Das Löwen-Jahr im Rückblick: Der März. Nach vier Siegen in Folge riss für die durch positive Corona-Tests dezimierte 1860-Mannschaft die Serie beim SV Waldhof Mannheim. Dafür profitierte das Köllner-Team vom Rückzug von Türkgücü München aus dem laufenden Spielbetrieb. Alle Partien wurden annulliert. Aus zwei Spielen hatten die Löwen nur einen Punkt geholt.
Der Monat begann perfekt. Am 1. März beendeten die Löwen im Nachholspiel im Grünwalder Stadion die Serie des 1. FC Kaiserslautern von 13 ungeschlagenen Spielen und gewannen hochverdient mit 2:1. Mike Wunderlich hatte bereits in der 2. Minute einen Fehler in der 1860-Hintermannschaft zur Führung der Pfälzer genutzt. Marcel Bär (26.) und der eingewechselte Kevin Goden (85.) trafen zum Endstand. 1860-Coach Michael Köllner attestierte seinem Team Moral: „Kompliment, wie die Mannschaft auf den Nackenschlag nach 90 Sekunden reagiert hat.“
Auch im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen konnten die Sechzger am 4. März gegen den Sportclub Verl beim 2:0 einen Dreier einfahren. Ein Doppelschlag durch Merveille Biankadi (26.) und Marcel Bär (30.) entschied innerhalb von vier Minuten die Partie. Die Löwen rückten durch den Erfolg vorübergehend auf den 6. Tabellenplatz vor. Für Michael Köllner war es sein 100. Pflichtspiel als 1860-Trainer. „Das war natürlich ein besonderes Spiel, weil wir die Englische Woche mit neun Punkten abschließen konnten.“ Der 52-Jährige sprach von einem seltenen Erlebnis. „Deshalb ziehe ich heute den Hut vor meiner Mannschaft!“
Es kam aber noch besser: Am 11. März feierten die Löwen beim 2:0 über Viktoria 1889 Berlin sogar den vierten Sieg in Folge. Erik Tallig hatte sein Team bereits in der 3. Minute in Führung gebracht. Marcel Bär traf nach Foul an Stefan Lex per Elfmeter zum Endstand (21.). In der Folge vergaben die Sechzger viele Chancen. „Wir sind sehr zufrieden, dass wir die Hürde Berlin genommen haben“, freute sich Löwen-Coach Michael Köllner über den Auswärtserfolg. „Von der 1. Minute an haben wir alles getan, sind extrem konzentriert aufgetreten und waren früh im Spiel auf die schnelle Entscheidung aus.“
Am 15. März wurde bekannt gegeben, dass sich everphone beim TSV 1860 München künftig als LöwenPartner engagiert. Die „One-Stop-Lösung“ für Firmensmartphones und -tablets bietet ein innovatives Konzept zur Beschaffung, Verwaltung und Integration mobiler Endgeräte im Unternehmenskontext.
Einen Tag später, am 16. März, wurde öffentlich, dass der kaufmännische Geschäftsführer des TSV 1860 München, Marc-Nicolai Pfeifer, der im Jahr zuvor in den Ausschuss 3. Liga berufen worden war, durch seine Vereinskollegen im Rahmen der Managertagung für ein weiteres Jahr für dieses Gremium nominiert wurde. Am gleichen Tag gab Abwehrspieler Stephan Salger bekannt, dass er die Löwenam Saisonende aus privaten Gründen in Richtung Heimat verlassen wird, um in Zukunft für die Reserve des 1. FC Köln aufzulaufen. Dies hatte er bereits im Winter Löwen-Cheftrainer Michael Köllner und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel mitgeteilt.
Der SV Waldhof Mannheim beendete am 20. März jäh die Serie der Löwen von vier Siegen in Folge. Dabei benötigten die Gastgeber zwei Handelfmeter, um gegen eine stark dezimierte 1860-Mannschaft mit 3:0 die Oberhand zu behalten. Marcel Costly traf in der 3. Minute im Nachschuss nach dem von Marco Hiller gegen Dominik Martinovic gehaltenen Strafstoß (3.), Joseph Boyamba verwandelte den Elfmeter zum 2:0 direkt (66.). In der 5. Minute der Nachspielzeit erzielte Pascal Sohm den Treffer zum Endstand. Michael Köllner musste infolge von positiven Corona-Tests auf Dennis Dressel, Quirin Moll und Semi Belkahia sowie den erkrankten Niklas Lang kurzfristig erzichten. Dadurch rückte der 17-jährige Leandro Morgalla erstmals von Beginn an in die Innenverteidigung. Zu allem Überfluss zog sich Lorenz Knöferl bei der Niederlage eine Schulterverletzung zu, die operativ versorgt werden muss.
Im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern hatten die Löwen Aufwärmshirts in den Farben der Ukraine getragen. Außerdem wurde vor Anpfiff gemeinsam mit den Gästen und Schiedsrichtern ein von allen unterschriebenes Banner „Gemeinsam für den Frieden“ mit den Logos bei der Teams gezeigt. Die Shirts und das Banner wurden anschließend unter www.löwenauktion.de zu Gunsten der Ukraine-Hilfe versteigert. Der Gesamterlös von 4.698,06 Euro wurde am 22. März an die ukrainische Gemeinde überwiesen.
Fabian Greilinger, der bereits seit 2015 beim TSV 1860 München spielt, verlängerte am 23. März vorzeitig seinen Vertrag. „Dieser Verein ist schon immer sehr besonders für meine Familie und für mich, deshalb freue ich mich den Weg mit den Löwen weiter zu gehen“, so der Flügel- und Schienenspieler.
Durch seinen Insolvenzverwalter gab Türkgücü München am 24. März bekannt, nicht mehr in der Lage zu sein, seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und damit die Durchführung des Spielbetriebs bis Saisonende wirtschaftlich aufrechtzuerhalten. Die Konsequenz daraus war, dass alle Spiele des Klubs aus der laufenden Saison annulliert wurden. Positiver Effekt für die Löwen: Der Abstand für den TSV 1860 auf Platz drei betrug dadurch nur noch drei Punkte!
Ebenfalls am 24. März feierte Leandro Morgalla im Stuttgarter GAZI-Stadion gegen Frankreich sein Debüt in der deutschen U18-Nationalmannschaft beim 1:1.
Bitteres Aus für die Löwen am 26. März im Halbfinale des Toto-Pokals bei Regionalligist TSV Aubstadt. 1:1 hatte es durch Treffer von Christian Hüttl (67.) und Marcel Bär (74.) nach der regulären Spielzeit gestanden. Der Torhüter der Gastgeber, Lukas Wenzel, hielt im Elfmeterschießen die Strafstöße von Erik Tallig, Stefan Lex und Marcel Bär, wodurch Aubstadt mit 3:2 ins Finale einzog.
Ein Unglück kommt selten allein. Marco Mannhardt zog sich im Training am 27. März eine Fußverletzung zu, die operativ versorgt werden musste.
Im Rahmen der regelmäßigen Testungen auf das Covid-19-Virus wurde Marco Hiller am 30. März positiv getestet. Die Nummer Eins der Löwen musste in Quarantäne und fiel somit für das Spitzenspiel gegen den 1. FC Saarbrücken aus.
Das WEISS-BLAUE Unternehmernetzwerk bot am 30. März einmal mehr als Business-Plattform Unternehmen die Möglichkeit, mit Entscheidern rund um die Löwen zu netzwerken und das Geschäft mit und um den Fußball zu diskutieren. Die zweite Veranstaltung in der Saison 2021/2022 fand in der SechzgerAlm statt. Die Abendmoderation übernahm Prof. Dr.-Ing. Sven Roeren, Firmengründer und Geschäftsführer der roeren GmbH. Elegant leitete der bekennender Löwen-Fan in einem kurzweiligen Impulsvortrag auf das Thema des Abends „Das Berufsleben nach dem aktiven Fußball“ über. In einer hybriden Gesprächsrunde erzählte Quirin Moll von seinen ersten Erfahrungen im Rahmen eines Bauingenieur-Studiums, Fredi Heiß von seiner zweiten Karriere als Spediteur und Jan Mauersberger von seinem berufsbegleitenden Studium und dem nahtlosen Übergang vom Fußballplatz an den Schreibtisch.
Am 31. März veröffentlichte der TSV 1860 München eine Stellungnahme zum Stadtratsbeschluss über die Ertüchtigung des Stadions an der Grünwalder Straße aufgrund vieler Anfragen von Fans und Medien. Darin stellt der Klub einen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Vereinen in der 3. Liga dar: An anderen bayerischen Standorten fallen für modernere Stadien lediglich 20% der Stadionkosten an, die von uns aufgebracht werden müssen.“ Eine Anfrage nach moderateren Konditionen, um diesen Wettbewerbsnachteil zu reduzieren und die Marktunüblichkeit auszugleichen, sei bereits gestellt worden.
Jahresrückblick Januar 2022: Sieg gegen Hansa & Spielabsagen.
Jahresrückblick Februar 2022: Zwei Serie enden.