Wer Löwe ist, kennt Korbinian Vollmann. Bereits seit 2010 zählte der heute 21-Jährige zum erweiterten Profi-Kader der Löwen, heute ist er fester Bestandteil. Er ist da, wo er immer hinwollte, aber noch lange nicht am Ziel.
Selbstverständlich nicht, schließlich zählt der Kirchheimer mit Anfang 20 nach wie vor zu den Junglöwen im Team von Torsten Fröhling. 13 Einsätze stehen für den offensiven Mittelfeldspieler zu Buche - und ein Tor: „Mein bisher schönster Moment bei den Profis."
Geht es nach Korbi, sollen natürlich weitere Einsätze und Tore folgen. Also folgte Anfang März die Vertragsverlängerung mit dem TSV 1860 München bis 2017. Und „dafür arbeite ich jeden Tag. Ich versuche, das Vertrauen, dass mir der Trainer gegeben hat, zurückzuzahlen und meine Leistung zu bringen."
Der Fußball-Lehrer, der die Nummer 33 der Löwen bereits bei den Amateuren trainierte, hat einen großen Anteil an der Entwicklung der robusten, spielstarken Offensivkraft. „Torsten Fröhling hat mir in der U21 das ein oder andere Mal den Kopf gewaschen. Er hat immer gesagt, dass ich vielmehr kann und dass ich meine Einstellung verbessern muss."
Um das Potential noch besser auszuschöpfen, nahm sich Torsten Fröhling seinen Schützling immer wieder zur Brust, forderte seine volle Konzentration, lehrte ihn besser mit Kritik umzugehen und noch disziplinierter und fokussierter auf den Fußball zu sein.
Mit Erfolg. Rückblick: Anstatt Trainingslager mit der 1. Mannschaft stand für Korbinian Vollmann die Vorbereitung mit der U21 auf die Rückrunde in der Regionalliga auf dem Programm. Gefühlt ein Rückschritt, tatsächlich der erste Schritt in die richtige Richtung. Denn unter „meinem bisher wichtigsten Förderer" bei Sechzig, bei Torsten Fröhling, konnte sich der fast kahlrasierte Blondschopf weiterentwickeln.
Im Sommer 2014 übernahm er das Kapitänsamt im Regionalliga-Team und avancierte in der Hinrunde zum absoluten Führungsspieler für die U21. In 20 Spielen im Grünwalder Stadion erzielte er 14 Tore, legte zehn Mal für seine Teamkollegen auf. „Da bin ich groß geworden", erzählt der 21-Jährige, der seit der U12 für die Löwen kickt.
Während er früher „mit den Öffentlichen in die Schule fuhr und direkt im Anschluss daran zum Trainingsgelände kam, ist Giesing inzwischen nicht nur fußballerisch seine Heimat geworden. Seit kurzem wohnt er auch da. Im Grünwalder Stadion ist er zurzeit aber nur als Zuschauer zu Gast - mit einem lachenden und weinenden Auge: „Es ist schon etwas ganz Besonderes, da zu spielen, allein schon die Derbys. Ich bin stolz darauf, dass ich dort als Kapitän auflaufen durfte."
Als Top-Scorer des Nachwuchsteams empfahl er sich für oben und spielt seitdem mit dem Zweitliga-Team in der Allianz Arena: „Da will natürlich jeder hin." Gemeint ist der Traum vom Fußball-Profi.
„Jetzt möchte ich da etablieren. Mein Vater vergleicht das immer mit einem Haifisch-Becken, in dem ich mich jetzt beweisen muss. Ich habe noch nichts geschafft." Dabei neigt Korbi Vollmann nicht zur Untertreibung, sondern er plädiert bewusst für Realismus.
Der Grund für diese Einstellung liegt auf der Hand - trotz seines noch sehr jungen Alters weiß er, dass der Weg nicht immer gradlinig verläuft, dass man Rückschläge und Niederlagen wegstecken muss.
Ein absoluter Rückhalt dabei ist seine Familie: Mama Dagmar, Papa Herbert und Schwester Daniela sind für Korbi wichtige Unterstützer.
Sei es nach der Zurückversetzung zur U21 oder nach dem Scheitern in der Relegation um den Aufstieg in die Dritte Liga 2013. Was ihm den Antrieb dazu gibt, immer wieder aufzustehen und weiterzukämpfen: „Mein Wille." Im selben Atemzug gibt er mit einem Schmunzeln zu, dass er früher „vielleicht zu ungeduldig" gewesen sei. Heute ist er „hartnäckig und optimistisch. Ich würde nie aufgeben", sagt Korbinian Vollmann.
Genauso geht Korbinian Vollmann auch die nächsten sechs Spiele mit den Löwen - im Kampf um den Klassenerhalt. Gemeinsam für Sechzig.
Korbinian Vollmann war als Kind/Jugendlicher leidenschaftlicher Angler. Anstatt auf Torejagd ging es mit Papa Herbert zum Fischen - u.a. zwei Mal nach Schweden sowie nach Alaska.
So brüllt der Löwe // Korbi #33