Einer der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte des TSV 1860 München jährt sich am 19. Mai zum 50. Mal: Das Finale im Europapokal der Pokalsieger 1965 im Londoner Wembley-Stadion gegen West Ham United. Trotz der 0:2-Niederlage sind die Löwen stolz auf diesen internationalen Erfolg.
Westham United vs. TSV 1860 München 2:0.
Die Sechzger nehmen das zum Anlass, um dieses Jubiläum gebührend zu feiern. Es soll in diesem Jahr in London zu einer Neuauflage dieses Endspiels kommen. Beide Vereine bemühen sich zurzeit um einen geeigneten Termin. Nähere Informationen folgen.
Es gibt unter dem Titel 50 YEARS, LUCKY TEARS im Fanshop eine kleine, aber feine Fan-Kollektion mit T-Shirt, Schal, Tasse und einem Magneten, die an dieses außergewöhnliche Ereignis in der Löwen-Historie erinnert.
Das Team von Trainer Max Merkel schaltete auf dem Weg nach Wembley nacheinander Union Luxemburg, FC Porto, Legia Warschau und in drei dramatischen Halbfinalspielen den FC Turin aus.
Im Endspiel vor 97.000 Zuschauern, darunter 12.000 Löwen-Fans, hielten die Sechzger bis zur 70. Minute gegen die Ost-Londoner tapfer ein 0:0, obwohl Fredi Heiß wegen einer Verletzung - damals waren noch keine Auswechslungen erlaubt - nur mit halber Kraft spielen konnte. Dann traf West-Ham-Stürmer Alan Sealey, der lediglich als Vertreter eines verletzten Stammspielers zum Einsatz gekommen war, per Doppelschlag zum 2:0 (70. und 72.).
West Ham nutzte nicht nur den Heimvorteil, sondern hatte auch eine außergewöhnliche Mannschaft zu dieser Zeit. Bobby Moore gewann ein Jahr später als Kapitän mit der englischen Nationalelf den Weltmeister-Titel, ebenso wie Geoff Hurst, der im WM-Finale 1966 zum Volksheld wurde. Beim 4:2-Sieg der Engländer gegen Deutschland erzielte er drei Tore, darunter auch der Treffer zum 3:2, der als „Wembley-Tor" in die Geschichtsbücher einging.
Trotz der Final-Niederlage wurden die Löwen in München als „Helden von Wembley" gefeiert. Per Autokorso ging's vom Flughafen im Triumphzug in die Stadt. Dort empfing der damalige Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel Kapitän Rudi Brunnenmeier und Kollegen auf dem Rathausbalkon. Auch die Engländer lobten die Münchner: „Eins der besten Spiele, das je in Wembley stattfand", urteilte der „Daily Express". „Ganz Europa sah, was Fußball sein kann", titelte der „Daily Mirror".
Für die Löwen spielte am 19. Mai 1965 folgende Elf: Petar Radenkovic, Manfred Wagner, Hans Reich, Wilfried Kohlars, Stefan Bena, Otto Luttrop, Fredi Heiß, Hans Küppers, Rudi Brunnenmeier, Peter Grosser und Hans Rebele - große Spieler und Persönlichkeiten, die bis heute unvergessen sind.