Die Löwen empfangen im ersten Heimspiel der Saison 2022/2023 Aufsteiger VfB Oldenburg. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist am Samstag, 6. August 2022 um 14.03 Uhr. Die ausverkaufte Partie ist live bei Magenta Sport und im BR Fernsehen zu sehen.
Löwen-Trainer Michael Köllner ging zuerst auf die personelle Situation ein. „Wir haben vier Ausfälle mit Semi Belkahia, Nathan Wicht, Marcel Bär und Fabian Greilinger.“ Letztgenannter befände sich bereits im Aufbautraining, wird als Erster aus dem Quartett zurückkehren. Doch der 52-Jährige hatte auch eine gute Nachricht parat. „Jo Boyamba hat am Donnerstag wieder vollumfänglich mittrainiert, wird am Samstag im Kader sein.“
Danach ging der Coach nochmals kurz auf das DFB-Pokalspiel gegen Dortmund ein. „Wir haben verdient verloren“, stellte er klar, „das ist aber nichts außergewöhnliches gegen einen solch starken Gegner. Der BVB war sehr fokussiert, gleichzeitig haben wir nicht das gezeigt, was wir können.“ Wegen der Niederlage werde keiner in Depressionen verfallen. „Das ist abgehakt, wir konzentrieren uns jetzt voll auf die Liga und Oldenburg.“
Für Köllner ist der Aufsteiger ein „unbequemer Gegner“. Der Oberpfälzer erinnert daran, dass in den vergangenen Jahren der SC Verl und Viktoria Köln als Neuling auch furios gestartet waren. „Oldenburg kommt mit einer breiten Brust, ist eine eingespielte Mannschaft. Wenn man dem Kapitän Max Wegner glauben darf, wollen sie uns im eigenen Stadion attackieren.“
Köllner spricht mit Hochachtung vom Aufsteiger, findet, dass dieser sich gut verstärkt hat mit den erfahrenen Manfred Starke, Kramer Krasniqi, Oliver Steurer oder Torhüter Sebastian Mielitz, der zuletzt in Dänemark gespielt hatte. Dazu habe man noch einige Talente geholt. „Sie haben dem Kader zusätzliche Qualität hinzugefügt.“ So rechne er mit fünf bis sechs Neuzugängen in der Startelf.
Der VfB Oldenburg ist mit einem 1:1 gegen den SV Meppen in die Liga gestartet, hat dabei einen 0:1-Rückstand aufgeholt. Aber noch beeindruckender war das Landespokalspiel beim gleichen Gegner, das der VfB mit 5:0 für sich entscheiden konnte. „Das ist schon eine Ansage“, so Köllner, „wir wissen also, was Oldenburg kann, wollen aber trotzdem unbedingt einen Dreier holen und den Auftaktsieg gegen Dresden vergolden.“ Schließlich spiele man im eigenen Stadion. „Wir werden sicher nicht an der Mittellinie warten und schauen, was Oldenburg macht. Aber wir werden auch nicht blind attackieren.“ Das sei im Landepokal Meppen zum Verhängnis geworden. „Die hatten nach hinten Probleme in der Staffelung, das hat der VfB eiskalt ausgenutzt. Oldenburg weiß also, wie sie ein schlechtes Pressing ausspielen“, warnt Köllner.
Er hat seine Mannschaft deshalb „akribisch“ auf den Gegner vorbereitet. „Natürlich hoffen wir auf eine gute Stimmung im Grünwalder Stadion und dass die Fans uns antreiben.“ Gleichzeitig erwartet er Geduld vom Anhang, um nicht ins offene Messer zu laufen. „Wir müssen uns den Gegner zu Recht legen und das Pressing gut ausspielen“, lautet die Marschroute. „Wir werden alles dafür tun, dass wir das erste Heimspiel ebenso wie das Auswärtsspiel mit drei Punkten bestreiten“, verspricht er.
Das Augenmerk liegt nach jeweils drei Gegentoren in den ersten beiden Pflichtspielen auf der Defensive, die nicht immer einen sattelfesten Eindruck hinterlassen hatte. „Gegen Dresden haben wir 60 bis 70 Minuten richtig gut verteidigt, danach aber einige Lücken offenbart“, relativiert Köllner. Auch mit der 2. Halbzeit gegen Dortmund zeigte sich der Oberpfälzer zufrieden. Trotzdem sieht er genügend Luft nach oben. „Eine perfekte Defensivleistung wird in den nächsten Wochen der Schlüssel sein.“
Das Fehlen von Semi Belkahia in der Innenverteidigung möchte Köllner nicht als Ausrede gelten lassen. „Da sind wir gut aufgestellt mit Leo Morgalla, Niki Lang und Michael Glück. Dazu kommen Tim Rieder, Daniel Wein und Quirin Moll, die diese Position auch spielen können.“
Natürlich war das Fehlen von Marcel Bär, der erfolgreich am Fuß operiert wurde, ein weiteres Thema. Dabei stellte Köllner klar: „Grundsätzlich wollen wir nix machen. Wir haben Vertrauen in unsere Stürmer!“ Das würde aber nicht bedeuten, dass man sich nicht umschaue. „Wir sind professionell genug und setzten uns damit auseinander“, so seine Begründung. Ohnehin sei es nicht möglich, den Top-Torjäger der 3. Liga adäquat zu ersetzen. „Das wäre finanziell gar nicht machbar.“ Mit Bär fehle vorne der Torgarant, wie er eindrucksvoll nach seiner Einwechslung in Dresden unter Beweis gestellt hatte. „Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, alles auf die jungen Fynn Lakenmacher und Meris Skenderovic zu schieben. Da ist die ganze Mannschaft gefordert, da muss von allen Positionen Torgefahr kommen.“
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 1 Hiller (Tor) – 3 Lang, 39 Morgalla, 4 Verlaat, 36 Steinhart – 6 Rieder – 8 Tallig, 20 Y. Deichmann, 10 Kobylanski, 7 Lex – 19 Lakenmacher.
Ersatz: 12 Schmid, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 5 Moll, 9 Vrenezi, 13 Freitag, 14 Skenderovic, 17 Wein, 18 Knöferl, 22 Lannert, 23 Sür, 25 Willsch, 30 Cocic, 33 Boyamba 35 Glück.
Nicht dabei: 11 Greilinger (Bauchmuskelverletzung), 15 Bär (Sprunggelenk-OP), 24 Wicht (Hüftverletzung), 27 Belkahia (Oberschenkelverletzung).
VFB: 26 Boevink (Tor) – 4 L. Deichmann, 3 Appiah, 32 Steurer – 27 Ndure, 6 Starke, 33 Krasniqi, 31 Plautz – 7 Brand, 24 Badjie – 9 Wegner
Ersatz: 28 Onken, 49 Mielitz (beide Tor) – 5 Herbst, 8 Zietarski, 12 Schäfer, 13 Schmidt, 21 Kaissis, 22 Engel, 23 Schultz, 32 Steurer, 44 Knystock, 20 Bookjans, 30 Ifeadigo.
Nicht dabei: 11 Adetula (Seitenbandriss), 17 Möschl (Aufbautraining nach Sehnenteilabriss), 18 Richter (Aufbautraining nach Außenmeniskusriss).
Schiedsrichter: Christian Ballweg (Zwingenberg); Assistenten: Christoph Rübe (Kassel), Tim Waldinger (Marburg).