Die Löwen spielten gegen Türkgücü das dritte Remis in Folge. Dabei sah es fast eine Stunde nach einem Sieg aus. FabianGreilinger hatte die Führung erzielt (22.), Petar Sliskovic glich vier Minuten später aus (26.). Als Sascha Mölders direkt nach der Pause das 2:1 gelang (49.), schien alles auf einen Heimsieg hinzudeuten. Doch Schiedsrichter Patrick Hanslbauer zeigte Dennis Dressel nach einem Allerweltsfoul glatt Rot (59.). Die anschließende Überzahl nutzen die Gäste durch Sliskovic zum 2:2-Endstand (70.).
Personal: Löwen-Cheftrainer Michael Köllner musste im Heimspiel gegen Türkgücü auf Niklas Lang (Aufbautraining nach Sprunggelenksverletzung) und Tim Linsbichler (Aufbautraining) verzichten. Nicht den Sprung in den 18er-Kader schafften der dritte Torhüter György Szekely, Ahanna Agbowo, Matthew Durrans, Marco Mannhardt, Milos Cocic und Maxim Gresler. Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Verl gab es zwei Veränderungen. Für Dennis Erdmann und Johann Ngounou Djayo rückten Richard Neudecker und Fabian Greilinger in die Startelf. Die Löwen spielten in weißen Weihnachtstrikots.
STIMMEN Köllner nach dem 2:2 gegen Türkgücü: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft!“
Spielverlauf: Beide Teams begannen mit viel Respekt voreinander, gaben sich gegenseitig wenig Räume. Ein abgefälschter Freistoß aus 25 Metern von Stefan Stangl wurde in der 10. Minute sichere Beute von Marco Hiller. Nach Ablage von Stefan Lex kam Dennis Dressel halblinks im Strafraum aus 14 Metern zum Abschluss, René Vollath wehrte die Kugel zur Seite ab, doch kein Sechziger war zur Stelle (21.). Eine Minute später machten es die Gastgeber besser. Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte – Lex hatte Philipp Erhardt unter Druck gesetzt – legte Daniel Wein links auf Fabian Greilinger raus, der traf aus ähnlicher Position wie zuvor Dressel zum 1:0 ins lange Eck (22.). Die Freude währte nicht lange in der 26. Minute flankte Serdan Sararer von links mit viel Gefühl in die Mitte, wo Petar Sliskovic vollkommen frei aus sechs Metern zum Kopfball kam, Hiller, der zwar dran war, keine Chance ließ. Im Anschluss an eine Freistoßflanke von rechts durch Richy Neudecker kam Phillipp Steinhart zum Kopfball, setzte die Kugel aber deutlich neben das Tor (34.). In der 38. Minute bekamen die Löwen nach einem Foul an Marius Willsch einen Meter vor der Strafraumkante einen Freistoß zugesprochen. Leicht nach links versetzt schloss Quirin Moll mit rechts ab, sein Schuss ging aber knapp übers rechte Kreuzeck. Nach einem Zuspiel von Dennis Dressel versprang Neudecker etwas der Ball, Vollath konnte deshalb vor ihm im Strafraum klären (40.). In der 42. Minute kam Greilinger halblinks zum Abschluss, der Ball wurde abgefälscht, ging knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz danach war Stefan Stangl mit dem Arm am Ball, trotz Protesten der 1860-Spieler verweigerte Schiedsrichter Patrick Hanslbauer den fälligen Elfmeter (43.). Auf der anderen Seite verpasste Sliskovic knapp eine Hereingabe von rechts am langen Eck (45.). Kurz danach war Pause.
Kurz nach Wiederanpfiff die erneute Führung für die Löwen. Phillipp Steinhart hatte aus dem linken Halbfeld geflankt, Sascha Mölders war eingelaufen, setzte die Kugel per Kopf zum 2:1 ins kurze Eck (49.). In der 59. Minute traf Dressel im Zweikampf mit Erhardt den Gegenspieler am Schienbein, zum Entsetzen aller zückte der völlig überforderte Schiedsrichter Hanslbauer die Rote Karte gegen den Sechzger. Kurz danach verpasste Lex das 3:1. Greilinger hatte von links geflankt, sein Drehschuss aus kurzer Distanz ging am kurzen Pfosten vorbei (61.). In der 70. Minute der erneute Ausgleich. Einen Befreiungsschlag des Ex-Löwen Aaron Berzel nahm Sararer auf der linken Strafraumseite gekonnt an, anschließend legte er die Kugel in die Mitte, wo der heranstürmende Sliskovic nur noch einschieben brauchte. Ein Distanzschuss von Berzel aus knapp 30 Metern wurde sichere Beute für Hiller (77.). Die Löwen standen in der Schlussphase massiv um den Strafraum, versuchten das Ergebnis über die Zeit zu bringen. In der 1. Minute der Nachspielzeit kam Tom Boere nach einer Kopfballverlängerung am langen Pfosten zum Schuss, doch Hiller klärte zur Ecke. Das war auch die letzte gefährliche Aktion in einem Spiel, dem ein schwacher und konfuser Schiedsrichter eine entscheidende Wende gab.
STENOGRAMM, 13. Spieltag, 28.11.2020, 14.03 Uhr
1860 München – Türkgücü München 2:2 (1:1)
1860: 1 Hiller (Tor) – 25 Willsch, 5 Moll, 6 Salger, 36 Steinhart – 17 Wein, 14 Dressel –31 Neudecker, 7 Lex, 11 Greilinger – 9 Mölders.
Ersatz: 40 Kretzschmar (Tor) – 8 Tallig, 13 Erdmann, 19 Pusic, 21 Ngounou Djayo, 27 Belkahia, 33 Klassen,.
TGM: 1 Vollath (Tor) – 36 Kusic, 13 Sorge, 22 Berzel, 23 Stangl – 24 Erhardt – 5 Kirsch, 10 Sararer, 17 Fischer – 14 Bouziane, 25 Sliskovic.
Ersatz: 39 Engl (Tor) – 2 Park, 4 Alkan, 9 Boere, 18 Barry, 35 Zorba, 37 Gorzel.
Wechsel: Tallig für Neudecker (62.), Klassen für Greilinger (80.) – Boere für Bouziane (46.), Barry für Kirsch (55.), Park für Kusic (72.).
Tore: 1:0 Greilinger (22.), 1:1 Sliskovic (26.), 2:1 Mölders (49.), 2:2 Sliskovic (70.).
Gelbe Karten: Moll, Greilinger, Hiller, Wein, Köllner – Sorge, Kusic, Sararer, Fischer.
Rote Karte: Dressel (59.).
Zuschauer: 0 im Grünwalder Stadion.
Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Fürth); Assisstenten: Simon Marx (Würzburg), Elias Tiedeken (Neusäß).