen-Coach als „Slapstick“. „Es war ein glücklicher Treffer für Dresden.“ Danach hätten die Hausherren die Führung „körperlich gut verteidigt mit ihren drei großen Innenverteidigern. Leider haben wir es nicht geschafft, noch das 2:2 zu erzielen. So steht am Ende eine bittere Niederlage, weil die Mannschaft alles gegeben hat.“
Dagegen war es für Dynamo-Trainer Markus Kauczinski, dessen Team als Topfavorit in die Saison gestartet war, ein wichtiger Sieg. „Keiner hat sich irgendwas geschenkt auf wirklichem schlechtem Boden. Da war es nicht leicht, Fußball zu spielen.“ Sein Team habe den Kampf angenommen, hätte aber 20 bis 25 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden.“ Über weite Teile sei es eine ausgeglichene Partie gewesen. „In der 2. Halbzeit haben wir kaum etwas zugelassen, sehr gute Spielkontrolle gehabt, ohne aber wirklich selbst gefährlich zu werden und klar durchzukommen“, resümierte der Gelsenkirchner. Beide Mannschaften hätten sich weitgehend neutralisiert. „Dann haben wir den Moment auf unserer Seite, wo Ransford abschließt. Unterm Strich glaube ich, dass es gerade aufgrund der 2. Halbzeit ein verdienter Sieg für uns war in einem hart umkämpften Spiel.“ In Zukunft, so stellte er abschließend klar, erwarte er von seinen Jungs immer „diese Intensität“ wie in der Partie gegen die Löwen.