Die Löwen erwischen bei Dynamo Dresden einen perfekten Saisonstart, mussten aber am Ende nochmals zittern. Durch ein Eigentor von Kevin Ehlers (8.), und Treffer von Tim Rieder (36.) sowie Marcel Bär (68.) führten die Sechzger bereits 3:0. Dennis Borkowski verkürzte (70.), Bär stellte den alten Abstand wieder her (71.), ehe Manuel Schäffler (73.) und erneut Borkowski (82.) auf 3:4 verkürzten. Das war dann auch der Endstand.
STIMMEN Köllner: „Wir hoffen, dass uns der Sieg in Dresden Rückenwind gibt!“
Personal: Löwen-Trainer Michael Köllner musste in Dresden auf Joseph Boyamba (Adduktorenverletzung) verzichten. Nicht in den 20er-Kader schafften es der dritte Torhüter Julius Schmid, Daniel Wein, Lorenz Knöferl, Devin Sür, Nathan Wicht, Marius Willsch, Milos Cocic und Michael Glück. Sie sammelten zeitgleich Spielpraxis in der U21 bzw. in der U19.
Spielverlauf: Die erste Chance hatten die Sachsen, als Stefan Kutschke von Michael Akoto auf der rechten Seite geschickt worden war, Jesper Verlaat nicht folgen konnte, aber der Torjäger scheiterte mit seinem Schrägschuss aus 14 Metern an Marco Hiller (3.). Mit dem ersten gefährlichen Angriff der Löwen gelang die Führung. Phillipp Steinhart hatte Stefan Lex auf der linken Seite angespielt, der passte scharf in die Mitte auf Fynn Lakenmacher, Kevin Ehlers grätschte dazwischen, bugsierte den Ball zum 1:0 ins kurze Eck des eigenen Tores (8.). Ein Distanzschuss von Kyu-Hyun Park aus 22 Metern ging knapp über den Querbalken des 1860-Gehäuse (13.). Ein Schuss von der Strafraumkante durch Christian Conteh konnte Hiller zum Glück festhalten, da gleich zwei Dynamo-Spieler nachsetzten (16.). Trotzdem gab es Freistoß für Dresden, weil Semi Belkahia zuvor gefoult hatte, der Schiedsrichter Timo Gerach zunächst den Vorteil weiterlaufen ließ. Aus 17 Metern schoss Ahmet Arslan den fälligen Standard um Zentimeter rechts am Löwen-Gehäuse vorbei (17.). In der 21. Minute konterte Dresden nach Ballgewinn von Park am eigenen Strafraum, Arslan steckte auf Kutschke durch, der halblinks frei auf Hiller zulief, aber am überragend reagierenden Löwen-Keeper scheiterte. Fünf Minuten später stieg Kutschke nach Conteh-Flanke von rechts am höchsten, scheiterte aber mit seinem Kopfball aus sechs Metern am glänzend reagierenden Hiller (26.). Nach einer Flanke von rechts durch Tim Rieder kam Steinhart im Rückraum an den Ball, zielte aber aus 16 Metern rechts am Tor vorbei (28.). Lakenmacher legte in der 34. Minute zurück auf Martin Kobylanski, der zog aus 17 Metern sofort ab, doch ein Dresdner Verteidiger fälschte den gefährlichen Schuss übers eigene Tor. Zwei Minuten später das 2:0. Lakenmacher behauptete am rechten Strafraumeck nach Einwurf von Leandro Morgalla den Ball, passte zu Kobylanski, der steckte gleich auf Rieder durch. Der Mittelfeldspieler zog von rechts nach innen, schloss mit links ab und traf ins lange Eck (36.). In der 39. Minute lag der Ball im 1860-Tor, doch Arslan, der einen Pfostenabpraller verwertete, stand dabei klar im Abseits. Dresden drängte vor der Pause auf den Anschluss, doch die Löwen verteidigten alles konstant weg, nahmen das 2:0 mit in die Kabine.
Eine gute Konterchance zu Beginn der 2. Halbzeit vergab Lakenmacher am Strafraum mit einem ungenauen Zuspiel auf Erik Tallig (50.). In der 55. Minute brachte Dresden Ex-Löwe Manuel Schäffler, spielte fortan mit zwei klassischen Mittelstürmern. Glück hatten die Löwen in der 59. Minute, als Dennis Borkowski nicht entscheidend gestört wurde. Sein Rechtsschuss aus 18 Metern ging nur knapp übers rechte Kreuzeck. Julius Kade legte zwei Minuten später von links zurück auf Robin Becker, der kam an der Strafraumkante zum Abschluss, doch Steinhart brachte das Bein dazwischen, fälschte die Kugel entscheidend ins Tor-Aus ab (61.). Nach Zuspiel des eingewechselten Albion Vrenezi kam Tallig halblinks aus elf Metern zum Schuss, aber Stefan Drljaca war auf dem Posten, wehrte den Schuss ab (65.). In der 68. Minute machte auch Marcel Bär seinen Treffer. Akoto hatte den Ball gegen Lakenmacher verloren, der passte in die Tiefe auf Bär, der halbrechts frei vor Drljaca zum 3:0 ins rechte untere Eck traf. Borkowski stellte zwei Minuten später den alten Abstand wieder her (70.). Kutschke hatte den Ball verlängert, Borkowski, ließ Verlaat aussteigen und traf aus spitzem Winkel. Doch die Antwort der Löwen folgte prompt. Quirin Moll passte auf Bär am linken Strafraumeck, der zog nach innen, schloss mit rechts aus 15 Metern ab und traf ins rechte untere Eck zum 4:1 (71.). Keine zwei Minuten später kam Dynamo durch Schäffler erneut auf zwei Tore heran. Kutschke hatte einen Freistoß auf die linke Strafraumseite geschlagen, wo der 33-jährige Ex-Löwe den Ball festmachte und die unsortierte Löwen-Defensive per Flachschuss zum 2:4 überwand (73.). Borkowski gelang in der 82. Minute der Anschlusstreffer. Erst setzte er sich gegen Moll durch, dann traf er von der Strafraumkante unhaltbar für Hiller ins linke Kreuzeck zum 3:4 . Kurz danach vergab Schäffler den Ausgleich, schob den Ball am linken Eck vorbei (83.). Dynamo warf nun alles nach vorne, witterte nochmals Morgenluft.
STENOGRAMM, 1. Spieltag, 23.07.2022, 14 Uhr
SG Dynamo Dresden – 1860 München 3:4 (0:2)
SGD: 23 Drljaca (Tor) – 16 Becker, 4 Knipping, 39 Ehlers, 2 Park – 22 Akoto, 20 Kade, 9 Borkowski, 6 Arslan, 32 Conteh – 30 Kutschke.
Ersatz: 1 Müller (Tor) – 8 Meier, 10 Weihrauch, 14 Lehmann, 15 Kammerknecht, 17 Melichenko, 33 Schäffler 36 Kulke, 37 Batista-Meier.
1860: 1 Hiller (Tor) – 39 Morgalla, 27 Belkahia, 4 Verlaat, 36 Steinhart – 6 Rieder – 8 Tallig, 20 Deichmann, 10 Kobylanski, 7 Lex – 19 Lakenmacher.
Ersatz: 40 Kretzschmar (Tor) – 3 Lang, 5 Moll, 9 Vrenezi, 11 Greilinger, 13 Freitag, 14 Skenderovic, 15 Bär, 22 Lannert.
Wechsel: Schäffler für Conteh (55.), Weihrauch für Arslan (79.), Batista Meier für Becker (84.) – Moll für Deichmann (40.), Bär für Kobylanski (63.), Vrenezi für Lex (63.), Greilinger für Tallig (77.).
Tore: 0:1 Ehlers (8., Eigentor), 0:2 Rieder (36.), 0:3 Bär (68.), 1:3 Borkowski (70.), 1:4 Bär (71.), 2:4 Schäffler (73.), 3:4 Borkowski (82.).
Gelbe Karten: Park, Knipping, Batista Meier – Moll, Hiller.
Zuschauer: 24.046 im Rudolf-Harbig-Stadion.
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau-Queichheim); Assistenten: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach), Henry Müller (Cottbus).