Nach fünf Auswärtsspielen ohne Niederlage hat es die Löwen bei der SG Dynamo Dresden wieder erwischt. Dabei begann alles nach Plan. Phillipp Steinhart erzielte in der 27. Minute die Führung (27.). Doch der Ex-Löwe Yannick Stark glich bereits sechs Minuten später aus (33.). Den Siegtreffer für die Sachsen erzielte Ransford-Yeboah Königsdörffer nach einem Querschläger im 1860-Strafraum (70.).
Personal: Löwen-Cheftrainer Michael Köllner musste in Dresden auf Niklas Lang (Aufbautraining), Martin Pusic (Mittelhandbruch), Tim Linsbichler (Aufbautraining) und Marius Willsch (muskuläre Probleme).verzichten. Nicht den Sprung in den 18er-Kader schafften der dritte Torhüter György Szekely, Ahanna Agbowo, Milos Cocic und Maxim Gresler. Im Vergleich zur zum 6:1-Sieg gegen Halle gab’s nur eine Änderung in der Startelf: Erik Tallig kam für Fabian Greilinger ins Team.
STIMMEN Köllner: „Wir haben keine guten Entscheidungen getroffen!“
Spielverlauf: Beide Mannschaften störten früh, versuchten den Gegner unter Druck zu setzen und Fehler zu produzieren. Das gelang aber in der Anfangsphase nicht, weil beide Teams sehr konzentriert nach hinten arbeiteten. Den ersten Torschuss auf Seiten der Löwen versuchte Erik Tallig in der 13. Minute. Sein Abschluss aus 23 Metern wurde jedoch geblockt. Eine Direktabnahme von Phillipp Steinhart nach Tallig-Flanke traf ebenfalls nur einen Dresdener (15.). In der 19. Minute unterband Daniel Wein vorm linken Strafraumeck eine Kontersituation, als er Jonathan Meier an der Schulter festhielt und dafür die Gelbe Karte sah. Den anschließenden Freistoß setzte Marvin Stefaniak über den Querbalken (20.). Nach einem sehenswerten Konter passte Dennis Dressel halbrechts auf Stefan Lex, dem versprang aber bei der Ballannahme der Ball. Sebastian Mai klärte im Fallen, aber genau auf Phillipp Steinhart, der gegen Stefaniak aus 18 Metern zum Abschluss kam. Der Schuss des Verteidigers mit seinem schwächeren rechten Fuß schlug genau neben dem linken Pfosten zum 1:0 ein (27.). Die Freude währte nicht lange. In der 33. Minute ließen die Sechzger Ex-Löwe Yannick Stark ungestört von links in die Mitte laufen. Der Mittelfeldspieler zog dann aus 20 Metern flach ab und traf unhaltbar für Marco Hiller ins linke untere Eck zum 1:1. Kurz danach kam Mölders nach Steinhart-Zuspiel halbrechts zum Abschluss, sein Schuss wurde aber geblockt. Den schwer zu nehmenden Abpraller setzte Lex von der Strafraumkante neben das Tor (34.). In der 42. Minute wurde auch Mai nicht konsequent angegriffen. Aus 26 Metern hielt der Innenverteidiger mit Vollspann drauf, doch Hiller machte sich lang, parierte den Schuss zur Ecke. Diese brachte Stefaniak von rechts vors Tor, Mai setzte sich im Kopfballduell gegen Sascha Mölders durch, traf aber nur die Latte (42.). In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit hatte Dresden nochmals eine gute Gelegenheit. Patrick Weihrauch setzte sich auf der linken Seite durch, Philipp Hosiner verpasste jedoch die Hereingabe knapp, sodass Stephan Salger auf Kosten einer Ecke die Gefahr bereinigen konnte. Nach dieser, die nichts einbrachte, schickte Schiedsrichter Florian Lechner die beiden Teams in die Kabine.
Fast wäre den Löwen kurz nach Wiederanpfiff das 2:1 gelungen. Eine zu kurz abgewehrte Ecke hob Erik Tallig zurück in den Strafraum, Mölders kam an der Torraum-Grenze mit der Fußspitze an die Kugel, doch Keeper Kevin Broll parierte den Schuss (48.). Ein Schuss von Tallig aus 20 Metern rutschte ihm in der 56. Minute über den linken Spann, ging weit über das SGD-Gehäuse. Im Anschluss an eine Ecke von rechts durch Quirin Moll kam Richy Neudecker halblinks an der Strafraumgrenze zum Schuss, seine Direktabnahme aufs kurze Eck wurde aber sichere Beute von Broll (64.). nach einem weiten Ball hatte Weihrauch auf der linken Seite viel Platz, seine flache Hereingabe klärte die Löwen-Defensive jedoch zur Ecke. Daraus entwickelte sich die glückliche Führung für Dynamo. Mölders sprang beim Klärungsversuch der Ball ans Schienbein, wodurch er einen Querschläger im Strafraum produzierte, die Kugel landete bei Ransford-Yeboah Königsdörffer, der halblinks aus acht Metern zum 2:1 ins 1860-Tor traf (70.). Hiller parierte in der 83. Minute einen Kopfball des eingewechselten Pascal Sohm aus kurzer Distanz, doch der Stürmer stand ohnehin knapp im Abseits. Ansonsten gingen die Löwen in der Schlussphase mehr ins Risiko, aber taten sich gegen tief stehende Dresdner äußerst schwer. Lediglich nach Standards wurden sie gefährlich. Nach einem abgewehrten Freistoß von Moll aus dem rechten Halbfeld setzte Lex die Direktabnahme von der Strafraumkante weit übers SGD-Tor (87.). Einem 17-Meter-Schuss von Lex fehlte die Power, um Broll ernsthaft in Gefahr zu bringen (89.). So tickte die zeit von der Uhr. Am Ende stand eine 1:2-Niederlage, die erste nach fünf erfolgreichen Auswärtsspielen (vier Siege, ein Unentschieden).
STENOGRAMM, 10. Spieltag, 15.11.2020, 14 Uhr
SG Dynamo Dresden – 1860 München 2:1 (1:1)
SGD: 1 Broll (Tor) – 35 Königsdörffer, 4 Knipping, 6 Hartmann, 26 Mai, 19 Meier – 5 Stark – 13 Stefaniak, 10 Weihrauch, 33 Daferner – 14 Hosiner.
Ersatz: 24 Wiegers (Tor) – 7 Vlachodimos, 9 Sohm, 11 Diawusie, 28 Will, 36 Kulke, 39 Ehlers.
1860: 1 Hiller (Tor) – 17 Wein, 5 Moll, 6 Salger, 36 Steinhart – 13 Erdmann – 8 Tallig, 31 Neudecker, 14 Dressel – 9 Mölders, 7 Lex.
Ersatz: 40 Kretzschmar (Tor) – 11 Greilinger, 21 Ngounou Djayo, 26 Durrans, 27 Belkahia, 28 Mannhardt, 33 Klassen.
Wechsel: Will für Stefaniak (64.), Sohm für Hosiner (77.), Ehlers für Weihrauch (90.) – Greilinger für Neudecker (73.), Ngounou Djayo für Erdmann (85.).
Tore: 0:1 Steinhart (27.), 1:1 Stark (33.), 2:1 Königsdörffer (70.).
Gelbe Karten: Knipping, Hosiner, Hartmann, Königsdörffer – Wein, Mölders, Erdmann, Ngounou Djayo.
Zuschauer: 0 im Rudolf-Harbig-Stadion.
Schiedsrichter: Florian Lechner (Hornstorf); Assistenten: Johannes Schipke (Landsberg-Queis), Christian Allwardt (Kritzmow).