Das Löwen-Jahr im Rückblick: Der Februar. Sportlich war der Monat fast zum Vergessen. Erst im fünften und letzten Spiel gelang der erste Sieg beim FSV Zwickau. Zuvor gab es in vier Partien nur zwei magere Pünktchen. Besonders bitter war die 1:2-Niederlage im Stadtduell gegen Türkgücü München.
Keanu Staude und die Löwen hatten gleich Anfang des Monats eine schlechte Nachricht zu verkraften. Bei dem Mittelfeldspieler, der zuvor beim Auswärtsspiel bei Viktoria Köln noch mit der Vorlage zum Siegtreffer glänzte, wurde im Rahmen einer Untersuchung bei den Mannschaftsärzten der Löwen am 3. Februar eine Myokarditis, im deutschen als Herzmuskelentzündung bekannt, festgestellt. Um keine weiteren Risiken einzugehen, durfte Staude bis auf Weiteres keinen Leistungssport betreiben.
Die Serie des TSV 1860 München von vier Siegen in Folge riss am 6. Februar im Löwen-Duell gegen Eintracht Braunschweig. Mit Windunterstützung hatten die Sechzger durch die Treffer von Marcel Bär (3.) und Phillipp Steinhart (34.) im Grünwalder Stadion zur Pause bereits mit 2:0 geführt. Doch die Niedersachsen konterten nach dem Seitenwechsel, kamen durch Lion Lauberbach (56.) und Jan Hendrik Marx (78.) noch zum Ausgleich. „Der Kopf hat uns einen Streich gespielt, weil wir zu viel wollten. Einzelne Spieler waren blockiert“, hatte Trainer Michael Köllner im zweiten Durchgang ein mentales Problem bei seiner Mannschaft ausgemacht.
Eine besondere Aktion hatten sich die Löwen für ihre treuesten Fans ausgedacht. Ab 9. Februar konnten alle 70 Anhänger, die die Mannschaft ins Trainingslager nach Belek begleitet hatten, ein von den Profis signiertes gemeinsames Gruppenbild (unter Einhaltung der Corona-Abstände) im Ticketing abholen.
Auch beim Auswärtsspiel am 12. Februar beim SV Meppen reichte es nicht für drei Punkte. Damit verpassten die Löwen den fünften Auswärtssieg in Folge. Richy Neudecker sorgte für die Führung (24.), die Mike Feigenspan in der Schlussminute zum 1:1 ausglich. Sechs Ligaspiele in Folge ohne Niederlage war da nur ein schwacher Trost. „Es ist einfach ärgerlich, wenn dir gefühlt in der letzten Sekunde zwei Punkte weggerissen werden“, kommentierte Michael Köllner das Remis.
Nach sechs Spielen ohne Niederlage riss ausgerechnet im Nachholspiel im Münchner Olympiastadion am 16. Februar gegen das insolvente Türkgücü München die Serie. Ein sehenswerter Seitfallzieher von der Strafraumkante brachte die Gastgeber durch Eric Hottmann in der 77. Minute in Front. Sercan Sararer erhöhte mit einem zweifelhaften Foulelfmeter auf 2:0 (86.), ehe Richy Neudecker in der Schlussminute nochmals verkürzen konnte (90.). Zu mehr als dem Anschlusstreffer zum 1:2-Endstand reichte es aber nicht. „Wir sind richtig enttäuscht“, sprach Michael Köllner von einer schmerzhaften Niederlage. „Wir haben es heute nicht geschafft, im eigenen Ballbesitz Kontrolle ins Spiel reinzubringen. Dazu waren wir heute technisch zu schlecht.“
Fünf Tage später am 21. Februar setzte es sogar gegen den Halleschen FC eine 0:2-Heimniederlage. Jan Rafael Shcherbakovski (53.) und ein äußerst fragwürdiger Foulelfmeter, den Michael Eberwein verwandelte (62.), führten zu den Toren für die Gäste. Die Sechzger kämpften bis zum Schluss, brachten aber einfach den Ball nicht über die Linie. „Die Mannschaft hat heute ein anderes Gesicht gezeigt als im Spiel gegen Türkgücü“, fand Coach Michael Köllner. „Wir sind mit einem großen Willen auf den Platz gegangen, haben immer wieder versucht, in den gegnerischen Sechzehner hereinzukommen. Aber heute war das Tor wie vernagelt.“
Die bullled GmbH, Hersteller einzigartiger LED Displays und Werbetechnik, wurde am 23. Februar als LöwenPartner vorgestellt. Fast zeitgleich wurde eine Bautafel als großes Dankeschön für die löwenstarke Arbeit aller beteiligten Handwerker bei der Sanierung des Nachwuchsleistungszentrums enthüllt. Unter dem Motto „Gemeinsam stark fürs NLZ“ versammelten sich darauf neben die Bayerische noch Pangaea Life, die Nachhaltigkeitsmarke des Hauptsponsors und offizieller Projekt-Förderer, über 30 Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen aus der Löwenfamilie unter der Leitung von Architekt Gerhard Günther und Baustellenkoordinator Gerhard Neumann. Bereits im Juli 2021 war mit den Arbeiten begonnen worden.
Nach vier sieglosen Partien feierten die Löwen am 26. Februar einen versöhnlichen Monatsabschluss. Mit 3:1 behielten sie gegen den FSV Zwickau die Oberhand. Die Schwäne gingen durch den Treffer von Dominic Baumann in der 35. Minute mit 1:0 in Führung. Nach der Roten Karte gegen Lars Lokotsch (47.), der mit einem Kung-Fu-Tritt Niklas Lang niedergestreckt hatte, drehten die Sechzger die Partie, kamen durch Merveille Biankadi (68.), Marcel Bär (72.) und Kevin Goden (90.+1) zu den Toren. Den Platzverweis sah Michael Köllner als Schlüssel. „Danach hat Zwickau das aggressive Mann-auf-Mann-Spiel nach vorne nicht mehr durchziehen können. Am Ende war es eine logische Konsequenz, dass wir gewonnen haben.“