Das Löwen-Jahr im Rückblick: Der April. Pech und merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen verhinderten eine bessere Position im Aufstiegsrennen für den TSV 1860 München. Den Monat beendeten die Sechzger mit einem fulminanten 6:0-Auswärtssieg in Duisburg und einem 3:0 zu Hause gegen Havelse. Marcel Bär übernahm zudem die Führung in der Torjägerliste.
Es schien alles nach Plan zu laufen im Heimspiel am 2. April gegen den 1. FC Saarbrücken. Erik Tallig hatte die Löwen in der 74. Minute in Führung gebracht. Die Saarländer wirkten danach kraft- und einfallslos. Trotzdem gelang Sebastian Jacob in der 2. Minute der Nachspielzeit der glückliche Ausgleich zum 1:1-Endstand, womit die Gäste in der Tabelle einen Punkt vor den Sechzgern blieben. 1860-Trainer Michael Köllner hatte ein „richtig gutes Spiel“ seiner Mannschaft gesehen. „Das, was wir uns vorgenommen haben, konnten wir Eins-zu-Eins umsetzen. Wir waren sehr dominant, haben ein sehr gutes Pressing gespielt. Leider mussten wir den späten Ausgleich hinnehmen. Da schütteln wir uns heute. Egal, wie wir uns aufregen, es wird keine andere Wertung des Spiels geben.“
Die Löwen landeten am 10. April beim SC Freiburg einen immens wichtigen 2:1-Sieg, mussten aber bis zum Ende zittern. Dabei beendeten sie die Partie mit zwei Mann mehr auf dem Platz. Bereits in der 14. Minute sah Sandro Braun-Schumacher wegen einer Notbremse Rot. Richy Neudecker brachte die Sechzger mit dem anschließenden Freistoß in Führung (16.), Yannick Deichmann erhöhte auf 2:0 (32.). Eine Unachtsamkeit der 1860-Hintermannschaft nutzte Emilio Kehrer zum Anschlusstreffer (38.). Nach Gelb-Rot gegen Sascha Risch (57.) agierten die Löwen nervös, brachten den Sieg aber über die Zeit. Coach Michael Köllner hatte in der 1. Halbzeit einen „super Fußball“ seines Teams gesehen. „Freiburg hat eigentlich kaum Chancen gehabt. Trotzdem haben wir uns ein blödes Gegentor eingefangen“, ärgerte er sich. Ein 5:1 oder 6:1 für die Sechzger wäre aus seiner Sicht zur Pause möglich gewesen. „Irgendwie war dann in der 2. Halbzeit der Wurm drinnen.“
Die Egger Bau Gruppe, so konnte der TSV 1860 München am 15. April vermelden, sei mit ihrer Tochter Hohe Tauern Immobilien GmbH ab sofort LöwenPartner. Das Unternehmen agiert als Makler für österreichische Immobilien.
Die Löwen verloren am 16. April unglücklich zu Hause mit 2:3 das Spitzenspiel gegen den VfL Osnabrück. Dabei konnten sie einen 0:2 Rückstand – Marc Heider (24.) und Aaron Opaku (35.) hatten getroffen – durch Erik Tallig (41.) und Marcel Bär egalisieren (59.). Danach hatten die Sechzger sogar die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Aber die Gäste blieben eiskalt, kamen in der 79. Minute durch Lukas Kunze zum Siegtor. Trainer Michael Köllner, der aufgrund seiner vierten Gelben Karte für das Coaching während des Spiels gesperrt war, konnte die Partie auf der anschließenden Pressekonferenz wenigstens analysieren. „Bitter!“, nannte er die Niederlage. Natürlich hatte er den Osnabrücker Führungstreffer aus der Pressekabine auf der Galerie über der Haupttribüne als Abseits erkannt und ärgerte sich maßlos, dass das Schiedsrichtergespann das Tor anerkannte. „Ich habe darauf keine Antwort parat, weil wir momentan in jedem Spiel ein Tor kassieren, dass sich am Ende als irregulär herausstellt“, lautete sein Kommentar.
Was für eine Reaktion der Sechzger am 24. April: Mit 6:0 deklassierten sie den MSV Duisburg im eigenen Stadion. Vor der Pause trafen Merveille Biankadi (9.), Marcel Bär per Foulelfmeter (20.) und Stefan Lex (22.). Im zweiten Durchgang erhöhten Yannick Deichmann (50.). Fabian Greilinger (66.) und erneut Bär (70.) zum höchsten Auswärtssieg der Drittliga-Geschichte des TSV 1860 München. Michael Köllner lobte sein Team überschwänglich. „Gratulation und Respekt!“ Gerade nach dem schwierigen Spiel vor einer Woche zu Hause gegen Osnabrück und der unglücklichen Niederlage sowie dem Abschied aus dem Aufstiegsrennen habe sein Team Charakter gezeigt. „Das hat mir imponiert, das ist nicht selbstverständlich!“
Am 30. April feierten die Löwen gegen den bereits als Absteiger feststehenden TSV Havelse einen standesgemäßen 3:0-Sieg. Den Knoten löste Innenverteidiger Semi Belkahia mit seinem Kopfballtreffer (51.). Marcel Bär machte in der Schlussphase mit einem Doppelpack alles klar (84. und 89.). Mit 19 Saisontreffern übernahm er die Führung in der Torjägerwertung der 3. Liga. „Wenn man da oben steht, dann kann ich nur sagen: Cello Bär will die Kanone haben“, strich der 31-Jährige seine Ansprüche heraus.
Jahresrückblick Januar 2022: Sieg gegen Hansa & Spielabsagen.
Jahresrückblick Februar 2022: Zwei Serie enden.
Jahresrückblick März 2022: Vier Sieg in Folge & Türkgücü Aus.